„Sozen schön trinken“: Grüne und Linke attackieren SPD wegen Hasi-Ablehnung
Die Stadtrats-Entscheidung am Mittwoch, das Gebäude Hafenstraße doch nicht anzukaufen, sorgt bei der Befürwortern des Projekts für bittere Stimmung. Sie haben vor allem in den sozialen Medien die SPD attackiert. Denn weil sich die SPD mit ihrem Alternativvorschlag durchsetzte, dass die Verwaltung bitte einmal bis Ende Januar alternative Standorte prüfen soll, kam der Antrag von Linken, Grünen und MitBürgern nicht durch.
So schrieb Grünen-Stadträtin Melanie Ranft: „dringend notwendig: ich trink mir jetzt die Sozen schön oder jedenfalls halbwegs erträglich, trinke ich sie mir: Prost auf eine unmögliche Stadtratssitzung!“ Weiterhin fragte sie: „Wo sind nur die Jusos? Warum lassen die so etwas durchgehen? Unsere GRÜNE JUGEND Halle (Saale) hätte solch konservative, Stillstandsstadtgestaltung niemals durchgehen lassen ….“ Ihre Fraktionskollegin Inés Brock schrieb: „Ich fass es noch immer nicht, wieso haben sich die Sozialdemokrat sich nicht an Absprachen gehalten.“ Auch die Nachwuchsorganisation, die Grüne Jugend, schimpft: „Die SPD-Fraktion Stadt Halle stimmt im Stadtrat gegen die HaSi und fällt so auf eine offensichtliche Rote-Socken-Kampagne der Rechten herein – statt die Vielfalt der Stadt zu stärken. Wir setzen uns weiter für den Erhalt der HaSi ein!“ Stadtrat Dennis Helmich schrieb: „Ich bin stinksauer. Die Entscheidung einer knappen Mehrheit des Rates wurde heute angetrieben durch eine Mischung voller Mutlosigkeit, fadenscheinigem Herumlavieren und politisch-ideoligischer Ablehnung und stellt damit ein schützenswertes soziokulturelles Zentrum in Halle in Frage. Wir Grüne werden aber weiter für einen Fortbestand der Hasi streiten.“
„Man kann gar nicht so viel trinken…“ schrieb Linken-Stadtrat Thomas Schied. Fraktions-Genossin Josephine Jahn schrieb, „Ich hoffe doch du hast genug Wein zu Hause, eine Flasche wird da nicht reichen.“ Auch der Linken-Stadtvorsitzende und Stadtrat Dirk Gernhard übte Kritik an der Ablehnung: „Eine richtig dumme Entscheidung der anderen Stadträte. Gerade die die dass Projekt angeblich gut finden, aber das Objekt nicht geeignet, werden jetzt vielleicht zu seinem Totengräber. Die Suche nach Alternativen wird bis zum 31. Januar nicht klappen, dass ist vollkommen illusorisch, aber das wussten die Antragssteller wohl auch.“
SPD-Rätin Annika Seidel-Jänig wirft den Befürworter des Anmiet-Antrags eine Diskussion nach dem Motto „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“ vor. „Und das ist schade! Nicht nur weil es nicht nur nicht euer Problem mit der Abstimmung löst, noch hilft es nüchtern betrachtet dem Capuze e. V.. Ich verstehe aus emotionaler Sicht euren Ärger, hoffe aber, dass wir im neuen Jahr zur Konstruktivität abseits von Vorwürfen und Beschuldigungen zurückkehren können.“
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