SPD-Stadtratsfraktion fordert ebenfalls vom Land eine Genehmigung für eine 4. IGS
Der Streit um eine neue weiterführende Schule in Halle (Saale) geht weiter. Das Land besteht darauf, dass eine Sekundarschule gegründet wird, obwohl für die bestehenden drei Sekundarschulen nur 87 Anmeldungen vorliegen, wohingegen 582 Anmeldungen für die drei bestehenden IGS vorliegen. Aus diesem Grund hatte der Stadtrat im Januar für eine 4. Integrierte Gesamtschule (IGS) in Halle gestimmt. Das CDU-geführte Bildungsministerium verhinderte die Schulgründung jedoch, stattdessen soll eine neue Sekundarschule entstehen. Die aktuellen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen verdeutlichen, dass die Plätze bei den vorhandenen IGSen bei weitem nicht für den großen Bedarf in der Stadt ausreichen. Eine Petition fordert das Bildungsministerium nun zum Handeln auf.
Im Land bildet die SPD zusammen mit FDP und CDU die Landesregierung. Die Stadt-SPD rebelliert dagegen gegen die Landesregierung. “Die aktuellen Anmeldezahlen für die IGSen unterstreichen einmal mehr: Der Bedarf und das Interesse am längeren gemeinsamen Lernen bei Eltern und Schüler:innen ist ungebrochen. Halle braucht eine 4. IGS”, sagt Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale). “Die Blockadehaltung aus Magdeburg verkennt den Elternwillen und die Realität vor Ort. Losverfahren um Schulplätze sind ein für uns nicht tragbarer Zustand. Die Stadtverwaltung hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles für eine weitere IGS getan. Wir wissen den Einsatz der Beigeordneten für Bildung und Soziales Katharina Brederlow in dieser Sache sehr zu schätzen. Das CDU-geführte Bildungsministerium unter Frau Feußner verhindert eine zukunftsgerichtete und rechtssichere Schulplanung in Halle. Wir als SPD-Fraktion unterstützen weiterhin hallesche Eltern, die sich gegen diese rückwärtsgewandte Politik einsetzen.“
„Die aktuelle Schulsituation in unserer Stadt ist nicht haltbar. Da die Plätze an Gesamtschulen und Gymnasien bei Weitem nicht den Bedarf erfüllen, könnte die Verwaltung in der aktuellen Lage gezwungen werden, weitere Züge an Gymnasien sowie an Gesamtschulen zu eröffnen. Deshalb ist es verständlich und begrüßenswert, dass Eltern aktiv werden und eine Petition für die Gründung einer 4. IGS starten. Wir rufen dazu auf, diese zu unterstützen und ein Zeichen für die weitere Gestaltung der Schullandschaft im Sinne des tatsächlichen Bedarfs in Halle zu setzen. IGSen ermöglichen längeres gemeinsamen Lernen und sind eine wichtige, nicht ersetzbare Schulform für die Zukunft. Wir können nur einmal mehr an die Bildungsministerin appellieren, den Weg für eine 4. IGS endlich freizumachen“, so Dr. Silke Burkert, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin abschließend.
Zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/halle-braucht-eine-vierte-integrierte-gesamtschule-igs
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