Diva in grau – Sonderausstellung der Moritzburg im Literaturhaus Halle: Zwischen den Zeilen. Halle im Foto in den 70ern und 80ern

Ab 1. März 2025 wartet in der Bernburger Straße 8 in Halle (Saale) die Ausstellung „Zwischen den Zeilen. Halle im Foto“ auf Besucherinnen und Besucher – ein Projekt des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Halle.
Diesiger Schleier liegt über Halle (Saale). Der Putz bröckelt… Dieses Bild der Saalestadt zu DDR-Zeiten ist noch vielen Bewohnerinnen und Bewohnern vertraut. Gedanklicher Ausgangspunkt für die Ausstellung Zwischen den Zeilen. Halle im Foto ist die Serie Häuser und Gesichter, Halle 1983-1985 der im vergangenen Jahr verstorbenen Fotografin Helga Paris. Ihre Aufnahmen wurden zum DDR-Politikum, das 1986 in einer verbotenen und abgesagten Ausstellung in der Galerie im Marktschlösschen in Halle (Saale) endete. Diese Geschichte erzählt Anfang 2026 eine Sonderausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), zu der „Zwischen den Zeilen. Halle im Foto“ gleichsam den Prolog darstellt.
Wie aber haben die vielen anderen Fotokünstlerinnen und -künstler die Stadt gesehen? Häuser, Straßenzüge und Porträts zeichnen eindrucksvoll ein Gesellschaftsbild, dessen Kern sich oftmals erst „zwischen den Zeilen“ offenbart. Ulrich Wüst und Eva-Maria Schön hielten Ende der 1970er Jahre, Konstanze Göbel, Eva Mahn und Reinhard Hentze Ende der 1980er Jahre mit der Kamera auf dokumentarische, thematische, inszenatorische oder subtil-humoreske Art ihre Sicht auf die Stadt fest. Die Zeit der politischen Wende bedeutete Transformation – sowohl für das Stadtbild als auch für die Menschen. Hannes H. Wagners Übermalungen von kopierten Fotografien zeigen in ihrer Experimentalität die möglich gewordene künstlerische Freiheit analog zur politischen und wirtschaftlichen. In der Gegenwart hat Halle (Saale) als fotografisches Motiv nicht an Reiz und Charme verloren. Schwarzweiß- und Farbfotografe stehen parallel nebeneinander. Geändert hat sich der Blickwinkel. Das Spektrum reicht vom detailhaften Fokus, der auch eine beliebige andere Stadt zeigen könnte, wie bei Florian Stumpe, bis hin zum impliziten Festhalten gesellschaftlicher Phänomene, die in der Gänze Stück für Stück das Puzzle komplettieren, wie bei Hans-Jörg Franke. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart liegen in der Ausstellung fast 50 Jahre. Der diesige Schleier ist weg. Die Häuser sind saniert. Die Zukunft liegt vor der Stadt.
Die Ausstellung mit Fotografien von Hans-Jörg Franke, Konstanze Göbel, Reinhard Hentze, Eva Mahn, Eva-Maria Schön, Florian Stumpe, Hannes H. Wagner und Ulrich Wüst wurde von Manuela Winter vom Kunstmuseum Moritzburg kuratiert und kann kostenfrei besucht werden.
An allen Veranstaltungstagen des Literaturhauses ist ab 18 Uhr geöffnet. Weitere Möglichkeiten gibt es jeden Samstag vom 22.03. bis einschließlich 26.04. von 13 bis 17 Uhr oder auf Anfrage unter kontakt@literaturhaus-halle.de












Und kann man da auch sehen das früher viel sauberer war und keine Ratten gab.