SPD-Bundestagskandidat Eric Eigendorf zum Ampel-Aus: Es gibt Projekte und Fragen die nicht warten können bis sich im März, April oder Mai eine neue Regierung gebildet hat
Vor wenigen Tagen ist die Ampelkoalition zerbrochen. Was bedeutet das für den Bundestagswahlkampf und was bedeutet das für den SPD-Bundestagskandidaten der Stadt Halle (Saale), Eric Eigendorf?
Jetzt geht der Wahlkampf los, daran kann jetzt kein Zweifel mehr bestehen. Es war abzusehen, dass die Wahrscheinlichkeit immer weiter steigt, dass es die Ampel nicht bis in den September 2025 schafft. Eine Überraschung war es trotzdem, dass es ausgerechnet am Tag nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten passiert. Nichtsdestotrotz haben wir damit gerechnet, dass wir eventuell wesentlich schneller als gedacht in den Wahlkampf ziehen. Deswegen haben wir schon organisatorische Voraussetzungen geschaffen. Wir haben einen Plan und sind jetzt bereit, auch zeitnah in den Wahlkampf zu gehen.
Gestern hat sich Olaf Scholz dahingehend geäußert, dass er durchaus auch bereit wäre, die Vertrauensfrage früher zu stellen und das somit auch der Wahltermin weiter nach vorne wandern könnte. Macht es ihnen auch keine Sorgen, wenn es noch einmal zwei Monate weniger Zeit für Wahlkampf gibt, falls die Wahl schon im Januar stattfinden sollte?
Ich glaube, es gibt zwei Sachen, die bei der Entscheidung über den Wahltermin wichtig und zu beachten sind. Einmal die reine Praktikabilität, es muss am Ende auch schaffbar sein. Da habe ich, wenn man die Wahl für den 19. Januar ansetzt, Bedenken. Sechs Wochen vorher muss die Briefwahl beginnen, was wiederum heißt, dass bis zu dem Zeitpunkt alle Stimmzettel fertig und bei den Wahlämtern sein müssen. In der Regel braucht die Bundesdruckerei dafür etwa zwei Wochen. Vorher müssen auch erstmal die Wahlämter die ganzen Kandidatenvorschläge haben, inklusive der Landeslisten. Wenn man das immer weiter zurückrechnet, kommt man effektiv noch auf acht Tage, ab heute, die die Parteien hätten, um alle 280 Wahlkreiskandidaten aufzustellen und Landesparteitage zu machen, um die Landeslisten zu beschließen. Dazu die rein logistischen Aspekte, ich muss Freiwillige suchen, die als Wahlhelfer unterwegs sind. Ich muss schauen, dass ich die Wahlzettel überhaupt gedruckt bekomme und vorliegen habe. Ich kann das Getöse darüber, jetzt so schnell wie möglich wählen zu wollen, dass man sagt ‚Jetzt wollen wir nicht ewig warten!‘, verstehen. Es muss am Ende des Tages aber in den Kommunen durchführbar sein. Deswegen glaube ich, dass rein faktisch der 19. Januar nicht zu halten ist.
Lustigerweise hat selbst die CDU im Sauerland ihren Kandidaten Friedrich Merz noch nicht mal aufgestellt, hatte das auch erst fürs neue Jahr geplant und hat noch gar keinen Termin, wann sie ihn jetzt schneller berufen können. Also ich glaube, da muss man aufpassen, dass man da seriös bleibt.
Der zweite Punkt ist, dass es noch einige Projekte und Fragen gibt, die gerade noch auf der Agenda stehen und bei denen ich nicht glaube, dass man warten kann, bis sich im März, April oder Mai eine neue Regierung gebildet hat, die dann voll durchstarten kann. Deswegen finde ich es vernünftig, dass Olaf Scholz gesagt hat, wir setzen uns nochmal mit den demokratischen Oppositionsfraktionen zusammen und reden darüber, was wirklich realistisch ist, welche Projekte noch die Chance haben durch den Bundestag zu kommen.
Ich kann aber auch gut verstehen, dass viele Unverständnis darüber geäußert haben, dass Olaf Scholz gesagt hat, die Vertrauensfrage stellt er erst am 15. Januar. Deswegen finde ich es gut, dass er jetzt die Offenheit gezeigt hat, dass man darüber nochmal reden kann. Es gibt jedoch noch Fragen, die vorher geklärt werden müssen.
Sie sehen die Herausforderung also darin, dass es organisatorisch gar nicht schneller laufen kann und deswegen die Vertrauensfrage im Januar schon realistisch ist, dann haben alle genug Zeit, sich darauf vorzubereiten.
Es gibt ja auch noch eine Sitzungswoche im Dezember. Bis jetzt gibt es zwei Positionen. Einmal die Position der CDU, CSU und einiger anderer, die sagen Vertrauensfrage nächste Woche und es gibt die ursprüngliche Aussage von Olaf Scholz, Vertrauensfrage am 15. Januar. Der Bundeskanzler hat jetzt gesagt, er sei zu Gesprächen und zu einem Kompromiss bereit. Über die Sitzungswoche im Dezember hat bis jetzt noch niemand geredet. Ich kann mir vorstellen, dass das etwas ist, was zwischen der Regierung und den Oppositionsfraktionen durchaus nochmal diskutiert wird, ob man nicht in die Woche im Dezember geht, dann hat man aus meiner Sicht zum einen noch genug Zeit, die Projekte, die jetzt zeitlich keinen Aufschub dulden, umzusetzen und zum anderen organisatorisch die Voraussetzungen für die Neuwahlen zu schaffen.
Wenn dann der Zeitplan steht und es nicht erst März wird, sondern früher, kommen wir ja in eine zeitliche Nähe zur Oberbürgermeisterwahl in unserer Stadt. Sehen Sie hier Herausforderungen auf die Stadtverwaltung und die Wählerinnen und Wähler zukommen, die dann zwei wichtige Wahlen parallel oder zumindest in sehr kurzen Abständen, absolvieren müssen?
Es ist eine große Herausforderung, zwei Wahlen parallel durchzuführen. Wir haben diese Herausforderungen erst in diesem Jahr gehabt mit der gemeinsamen Europa- und Kommunalwahl. Deswegen sehe ich die Stadtverwaltung für die Aufgabe gut gewappnet. Es gab bei der Kommunalwahl, bei den Auszählungen, bei den Ergebnissen, auch bei der Vorbereitung keine großen Hürden und großen Probleme, die aufgetreten sind. Deswegen glaube ich, die Stadtverwaltung ist fit dafür, zwei Wahlen parallel durchzuführen.
Es wird jedoch für uns in der politischen Kommunikation eine große Aufgabe. Wir haben das auch bei der gemeinsamen Kommunal- und Europawahl sehr genau gemerkt, dass eine Wahl in der Aufmerksamkeit ein bisschen gegenüber der anderen abgekippt ist. Ich glaube, das wird ein Thema, über das wir reden müssen. Wir machen uns jetzt auch schon vorsorglich Gedanken, wie man das bewerkstelligen kann, was es für Möglichkeiten gibt, die Aufmerksamkeit für beide Wahlen zu schaffen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass nichts durcheinandergeworfen wird. Aber da müssen wir jetzt einfach schauen, wie sich die nächsten Tage entwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass die politisch Verantwortlichen nächste Woche eine verbindliche Lösung finden, die auch beinhaltet, wann die Vertrauensfrage gestellt wird.
Das Gespräch haben wir am Mittag des 09.11.2024 geführt.
Welche Projekte und Fragen stehen denn bei einer untergehende Regierung auf der Agenda, welche nicht aufschiebbar sind ?
Das können doch nur Projekte mit ideologischem Hintergrund sein, von denen man weiß, dass eine künftige Regierung, aus welcher Richtung auch immer, selbige nicht umsetzen würde.
Way genau verstehen Sie denn unter ideologischen Projekten? Der eigentlich von der Industrie und Wirtschaft befürwortete Weg auf Zukunftstechnologien zu setzen anstatt zB auf Verbrennermotoren, die bald keiner mehr in der Welt kaufen möchte? Oder das Hinterfragen der Schuldenbremse, die auch nach Meinung vieler Wirtschaftsweiser eigentlich ein Hemmschuh ist, wenn der Staat mehr in Infrastruktur usw setzen sollte.
Ich hab kein Problem mit Zukunftstechnologie, insofern sie für den „Normalverdiener“ bezahlbar und demzufolge nutzbar ist.
Die sogenannte Schuldenbremse ist kein Hemmschuh – lediglich jegliches nicht zum Nutzen des Landes und deren Bevölkerung ausgegebene Geld, welches zuvor durch Steuern eingenommen wurde, hindert dieses Land, sich wirtschaftlich und sozial weiterzuentwickeln.
Es spricht absolut Nichts gegen eine Unterstützung anderer Staaten, insofern dies nicht dazu führt, den eigenen Staat und dessen Volk zu vernachlässigen bzw. „auszunehmen“.
Die Lösung des Rentenproblems ist schon mal nicht ideologisch.
Die SPD und Eric Eigendorf versuchen doch nur, die Wahl möglichst nach hinten zu verschieben, weil sie sich davon Vorteile erhoffen. Aber egal wann die nächste Wahl stattfinden wird, die SPD wird für ihre falsche und hinterlistige Politik vom Wähler abgestraft werden.
Von daher kann ich jedem nur empfehlen, bei der kommenden BT-Wahl für uns Liberale zu stimmen, denn nur die FDP vertritt die Interessen der hart arbeitenden Leistungsträger in diesem Land.
Müssen Sie nicht lachen über das was Sie hier so von sich geben.
Allein das was SIE so von sich geben reicht schon aus diese Partei nicht zu wählen.
Ich bin froh, dass dieser grinsende Lindner endlich aus dem Kabinett geworfen wurde.
„FDP vertritt Interessen der hart arbeitenden …… “ Na wo denn,? Mit Abschaffung des Solibeitrages für Hochverdiener? Blockierung des Rentenpaketes? Man kann nur hoffen dass die FDP den Einzug nicht wieder schafft
„Mit Abschaffung des Solibeitrages für Hochverdiener?“
Katrin,
Soli muss man schon ab einem Jahreseinkommen in Höhe von 61.717 Euro zahlen. Da ist man noch lange kein sogenannter „Hochverdiener“.
„Blockierung des Rentenpaketes?“
Die Blockierung des Rentenpaketes war und ist absolut richtig, denn die jungen Menschen müssen sonst noch mehr an die Alten zahlen, was einfach nicht in Ordnung ist.
„Man kann nur hoffen dass die FDP den Einzug nicht wieder schafft“
Wir werden als FDP definitiv wieder in den Bundestag einziehen. Wenn alles passt, werden wir mit Christian Lindner auch wieder den Finanzminister stellen.
„Christian Lindner wird im kommenden Jahr jedenfalls nicht mehr Finanzminister sein. Die Prognose wage ich mal. Er wird wahrscheinlich viel Zeit haben, als arbeitsloser Ex-Minister Urlaub auf Sylt zu machen.“
Ökonom Prof. Tom Krebs bei n-tv über CHristian Lindner
Mit einem Salä von über 12000 Euro pro Monat.
Da lässt es sich leicht über Rentenkürzungen bei den Angestellten und Arbeitern reden!
Das konnte er schon immer gut…
„…Soli muss man schon ab einem Jahreseinkommen in Höhe von 61.717 Euro zahlen. Da ist man noch lange kein sogenannter „Hochverdiener“…“
Laut Bundesstatistik haben nur 25% ein Einkommen in dieser Höhe oder darüber. Doch, das kann man schon „Hochverdiener“ nennen.
Genau, denn das sind dann schon über 5140€ brutto im Monat. Da muß ne alte Frau lange für stricken…
3% werden dies tun und dann ist die Bundesrepublik endlich diese leidige Partei für alle Zeiten los.
In Landes und Kommunalparlamenten eh ein Auslaufmodell,
Siehe Stadtratswahlen in Halle.
Und dann hoffen wir mal, dass auch diese mülligen Kommentare enden.
PaulusHallenser, du strampelst dich umsonst ab. Alle wissen: Christian Lindner kann nur nicht oder falsch regieren.
Na den hab ich gefressen. Was für ein afgeblasener Nichtsnutz.
Aber passt gut zur SPD – formally known as Arbeiterpartei – jetzt aber die Partei der Arbeitsscheuen und Maulhelden.
Sein Kollege Karamba Diaby hat ja wenigstens noch Charisma und ist auch sonst recht integer, aber Eric Eigendorf geht ja mal gar nicht. Der Mann ist ein absoluter Unsympath und steht symbolhaft für den talentlosen Nachwuchs der SPD.
Die FDP scheint ja mal gar keine Talente seit Genscher und Baum mehr zu haben.
Nur Labertaschen und Aufschneider, wie hier im DbH. Weg mit dieser Mövenpick-Klientelgruppe
Lernen Sie damit zu leben, guter (?) Mann!
Eigendorf sollte sich nicht so viele Gedanken machen. Er wird dem nächsten Bundestag nicht angehören – zum Glück kann man da nur sagen, denn die Entfremdung vor allem im Osten zwischen Bevölkerung und Politik würde weiter zunehmen, wenn linken Karrieristen seiner Colour dem deutschen Parlament noch verstärkter angehören würden.
Joachim Euther,
da haben Sie absolut recht.
Der hat doch nur Angst, in der völligen Bedeutungslosigkeit zu versinken. Braucht er nicht. Ist er doch schon.
Du redest über ihn, und das wohl auch nicht zum letzten, auf keinen Fall zum ersten Mal. 😉
Herr Eigendorf kann sich ja als Kanzler bewerben. Hahaha
Der jetzige SPD-Bundeskanzler ist schon recht krass gescheitert. Eigendorf würde das allerdings noch überbieten.
Mit 5000 € brutto gilt man schon als reich. Da kann man den Solibeitrag schon leisten
Kann der sich mal endlich einen Job suchen?
Und neiiin, ich meine nicht den Pseudo Job bei der „Energie Wende Dingsbums Agentur Halle“. Wer bezahlt eigentlich solchen Unsinn in dieser Pleite Stadt?
Unerträgliches Gesabbel.
Wirstes überstehen.
Nach bislang geltendem Recht sind Buchungsbelege grundsätzlich 10 Jahre aufzubewahren. Das BEG IV sieht vor, die Aufbewahrungsfrist für diese Belege auf 8 Jahre zu verkürzen (§ 147 Abs. 3 AO, § 257 Abs. 4 HGB).
Rechne ich jetzt zufälligerweise 2024 minus 8, dann lande ich bei CumEx.
Ich bin fest davon überzeugt, dass das der wahre Grund ist, zu behaupten Wahlen wären laut Wahlleiterin jetzt nicht möglich weil das Papier nicht reichen würde.^^
„…sofern nicht in anderen Steuergesetzen kürzere Aufbewahrungsfristen zugelassen sind.“
Genau sollch Labertaschen sind der Grund, warum mir Politik mittlerweile am Arsch vorbei geht.
„mittlerweile“
Gibt es überhaupt noch einen Politiker der etwas Vernünftiges von sich gibt?
Ďie hauen uns eh alle die Taschen voll.
Cool. Dann wähle ich alle.
Die gibt es Die haben aber keine Kohle oder Lobby und sind keine Millionäre b.z.w. Geschäftsleute.
Dann sollten Sie ihre Taschen zunähen damit nichts rein kommt.
Die meisten Politiker sind vernünftig wenn sie nicht gerade von der Afd und dem BSW kommen.
Auch wenn ich Eric Eigendorf persönlich nicht mag: Seine ausführlichen Erläuterungen, wieso ein so früher Wahltermin problematisch ist, finde ich offen, ehrlich, nachvollziehbar, ganz anders als so populistische Äußerungen wie die von Linnemann (CDU), Deutschland „müsse wohl in der Lage sein“, binnen 60 Tagen eine Wahl zu organisieren.
Die CDU betätigt sich weiterhin als Wahlhelfer der extremen Parteien, den Stammtischparolen verfangen am ehesten bei den Wählern der extremen Ränder.