Singleland Sachsen-Anhalt: 463.500 Menschen leben allein, 42% aller Haushalte

2022 lebten in Sachsen-Anhalt 463 500 Personen allein in ihrem Haushalt. Bei 1 113 700 Haushalten insgesamt betrug der Anteil der Alleinlebenden 42 %. 65 Jahre und älter waren dabei 22 % der alleinlebenden Männer sowie 56 % der alleinlebenden Frauen. Alleinstehende, die in Einpersonenhaushalten wohnen, werden als Alleinlebende bezeichnet. Im 10-Jahresvergleich lag der Anteil der Alleinlebenden bei 39 %.
Von den insgesamt 222 400 alleinlebenden Männern waren 77 % im Alter von 20 bis unter 65 Jahren. Weitere 15 % gehörten zur Altersgruppe der 65- bis unter 80-Jährigen. 7 % der alleinlebenden Männer waren 80 Jahre oder älter. Unter den 241 200 alleinlebenden Frauen war mit 43 % ein deutlich kleinerer Anteil im Alter von 20 bis unter 65 Jahren, dafür waren 29 % zwischen 65 und 80 Jahre alt. 27 % der alleinlebenden Frauen waren 80 Jahre und älter.
Die unterschiedliche Altersstruktur alleinlebender Frauen und Männer bedingt Unterschiede in der Erwerbssituation und im Einkommen. 2/3 der alleinlebenden Frauen waren 2022 Nichterwerbspersonen, nur 32 % waren erwerbstätig. Bei den Männern zeigte sich eine andere Verteilung: 61 % der alleinlebenden Männer waren erwerbstätig, entsprechend gehörten nur 34 % zu den Nichterwerbspersonen. Die restlichen Personen waren erwerbslos. 26 % der alleinlebenden Männer mit Angabe zum Einkommen gaben an, weniger als 1 000 EUR pro Monat als Nettoeinkommen zur Verfügung zu haben, unter den alleinlebenden Frauen waren es 21 %. 73 % der alleinlebenden Frauen und 63 % der alleinlebenden Männer standen 1 000 bis unter 2 500 EUR pro Monat zur Verfügung. Höhere Einkommen von 2 500 EUR und mehr erzielten 11 % der alleinlebenden Männer und 6 % der alleinlebenden Frauen.
Der Mikrozensus unterscheidet 3 verschiedene Typen von Lebensformen: Familien mit Kindern, Paargemeinschaften ohne Kinder und Alleinstehende. Mit 44 % stellten 2022 die Alleinstehenden den höchsten Anteil dar, darunter waren 92 % Alleinlebende. 32 % waren Paargemeinschaften (Ehepaare und Lebensgemeinschaften) ohne Kinder und 24 % waren Familien mit Kindern (einschließlich alleinerziehende Väter und Mütter). Alleinstehende sind Personen, die ohne Ehe- bzw. Lebenspartnerin oder -partner und ohne Kinder entweder in einem Einpersonenhaushalt wohnen oder in einem Mehrpersonenhaushalt mit einer nicht- oder nicht geradlinig verwandten Personen (z. B. Onkel, Tante, Bruder, Schwester, Cousin oder Cousine) zusammenleben. Der Familienstand ist hierbei nicht ausschlaggebend.
Bei den Angaben handelt es sich um Endergebnisse des Mikrozensus 2022. Die Ergebnisse des Mikrozensus basieren auf einer Haushaltsbefragung, für die jährlich 1 % der Privathaushalte befragt wird.
Wir stehen nicht nur früher auf, wir sind auch länger alleine. Kein Wunder das sich die Menschen hier so merkwürdig benehmen. Allein leben ist der erste Schritt zur personalisierten Bubble. Keine dauerhaften Kontakte, keine trainierte Konfliktfähigkeit, dauerhaft schlechte Laune…
Die kleinste gesellschaftliche Einheit sind zwei Menschen.
Wie lange sind Sie denn schon alleine in Ihrer Merkwürdigkeit?
„Allein leben ist der erste Schritt zur personalisierten Bubble. Keine dauerhaften Kontakte, keine trainierte Konfliktfähigkeit, dauerhaft schlechte Laune…“
Siegfried von der Heide,
wenn ich keine Partnerin und Kinder hätte, gäbe es immer noch meine Eltern, Geschwister und meine sonstigen Verwandten, meine Freunde, meine Arbeitskollegen, meine Nachbarn, meine Club- und Vereinskollegen, meine Parteikollegen und sonstige Weggefährten wie ehemaligen Kommilitonen usw. Würde ich alleine wohnen, wäre ich dennoch nicht allein.
Also, Siegfried, allein ist nur der, der auch allein sein will.