Sportausschuss debattiert mehr als eine Stunde über die Deutschland-Tour und bemängelt Finanzierungsaussagen der Stadtverwaltung
Im kommenden Jahr soll Halle (Saale) als Etappenort der Deutschland-Tour dienen, der größten Fahrradtour in Deutschland. Mehr als eine Stunde hat der Sportausschuss über das Thema diskutiert. Am Ende stimmten zwei Räte für die Teilnahme, alle anderen sieben enthielten sich. Zuvor wurde auch noch einem Änderungsantrag der Grünen zugestimmt, wonach die von der Stadt zur Verfügung gestellten Mittel nicht aus der allgemeinen Sportförderung kommen dürfen.
Überhaupt war die Finanzierung einer der Knackpunkte. 100.000 Euro muss die Stadt bezahlen. Sie hofft, dass die Hälfte davon von Sponsoren getragen wird. “Wir wollen die Veranstaltung unbedingt nach Halle holen”, sagte Sportdezernentin Judith Marquardt. Man sei überzeugt, dass diese gut für die Stadt sei. Die ganze Deutschland.Tour zieht etwa 750.000 Zuschauer an, in der Vergangenheit haben etwa 6 Millionen Menschen die Rennen im Fernsehen verfolgt.
Bereits vor zwei Jahren gab es einen Anlauf, die Tour nach Halle zu holen – damals allerdings nicht durch die Stadtverwaltung, sondern per Antrag durch die Fraktionen Hauptsache Halle und CDU. Damals hatte sich die Stadt unter anderem wegen der Kosten vehement dagegen ausgesprochen. Umso mehr zeigte sich CDU-Stadtrat Christoph Bergner verwundert. Er wolle nun keine Pirouette drehen und werde sich deshalb enthalten, kündigte er an. Zudem äußerte er die Befürchtung, dass nun andere Sportveranstaltungen in ihrer Finanzierung gefährdet sein könnten. Ähnlich sah es Tom Wolter (MitBürger). “Ich sehe es nicht als sportlich zwingende Veranstaltung.” Aus diesem Grund sollten auch keine Mittel aus dem ohnehin knappen Sporthaushalt ausgereicht werden. “Die Vorlage zur Finanzierung sei nicht durchsicht und nebulös”, sagte SPD-Stadtrat Fabian Borggrefe. Und Dennis Helmich (Grüne) zweifelte an, dass sich ausreichend Sponsoren finden lassen, zumal ja der Großteil der in Frage kommenden Unternehmen städtische Tochterfirmen sind, die sich auch bereits finanziell beim Laternenfest einbringen, das eine Woche nach der Deutschland-Tour stattfindet.
Mehrere Räte äußerten auch die Befürchtung, Halle könnte auf entstehenden Mehrkosten sitzenbleiben. Diese Befürchtung versuchte Matthias Pietsch, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Radsports mbH als Veranstalter, zu zerstreuen. Man habe all die Jahre noch nirgendwo verbrannte Erde und Mehrkosten hinterlassen. Die städtischen Kosten sind insbesondere für die Organisation und Absperrungen nötig. Doch um ein Etappenort zu sein, sind eigentlich auch Lizenzgebühren fällig. Die übernimmt aber das Land Sachsen-Anhalt.
Ich Stelle hier mal fest, alles was positiv für die Stadt wäre, wird verhindert. Deshalb wird die Stadt immer unattraktiver für Handel und Gewerbe. Die Innenstadt stirbt aus. Danke Stadtrat
…bloß zu welchem Preis im Verhältnis zum Effekt? Wegen einem Tag D-Tour werden hier keine Tausende an Fans/Touristen anreisen und irgendwelche relevanten Gelder hier lassen. Ein netter Werbegag, aber für die Kürze eben zu kostspielig. Gebe gern zu, dass ich mit wesentlich mehr als den 100Tsd. gerechnet habe.
Herr Wolter denkt selbstverständlich nur an seinen Fördertopf . Er und seine Kaspertruppe muss doch gut alimentiert werden . Der Typ ist wirklich eine Schande für Halle
Die Kosten, die die Stadtverwaltung angegeben hat, umfassten eben nicht die realen Gesamtkosten. Mit 100.000 EUR kann man heute eben nichts mehr bewegen. Das Laternenfest muss auch mit weiteren 740.000 EUR nachfinanziert werden. Im Jahre 2024 legt man für die Deutschlandtour 2025 einen Kostenpunkt von 100.000 EUR fest, dabei wurde 2022 schon mit 140.000 EUR gerechnet. Die Kosten der Infrastruktur, die Absperrung der Strecke, Streckenposten, Schienenersatzverkehr, Reinigung, etc. pp. wurden gar nicht von der Stadtverwaltung offen gelegt. Daher hat Herr Dr. Bergner vollkommen Recht mit dem was er vorgetragen hat, auch wenn es den Vertretern der Stadtverwaltung absolut nicht gefallen hat und man deren Nervosität ansehen konnte. Herr Pietsch sprach von einem sehr starken Interesse der Bevölkerung, nun, nur etwa 480.000 Zuschauer haben das vorm TV angesehen – jede Quizshow lockt mehr Menschen vor die Flimmerkiste.
Weshalb versperrt man sich für ein solches Sportereignis. Es ist die D Tour. Das grösste Radrennen in diesem Land. Es bringt Geld in die Kassen. Natürlich muss man erstmal investieren.
Was ist das bitteschön für ein Stadtrat? Stattdessen Fehlplanung bei Schulrenovierung. Ich sage nur die Grundschule Preussler….
…lohnendere Aktionen, welche man überdenken kann. Die Stadt und das Umland haben Einiges zu bieten (Stadion, Sport-,Schwimmhallen, Golfplatz, Tennisplätze, Aktivitäten auf/an der Saale, Kultur, grünes Umfeld). Eventuell könnte man einem (Fans) zugkräftigen 1- oder 2.-Bundesligisten ein Trainingslager schmackhaft machen. Da reisen erfahrungsgemäß hunderte Fans allein von außerhalb für mehrere Tage an, es finden 1-2 Testspiele gegen zumeist bekanntere Mannschaften statt, öffentliche Trainingseinheiten wo gegessen und getrunken wird, die Auswärtigen buchen hier ihre Übernachtungen, machen hier Unternehmungen und und und. Klar hier ist nicht, z.B., die Region „Hohe Tauern“, aber mit einem guten „Verkäufer“ und bestenfalls „Menschenfänger“, ginge da eventuell was.
Scheiss Fußball ……was für eine asoziale Sportart mit ebensolchen „Fans“
…die These Allgemeingültigkeit besitzen, müssten Sie Fußballer sein.