Staatschutz-Überwachungskamera vom Zoo-Parkhaus zum Reil78? Linke Aktivisten entdecken speziell ausgerüstetes Auto 

Das linke Projekt Reil78 in der Reilstraße in Halle (Saale) ist offenbar über Wochen hinweg vom Zooparkhaus überwacht worden. Demnach habe man einen Mercedes Vito entlarvt, heißt es in einem Statement auf einer linken Internetplattform. Man habe die “mobile Überwachungseinheit der Repressionsbehörden enttarnt, abgeklebt und zum Reifenwechsel geschickt.” Sprich: die Scheiben wurden zugeklebt, die Reifen zerstochen. 

Das Auto sei in der obersten Etage geparkt mit dem Heck dicht an der Außenmauer Richtung Straßenkreuzung geparkt gewesen, von wo aus man die gesamte Kreuzung Reilstraße/Paracelsusstraße im Blick hatte. Die Scheiben seien stark getönt gewesen, zudem von innen mit Handtüchern abgehängt. Durch die getönte Heckscheibe sei eine “komplexe, ungetarnte und moderne Kamerainstallation von beträchtlicher Größe” zu sehen gewesen. 

Die Rede ist von einem “deutlichen Unterschied zu den aufgedeckten Kamerasystemen der letzten Jahre”, die wesentlich kleiner gewesen seien. “Mutmaßlich steckt hier der Staatsschutz hinter der dreisten Schnüffelei”, heißt es weiter.

Die Kamera habe zwar zum Kulturzentrum „Reil78“ gezeigt,  doch auch die Straßenkreuzung, angrenzende Wohnhäuser und die Brachfläche vor der „Reil78“ dürften betroffen gewesen sein, so die Mutmaßungen der Entdecker. “Betroffen sind also nicht nur alle Mitgestalter*innen des linken Kulturprojektes sondern auch die Gäste der regelmäßigen Konzerte sowie Anwohner*innen und zufällige Passant*innen.”