Sparkassen-Party auf dem Markt
Auf dem Marktplatz in Halle feiert die Saalesparkasse an diesem Wochenende ihren 200. Geburtstag. Am Freitagabend ging es mit Wincent Weiss, Gestört aber GeiL und Tom Gregory los. Bereit frühmorgens warteten die ersten weiblichen Fans. Wegen des großen Andrangs war ab 19 Uhr der Zugang zum Konzertgelände gesperrt. Zudem wurde der Straßenbahn-Verkehr ab 21 Uhr über den Markt eingestellt, weil tausende Zuschauer vor den Absperrungen warteten. Für sie waren Video-Wände aufgebaut.
Samstag ab 11 Uhr steigt das große Familien–und Vereinsfest. Rund vierzig Vereine der Region stellen sich vor. Ab 19 Uhr beginnt dann der Schlagerabend mit Ross Antony, Bernhard Brink, Claudia Jung und Stamping Feet.
Klassisch wird es am Sonntag ab 14 Uhr mit der Staatskapelle und der Akustikband Livevibes.
Wenn’s was kostenlos gibt, da rammeln sie alle hin.
Statt dieser Veranstaltung hätte die Saalesparkasse mit dem Geld viele Kinder in der Stadt glücklich machen können! Warum hat man nicht das ganze Geld für Spielplätze,Projekte für Kinder und Jugendliche, Kinder- und Jugendbücher für die verschiedenen Bibliotheken und Schulbibliotheken, für Bezugsscheine für Kinder in bildungsfernen und sozialbenachteiligten Familien ausgegeben? Kein bekannter Politiker der Stadt wird dieses Happening kritisieren um es sich nicht mit bestimmten Wählergruppen zu verscherzen. Oder gab es dazu doch öffentliche Kritik und die Hinweise an die Sparkasse das Geld für vernünftige Projekte einzusetzen?
Wahrscheinlich, weil es auch tatsächlich Menschen in dieser Stadt gibt, die sich eine Karte für solch ein Konzert gar nicht leisten können?! Mein Gott!
Was abartig ist, dass die MA der Sparkasse bei den letzten Tarifverhandlungen nach Willen der Vorstände leer ausgehen sollten, langfristige Sparverträge gekündigt werden, aber Geld für 3 Tage Show ohne Ende scheint massig da zu sein. Und der städtische Verwaltungsrat, wo auch die selbsternannten „Arbeitnehmervertreter“ SPD, Linke usw. drin sitzen, billigen das offensichtlich.
Trotz der Niedrigzinsen haben Deutschlands Sparkassen den Gewinn im vergangenen Jahr leicht gesteigert. Unter dem Strich verdienten die Institute 2,2 Milliarden Euro und damit knapp 100 Millionen Euro mehr als noch ein Jahr zuvor.
What about Sparverträge?
What about Mitarbeiter der Sparkasse?
What about Spielplätze?
What about Projekte für Kinder und Jugendliche?
What about Bezugsscheine?
What about Kinderbücher?
What about, What about, What about…?
Bei der Zuschauerstellung der eigenen endlosen Geilheit ist What about actually your company? schon mal erlaubt.