SPD will Gymnasiallehrer für Sekundarschulen gewinnen
Vor allem an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt gibt es einen eklatanten Lehrermangel. Das Land will jetzt deshalb auch die Stundentafel kürzen. Doch die SPD will bei den Plänen des CDU-Bildungsministers Marco Tullner nicht mitmachen und schlägt nun vor, angehende Gymnasiallehrer an diese Schulen zu bringen.
Eine weitere Abwertung der Sekundarschule und die drohende Austrocknung des Modells Gemeinschaftsschule wären „ein Desaster für das Schulsystem in Sachsen-Anhalt“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle. Diese Entwicklung müsse abgewendet werden.
Deshalb schlagen die Sozialdemokraten vor, Lehrkräfte schulformübergreifend einzusetzen. „Die Vorschläge von Minister Tullner gehen einseitig zu Lasten der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Wenn das Wirklichkeit wird, vergrößert sich das Gefälle zwischen den Gymnasien und den anderen Schulformen noch, und das von Unternehmen und Kammern seit langem beklagte Leistungsniveau zu Beginn der dualen Ausbildung sinkt weiter“, sagte Pähle. „Deshalb muss es einen fairen Einsatz von Lehrkräften in allen Schulformen geben. Deshalb sollten wir jetzt offensiv dafür werben, dass Gymnasiallehrerinnen und -lehrer ihren Schuldienst an der Sekundarschule aufnehmen.“
Berufsanfängern, die ein Lehramtsstudium fürs Gymnasium absolviert haben, soll nach dem Vorschlag der SPD eine Anstellung an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen und für Fächer mit besonders hohem Bedarf angeboten werden. Nachteile gegenüber Berufsanfängern an Gymnasien sollen nicht entstehen. Zudem will die SPD das Lehramtsstudium auf eine schulformübergreifende Stufenausbildung umstellen.
Katja Pähle: „Ein modernes Schulsystem muss durchlässig sein – das gilt nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für Lehrerinnen und Lehrer.“ Die SPD-Fraktionsvorsitzende spricht sich dafür aus, die Einstellungsangebote an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen mit besonders großem Lehrkräftebedarf auch durch die Zahlung von Zuschlägen zu unterstützen.
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Angela Kolb-Janssen, bekräftigte das Ziel, die Gemeinschaftsschule zu stärken: „Das längere gemeinsame Lernen, unabhängig vom angestrebten Bildungsabschluss, hilft allen Schülerinnen und Schülern. Deshalb sind schulformübergreifend ausgebildete und einsetzbare Lehrkräfte das Modell der Zukunft.“
Gestärkt werden sollen Sekundar- und Gemeinschaftsschulen zudem durch mehr Stellen für pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unterrichtsergänzende Angebote gestalten und so die Attraktivität der Schulstandorte erhöhen. Die SPD-Fraktion drängt außerdem auf die vollständige Umsetzung des Landtagsbeschlusses zur Absicherung der Unterrichtsversorgung vom 25. Oktober 2018.
Dann hoffe und erwarte ich, daß auch die SPD sich vehement dafür einsetzt, daß dieser geplante sabottierende Akt des Herrn Tullner, nun zum dritten Mal innerhalb von 5Jahren die nichtgymnasialen Schulformen um je 5% Unterrichtsumfang zu reduzieren, nicht zur Umsetzung kommt.
Das darf nicht geschehen, es wäre ein großer Schritt weg von der Aufklärung, per Minderbeschulung zurück zu mehr Unmündigkeit (im gewünschten Klientel), hin zur Zweiklassengesellschaft.
Die o.g. Vorschläge für einen sozialeren Bildungsplan klingen doch schonmal nicht schlecht!
Was für schwachsinnige Ideen…. Es gibt einfach generell zu wenig Lehrer…. Jetzt die schulformen gegeneinander auszuspielen ist echt unterste Schublade.. Das bildungssytem braucht Aufwertung und Geld geld geld….