SPD-Stadträtin legt Mandat nieder, Nachfolger steht fest
Die Stadträtin der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), Katharina Hintz, legt zum 31. Dezember 2019 ihr Mandat nieder. Nachrücker wird Sören Steinke.
Katharina Hintz zu ihrem Rücktritt: „Der Rückzug ist mir nicht leichtgefallen. Aber aufgrund von Veränderungen in meiner beruflichen Situation kann ich das Ehrenamt als Stadträtin nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Die SPD-Fraktion mit nur noch fünf Mitglieder braucht aber Stadträtinnen und Stadträte, die die entsprechenden zeitlichen Ressourcen haben, um den umfangreichen ehrenamtlichen Aufgaben gerecht werden zu können. Diese Ressourcen habe ich aktuell leider nicht mehr.“
„Die letzten mehr als zehn Jahre waren eine prägende und inspirierende Zeit für mich. Ich habe Kommunalpolitik nie als Kellergeschoss der Politik empfunden – im Gegenteil. Kommunalpolitik beginnt nicht nur sprichwörtlich vor der eigenen Haustür: Hier stolpert man über einen losen Bordstein, dort braucht es dringend eine langfristige Beleuchtung für einen Gehweg. Genau das ist Kommunalpolitik. Über diese naheliegenden Angelegenheiten befindet der Stadtrat. Dass die Stadträte ehrenamtlich arbeiten und damit nach Feierabend zu Ausschuss- und Fraktionssitzungen zusammenkommen, wird in der öffentlichen Wahrnehmung kaum gesehen. Da ist schnell von ‚den‘ Politikern und ‚dem‘ Stadtrat in Gänze die Rede. Auch die Verwaltungsspitze hat in den letzten Jahren zunehmend zu einem Ungleichgewicht zwischen Ehren- und Hauptamt beigetragen. Da wurden meinen Kollegen und mir nicht nur in Ausnahmefällen Dokumente im Umfang von mehreren Dutzend Seiten zu Beginn einer Sitzung zur Verfügung gestellt, ohne dass wir die Chance gehabt hätten, diese auch nur im notwendigen Maße zu lesen. Wie die Verwaltung in diesen Wochen mit der Haushaltsberatung umgeht ist nur das aktuellste Beispiel dafür. Meiner Fraktion wünsche ich, dass sie auch in den nächsten Jahren wegweisende Entscheidungen zum Wohle der Stadt auf den Weg bringt. Dem Stadtrat insgesamt wünsche ich immer ein glückliches Händchen bei seinen Entscheidungen“, so Katharina Hintz abschließend.
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion, dankte Katharina Hintz für ihr Engagement: „Katharinas Weggang ist ein großer Verlust für unsere Fraktion. Seit zehn Jahren hat sie sich mit großer Leidenschaft eingebracht. Als Sachkundige Einwohnerin, Stadträtin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende hat sie die Arbeit der Fraktion maßgeblich geprägt. Ihre Erfahrung und ihre Fähigkeit, gerade in komplexen und hitzigen Debatten einen kühlen Kopf zu bewahren, wird uns fehlen. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles erdenklich Gute – vor allem aber Gesundheit und bestes persönliches Wohlergehen. Und wenn ihr Terminkalender es zulässt, freuen wir uns, wenn sie die Stadtratssitzung als Bürgerin im Zuschauerbereich besucht.“
© Bild: SPD-Fraktion
Kein Jurist, kein Lehrer, kein Geschäftsstellenmitarbeiter, kein Gewerkschaftler, kein Verwaltungsleiter, kein Landtags- oder Bundestagsabgeordneter oder sonstiger Politfunktionär und kein Student.
Brauer, ein Bürger aus der Mitte der Gesellschaft mit einem handwerklichem Beruf. Na wenn das nach dem Bundesparteitag der SPD nicht ein Zeichen für Halle und die SPD ist.
Viel Erfolg!
Hr. Eigendorf ! Leben Sie noch in ‚old Economie‘ ? Der in Ihrer Rede benannte Zuschauerbereich ist schon lange in den eigenen Wohlfühlbereich mit Muli-Media-Bereich gerückt ! Zumal Frau Hintz Ihre Berufstätigkeit als Anlaß benennt. SORGEN Sie bitte dafür, daß auch alle Berufstätige die Sitzungen verfolgen können, auch wenn diese sich dieses Trauerspiel am Wochenende und zeitunabhängig antun wollen! DANKE !
Der Rücktritt von Frau Hintz aus den angegeben Gründen verdient Hochachtung.