StadtElternRat sauer auf die Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl: nur Kerstin Godenrath und Egbert Geier beantworten die Fragen zur Bildung

Im Rahmen des Wahlkampfs zur Oberbürgermeisterwahl hat sich auch der StadtElternRat um Antworten der Kandidaten bemüht. Schließlich ist es das oberste Gremium der Elternvertreter hallescher Schulen. Es sei deshalb erstaunlich als auch besorgniserregend, dass von den neun Oberbürgermeister-Kandidaten mit Egbert Geier und Kerstin Godenrath nur zwei die Fragen des StadtElternRates beantwortet haben.
Deshalb dürfe man sich fragen, wie wichtig das Thema Bildung für die Kandidaten tatsächlich ist. Denn die Nichtbeantwortung könnte darauf hinweisen, dass in ihren Wahlprogrammen Bildung möglicherweise nicht die Priorität hat, die sie haben sollte, heißt es vom StadtElternRat. Bemerkenswert sei zudem, dass mit Andreas Wels und Alexander Vogt zwei der Kandidaten selbst als Lehrer berufstätig sind und dennoch keine Antworten geliefert haben. Die Fragen des StadtElternRates sind von großer Bedeutung, da sie die Anliegen und Bedürfnisse der Lernenden und deren Eltern widerspiegeln.
Beim StadtElternRat sieht man das Nichtbeantworten dieser Fragen als Zeichen, dass die Kandidaten die Sorgen und Wünsche der Eltern nicht ernst nehmen. “Warum haben die Kandidaten, insbesondere die Lehrkräfte unter ihnen, unsere Fragen nicht beantwortet?”, fragt sich der StadtElternRat. “Möglicherweise fehlt es an konkreten Konzepten oder Ideen, wie die Bildung in unserer Stadt verbessert werden kann. Oder vielleicht sehen sie andere Themen als wichtiger an und haben daher die Fragen des StadtElternRates vernachlässigt.”
Es könne jedoch nicht an einem zu hohen Arbeitsaufkommen liegen, da auch andere Fragen stellende Organisationen dieselbe Erfahrung machen mussten. Gleiches gelte für Podiumsdiskussionen, in denen die OB-Kandidaten durch Abwesenheit als durch innovative Pläne für die Zukunft der Stadt auffallen. Obwohl die Fragen eine Vielzahl von Themen umfassten, wie Schulbau, Digitalisierung, soziale Teilhabe, Berufsvorbereitung, Mobilität, Mitbestimmung, Schulsozialarbeit und zur aktuellen Schulgesetznovelle, sei es umso bedenklicher, dass hierzu keine Stellung bezogen wurde.
“Eltern sollten sich fragen, welche Prioritäten die Kandidaten setzen und wie wichtig ihnen die Bildung unserer Kinder ist”, macht man beim StadtElternRat deutlich. “Es ist entscheidend, dass die zukünftigen Oberbürgermeister die Bedeutung der Bildung und der Mitbestimmung der Eltern erkennen und bereit sind, sich aktiv für Verbesserungen in diesen Bereichen einzusetzen. Nur so kann sichergestellt werden, dass unsere Kinder die bestmögliche Bildung erhalten und gut auf ihre Zukunft vorbereitet sind.”
Zu den Antworten vom Kerstin Godenrath und Egbert Geier.
https://www.stadtelternrat-halle.de/news/news.php?id=131
Fragen
- Welche konkreten Pläne haben Sie, um die Finanzierung der Schulsanierungen sicherzustellen, und gibt es bereits konkrete Zeitpläne für deren Umsetzung?
- Welche Maßnahmen möchten Sie ergreifen, um sicherzustellen, dass die Sanierungsarbeiten möglichst störungsfrei für den Schulbetrieb ablaufen?
- Halten Sie die derzeitige Verfahrensweise bei Sanierungen, die Schule in ein Ausweichquartier auszulagern, für das erste Mittel Ihrer Wahl, für zukünftige Schulsanierungen?
- Sehen Sie Möglichkeiten die Sanierung der baufälligen hallischen Schulen zu beschleunigen?
- Welche konkreten Pläne haben Sie als Oberbürgermeister, um die Digitalisierung in den Schulen weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass alle Schüler von modernen digitalen Lernmitteln profitieren?
- Welche konkreten Maßnahmen planen Sie als Oberbürgermeister, um die Digitalisierung an Schulen voranzutreiben und sicherzustellen, dass alle Schüler gleichberechtigten Zugang zu digitalen Lernmitteln erhalten?
- Wie möchten Sie als Oberbürgermeister die Inklusion von Schülern mit besonderen Bedürfnissen in den Schulen der Stadt fördern und sicherstellen, dass sie optimal unterstützt werden?
- Wie möchten Sie das aktuelle Angebot an Nachmittagsbetreuung und außerschulischen Aktivitäten gestalten und erweitern?
- Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern und sicherzustellen, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, gleiche Bildungschancen erhalten?
- Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Schüler besser auf die Berufswelt vorzubereiten und die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zu fördern?
- Wie möchten Sie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Hochschulen in Halle stärken, um den Übergang von der Schule zur Universität zu erleichtern?
- Wie gedenken Sie, sich als Oberbürgermeister dafür einzusetzen, dass alle Schüler gleichberechtigt eine Schülerfahrkarte nutzen können, insbesondere angesichts einer Umfrage, die innerhalb der Elternschaft durchgeführt wurde und die eine überwältigende Mehrheit für ein einheitliches Ticket für alle Schülerinnen und Schüler gezeigt hat, wie zum Beispiel ein 9-Euro-Ticket für Schüler?
- In der Abschlussdokumentation zum Bildungskonvent 2010 wurde unter dem Punkt 5 „Mehr Mitbestimmung wagen“ auf Seite 51 empfohlen, Zitat: -die Vorsitzenden der jeweiligen Gemeinde und Kreiselternräte und der Gemeinde- und Kreisschülerräte von Amts wegen als sachkundige Einwohner in die jeweiligen Fachausschüsse (i. d. R. den Bildungsausschuss) der Gemeinden, der Landkreise und kreisfreien Städte zu berufen-
Seit 2019 ist der StER nicht mehr im Bildungsausschuss vertreten, seit diesem Jahr gilt dieses auch für den StSR. Werden Sie eine Beschlussvorlage initiieren, der den beiden Gremien einen Platz im Bildungsausschuss der Stadt Halle entsprechend dem Vorschlag aus dem Bildungskonvent 2010 sichert? - Aktuell werden wichtige Stellen in der Schulsozialarbeit gestrichen, obwohl die Notwendigkeit dieser wichtigen Stellen steigt. Wie wollen Sie als OB dem entgegenwirken?
- Mit der aktuellen Schulgesetznovelle die das Bildungsministerium verfolgt, wird es vor allem in den Oberzentren zu erheblichen Problemen bei Schulen in den Randgebieten und kleinen Schulen geben. Mit welchen Strategien wollen Sie die nachfolgenden Themen angehen?
- Wie planen Sie, kleine Schulen als Teil einer Strategie zur Attraktivitätssteigerung für junge Familien in Außenbezirken zu nutzen?
- Welche Maßnahmen möchten Sie ergreifen, um sicherzustellen, dass die Bildungsinfrastruktur in peripheren Stadtgebieten den Bedürfnissen junger Familien entspricht?
- Welche Überlegungen haben Sie, um den Schulweg für Kinder in ländlichen Stadtteilen möglichst kurz zu halten?
- Gibt es Pläne zur Verbesserung der Verkehrsanbindung oder des öffentlichen Nahverkehrs, um den Zugang zu diesen Schulen zu erleichtern?
- Werden alternative Bildungsmodelle oder Kooperationen mit anderen Schulen in Betracht gezogen, um die Attraktivität und den Erhalt kleiner Schulen sicherzustellen?
- Was sind konkrete bildungspolitische Maßnahmen, die Sie ergreifen wollen, wenn Sie zum Bürgermeister gewählt werden?
Ich sehe Herrn Vogt schon rotieren und ganz schnell eine Pressemitteilung zur Bildung raushauen, damit er im Gespräch bleibt.
Er würde sich sicherlich für die Zulassung von Hunden an Schulen starkmachen.
Die Fragen bezogen sich nicht auf Hundeschulen, das ist sein Problem!
Dabei gibt es so viele Schweinehunde an Schulen.
Die Überzeugung hier, im OB Wahlkampf kann in erster Linie,nur durch einen Wechsel im Rathaus von Frau Godenrath kommen!
Wieso das? Die Überzeugung ist doch schon da.
Stadtelternrat: nur weil man meint, man sei wichtig, ist man es noch lange nicht^^
Sag des Herrn Wels und Herrn Vogt!
Ist es nicht ein wenig zu einfach und tendenziös, wenn ein Gremium der Meinung ist, die Kandidaten würden sich nicht für deren Themen interessieren, nur weil sie nicht Prio 1 genießen ? Klingt eher mehr wie beleidigte Leberwurst.
Klingt danach, dass den Leuten die Zukunft nicht wichtig ist! Und ja, die Kinder sind die Zukunft, auch wenn es weder die Politiker, noch viele Deutsche sehen wollen! Hier verrottet alles, aber Hauptsache man kann auf die zukünftigen Generationen meckern, obwohl sie nichts für ihre Bildung können!
@Hallenser:
Mit „Hier verrottet alles“ übergehen Sie alles was gut läuft im Bildungsbereich und was alles schon saniert ist.
Aber natürlich ist noch viel zu tun und das ist nie zu Ende, besonders im.Bildungsbereoch.. Ich denke nur, dass man sich auch immer wieder mal klar machen kann, dass eben NICHT alles verrottet.
Und: für mich hat Bildung eine deutlich höhere Priorität als der Neubau von Autobahnen…
Oh, da hat es Herr Vogt nicht schnell genug geschafft wieder allen das zu erhählen was sie hören wollen. Vielleicht fällt ihm plötzlich auf, dass er sich Gedanken machen muss, weil die Leute merken wie er sie verarscht. Ob sein Ego das aushält?
Ich weiß nicht. Aber ich frage mich was ihr Ego eigentlich so treibt. Ich kenne Alex und ich schätze ihn und was er so tut sehr, deswegen habe ich ihn per Briefwahl gewählt.
Alex, bist du’s? 😀
Wenn Sie ihn kennen, müssten Sie doch wissen, dass „Wähler“ gar nicht so unrecht hat!
Überraschung, ich kenne ihn auch!
Gefühlt täglich wollen verschiedene Organisationen, Vereine, Gruppierungen von den Kandidaten einen Fragenkatalog beantwortet haben. Ich kann mir vorstellen, dass die Beantwortung der Fragen nicht nur 10 Minuten braucht. Parteien haben da Untergebene oder Mitarbeiter, die die Beantwortung übernehmen. Manche Kandidaten müssen aber arbeiten und haben bestimmt auch weniger Gehilfen. Sollte das nicht auch berücksichtigt werden? Der Wahlkampf und diverse Veranstaltungen laufen auch noch. Ich würde das nicht so auf die Goldwaage legen mit der Beantwortung. Schließlich wählt jeder Wahlberechtigte allein für sich und nicht für Vereine, Institutionen usw.
Wenn von neun OB Kandidaten nur zwei antworten, würde ich fragen, ob nicht dem StER ein Fehler beim Versand unterlaufen ist. Anders ließe sich die so formulierte „Ignoranz“ aller 7 Antwortenverweigerer nicht erklären, zumal bisher bis auf wenige Ausnahmen, alle OB Kandidaten solche Fragenkataloge beantwortet haben. Also bevor man solche Urteile in die Welt platzt und mit Wut reagiert, sollte man sich die gegebenen Antworten auch mal auf der Zunge zergehen lassen.
Abgesehen, dass die Fragen an Realitätsferne kaum zu überbieten sind. Schulstörungsfreie Sanierung, möglichst keine Ausweichquartiere, ein kostenloses Schülerticket, kurze Schulwege vorallem für die Kinder in den ländlichen Gegenden, Durchmischung in den Schulen (bei festgelegten Einzugsgebieten für Grundschülern und geforderten kurzen Schulwegen ein interessanter Widerspruch)… der StER gleicht einem Zusammenschluss von Helikopter-Eltern. Es muss bei aller Kritik jedem klar sein, dass bestimmte Vorgaben, nicht der OB macht, sondern das Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt und dass manche Dinge nur nach und nach mit den möglichen finanziellen Backround zu stemmen sind. Aber sind das alles OB-Themen? Welche digitalen Notwendigkeiten bestehen, muss die Schule formulieren, mit Anträgen an entsprechenden Stellen. Wenn die Schule die Digitalisierung nicht einfordert und die Eltern das vermissen, sollte der Dialog zwischen diesen beiden geführt werden.
»Wenn von neun OB Kandidaten nur zwei antworten, würde ich fragen, ob nicht dem StER ein Fehler beim Versand unterlaufen ist.«
Die Frage können Sie gern stellen. Die Antwort hierauf ist recht einfach: Die Fragen wurden den anwesenden OB-Kandidaten am 19.12.2024 zum Wahlforum der Stadt persönlich übergeben.
Alle Fragen kommen aus der Elternschaft, sind keine Forderungen und sind alles andere als realitätsfern, können aber nur Eltern nachvollziehen, die ihre Kinder in unsanierte Schulen geben und bei Sanierungen in teilweise noch schlechteren Ausweichquartieren unterrichtet werden. Alle Fragen liegen im Aufgabenbereich des kommunalen Schulträgers. Es ist anzunehmen, dass dieses Themenfeld nicht zu Ihrem persönlichen Favoriten gehört. Das gilt im Übrigen auch zum Thema »der StER gleicht einem Zusammenschluss von Helikopter-Eltern.«, über Personen laut zu urteilen, die man nicht kennt, ohne sich vorher mit diesen auseinanderzusetzen. Der StER ist im Übrigen ein gesetzlich geregeltes, unabhängiges Vertretungsorgan der Eltern mit Kindern an den Schulen in Sachsen-Anhalt.
Entschuldigen Sie, dass ich als ein Elternteil mich kritisch über andere Eltern oder das unabhängig, gesetzlich geregelte Vertretungsorgan! geäußert habe. Nein, ich habe natürlich meine Kinder in „wohlbehütete“ Schulen befördert und kann mir selbstverständlich absolut kein Urteil erlauben und natürlich habe ich mich nie mit dem StER beschäftigt. Bevor Sie laut aufschreien, gehen wir doch mal in die sachliche Diskussion. Denn in vielen Ihrer Fragen sind sehr wohl versteckte oder unterschwellige Forderungen formuliert und die Realität wird ausgeklammert.
Nehmen wir doch nur mal die folgenden 4 Fragen:
– Welche konkreten Pläne haben Sie, um die Finanzierung der Schulsanierungen sicherzustellen, und gibt es bereits konkrete Zeitpläne für deren Umsetzung?
– Welche Maßnahmen möchten Sie ergreifen, um sicherzustellen, dass die Sanierungsarbeiten möglichst störungsfrei für den Schulbetrieb ablaufen?
– Halten Sie die derzeitige Verfahrensweise bei Sanierungen, die Schule in ein Ausweichquartier auszulagern, für das erste Mittel Ihrer Wahl, für zukünftige Schulsanierungen?
– Sehen Sie Möglichkeiten die Sanierung der baufälligen hallischen Schulen zu beschleunigen?
Punkt 1: Die Finanzierbarkeit von Schulsanierungen ist stark von der allgemeinen Finanzlage der Länder und Kommunen abhängig. Finanzschwache Kommunen können oft nur begrenzt investieren. Zudem hängt sie davon ab, ob eine Kommune die Voraussetzungen erfüllt, um Fördergelder zu erhalten. In den letzten Jahren wurde zwar viel auf den Weg gebracht, doch was bedeutet das konkret für die jeweils sanierungsbedürftige Schule?Kommen wir daher zu…
Punkt 2+3: Welches Ziel verfolgen Sie als StER hier? Ein störungsfreier Schulbetrieb während einer Sanierung im Schulgebäude ist faktisch nicht umsetzbar – weder für die Schule noch für die Bauarbeiten. Gleichzeitig soll laut Punkt 4 die Sanierung beschleunigt werden, was zusätzliche finanzielle Ressourcen erfordert und die Mittel für weitere Schulprojekte schmälert.
Ein Ausweichquartier, das theoretisch einen störungsfreien Schulbetrieb ermöglicht, steht jedoch oft nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Zudem bringt es längere Schulwege mit sich, die Sie in anderen Fragen kritisch sehen und möglichst kurz halten wollen. Das ist ein innerer Widerspruch.
Was möchten Sie als Elternschaft hier konkret erreichen? Auch die Stadt verfolgt das Ziel, sanierte Schulen bereitzustellen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Schulen während der Arbeiten leergezogen werden, um Sanierungsmaßnahmen effizient und ohne Störungen umzusetzen – während ein störungsfreier Schulbetrieb in einem Ausweichquartier stattfinden kann.
Mir ist bewusst, dass ein Kompromiss notwendig ist. Aber Ihre Fragen sind teils widersprüchlich und stellen Ihre Ziele infrage. Es ist nahezu unmöglich, hier keinen „entweder-oder“-Ansatz zu wählen.
Wenn Sie eine sanierte Schule möchten, müssen Sie akzeptieren, dass Sanierungsmaßnahmen Zeit und finanzielle Mittel erfordern. Eine Beschleunigung der Arbeiten oder gar eine Sanierung im laufenden Schulbetrieb steht dem jedoch diametral entgegen. Fragen Sie einen Handwerker, wie effizient er arbeiten kann, wenn er erst nach Schulschluss tätig werden darf oder während des Schulbetriebs den Presslufthammer oder Bohrer „leise“ benutzen soll. Beides – sowohl die Beschleunigung als auch die Sanierung im Schulbetrieb – kostet Geld oder Zeit. Und jede Verzögerung oder zusätzliche Ausgabe gefährdet die Finanzierbarkeit anderer Schulen, die ebenfalls dringend saniert werden müssen. Wollen Sie einem anderen Elternteil erklären, dass die Sanierung der Schule seines Kindes um mehrere Jahre verschoben wird, weil Ressourcen in ineffiziente Verfahren fließen? Die Stadt hat begrenzte finanzielle Mittel – sie „schwimmt“ nicht im Geld.
Es ist auch nicht realistisch, in jedem Stadtteil Ausweichquartiere vorzuhalten. Längere Schulwege sind eine unvermeidbare Konsequenz, für die Lösungen gefunden werden müssen. Solange jedoch eine Schule nach der anderen saniert wird, bleibt das genutzte Ausweichquartier selbst unsaniert. Möchten Sie ein weiteres Jahr auf die Sanierung Ihrer Schule warten, weil erst das Ausweichquartier renoviert werden soll?
Das waren lediglich vier Ihrer Fragen. Als Elternteil, dessen Kinder ebenfalls viel durchgemacht haben, sehe ich mich dennoch gezwungen, Ihre Fragen mit teils unterschwelligen Forderungen und unklaren Wünschen oder Zielen zu hinterfragen. Natürlich sind sanierte Schulen für eine angenehme Lernatmosphäre elementar wichtig – aber dafür bedarf es klare, vorallem aber umsetzbare, realistische Ziele. Und keinen Fragekatalog, der mehr Fragen aufwirft, als die Antworten Ihnen bieten können. Oder sind die Antworten von Frau Godenrath und Herrn Geier für SIE als StER aussagefähig und befriedigend, nur weil es wenigstens ein paar Antworten sind?
Gern versuche ich es noch einmal, obwohl ich dachte, es deutlich formuliert zu haben. Die Fragen sind nicht vom und für den StER (das Gremium), sie kommen aus der Elternschaft. Wir (der StER) haben sie gesammelt und in einem Fragenkatalog zusammengefasst. Fragen, die, weil die Zuständigkeit nicht beim Schulträger liegt, aussortiert und sodann an die Kandidaten weitergegeben.
Das ist nach Schulgesetz eine unserer Aufgaben (siehe weiter unten stehenden Kommentar). Wenn Sie nun meinen Zitaten: »Aber Ihre Fragen sind teils widersprüchlich und stellen Ihre Ziele infrage.« ist das kein Fehler, sondern zeugt von der Tatsache des es sich eben nicht um Fragen einer Person/Organisation mit eigenen Zielen handelt, sondern eben wie bereits nun mehrfach geschrieben, Fragen vieler Personen mit unterschiedlichen Fragehintergründen sind.
Es steht uns im Übrigen auch nicht zu, die Fragen der Eltern zu zensieren. Dass es auf die Fragen keine einfachen Antworten gibt, muss jedem klar sein. Es geht letztlich darum, ein Bild von der zukünftigen Bildungspolitik in der Stadt zu zeichnen. Dieses kann nicht in allen Einzelheiten klar sein und wird sich auch im Laufe der Amtszeit des möglichen OBs ändern. Mit diesem Bild soll den Eltern im Idealfall eine Entscheidungshilfe bei der OB-Wahl gelingen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn uns ein Ziel in der Sache unterstellt werden kann, dann nur eben jene Entscheidungshilfe, welche durch die Positionierung der Kandidaten entsteht, den Eltern zur Verfügung zu stellen.
Zum Schluss, wenn Sie Kritik am StER haben aus welchem Grund auch immer, dann kommen Sie gern zu einer der nächsten Sitzungen und äußern diese dann von Angesicht zu Angesicht, wir können dann gern darüber diskutieren.
Sie argumentieren, dass die von Ihnen gesammelten Fragen nicht vom StER selbst stammen, sondern aus der Elternschaft kommen und daher unterschiedliche Hintergründe und Zielrichtungen haben, also nicht die Position des StER widerspiegeln. Gleichzeitig betonen Sie, dass die Sammlung und Weitergabe dieser Fragen eine satzungsgemäße Aufgabe des StER sei. Hier entsteht jedoch der Widerspruch: Einerseits distanzieren Sie den StER inhaltlich von den Fragen, andererseits beanspruchen Sie die institutionelle Verantwortung für deren Aufbereitung und Weitergabe.
Gerade wenn der Fragenkatalog eine Entscheidungshilfe für die OB-Wahl sein soll, wäre es sinnvoll, ihn klarer zu strukturieren, Widersprüche zu vermeiden und realistische Zielsetzungen herauszuarbeiten. Was bringt es, Fragen aneinanderzureihen, die inhaltlich gegensätzlich sind, nur um möglichst viele Elternanliegen an die OB-Kandidaten weiterzugeben? Forderungen wie eine schnellere Schulsanierung, ein störungsfreier Schulbetrieb und kurze Schulwege zugleich sind kaum miteinander vereinbar und schaffen mehr Verwirrung als Orientierung.
Ihre Aufgabe als StER ist es nicht nur, Meinungen zu sammeln, sondern sie in einen sachlichen Diskurs zu überführen und Eltern aufzuzeigen, wo realistische Grenzen liegen. Es geht nicht darum, alle Wünsche gleichzeitig zu erfüllen – Kompromisse sind ebenso nötig wie eine Priorisierung der Anliegen. Die Fragen in ihrer jetzigen Form widersprechen sich in vielen Punkten, und genau hier sollte der StER als Vermittler agieren: Wo können realistische Lösungen gefunden werden? Wo können Elternanliegen unterstützt werden? Und wo muss klar kommuniziert werden, dass bestimmte Forderungen schlicht nicht umsetzbar sind?
Zudem sollte der StER über den individuellen Blick hinaus das große Ganze im Blick behalten. Ein Lehrer sagte einmal treffend: „Helikopter-Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind, aber es ist genauso wichtig, mal höher zu fliegen, um das große Ganze zu überblicken.“ Genau das sollte auch Ihre Aufgabe sein: als Vermittler zwischen Eltern und Politik realistische und konstruktive Diskussionen zu fördern.
Die vorliegende Fragenauswahl wird dieser Aufgabe nicht gerecht. Es reicht nicht, Fragen unkommentiert weiterzugeben – eine kritische Reflexion der eigenen Arbeit ist notwendig. Kritik sollte nicht als Angriff verstanden, sondern als Chance zur Verbesserung genutzt werden. Wenn jedoch jede Kritik abgewehrt wird, wird es schwer, einen echten Dialog zu führen – und dann darf sich der StER nicht wundern, wenn Eltern sich nicht mehr einbringen.
Herr Wels hat unsere Stimmen sicher.
Bei mir gibt es an Silvester auch weiter nur Karpfen.
Du darfst nur einmal abstimmen, egal, wieviele Stimmen du im Kopf hast.
Eine Familie hat durchaus mehrere Stimmen. Der Schlaumeierkurs findet hinten links, in 47,824 Metern statt.
21 Fragen, da wird ja die Beantwortung fast ein Aufsatz ^^ dazu muss man auch Zeit haben… Wenn jeder soviele Fragen hätte, würden die Kandidaten das garnicht mehr schaffen bis zur Wahl.
Es ist Wahlkampf, da kann man so einen Katalog ohne Unterstützung nicht abarbeiten.
Jene, welche geantwortet haben, können auf Hilfe hoffen, die anderen nicht. Wels und Vogt haben wenig Ahnung, auch wenn sie als Lehrern arbeiten.
Allerdings haben beide ein Team.
Im Fall von Vogt sogar eine Kita-Verwaltungsmitarbeiterin.
Wäre es nicht möglich, dass allen Kandidaten der gleiche Fragenkatalog über die wichtigsten Bereiche, die zur Arbeit eines Oberbürgermeisters gehören, vorgelegt wird und die Antworten allen Einwohnern zugänglich gemacht werden, z.B. in der sonntags erscheinenden Zeitung oder im Amtsblatt? Die meisten Leute haben einfach nicht die Zeit, zu jedem öffentlichen Forum der verschiedenen Interessensgruppen zu gehen. Jeder Kandidat sollte schriftlich sein Programm vorstellen (ähnlich wie bei den Parteiprogrammen). Man sollte so die einzelnen Kandidaten bei jedem Schwerpunkt vergleichen können (Bildung etc.). Dabei sollte man sich zunächst auf das Wesentliche beschränken. Detailfragen können in den Foren geklärt werden.
Dann klick doch auf die Links, die hier meistens bei den Artikeln angegeben sind!
Man sollte den Eltern vielleicht auch mal deren Erziehungsauftrag wieder ins Gedächtnis rufen. Man kann die Erziehung nunmal schlecht outsourcen.
Die Stadt, und damit der OB, ist doch imho für vieles, was der Stadtelternrat da wissen möchte, gar nicht zuständig. Soviel sollte doch der Stadtelternrat schon wissen.
Alle Fragen sind Themen, die zum Aufgabenbereich des kommunalen Schulträgers gehören. Sie können gern das Gegenteil nachweisen.
Also doch beleigte Leberwurst. Mehr als die Beschwerde über fehlende Antworten hätten uns die gegebenen Antworten interessiert. Keiner der Kandidaten außer Geyer und Godenrath sind derzeit hauptamtlich Politiker. Sie müssen noch im Job arbeiten. Außerdem haben sie keinen Stab und weniger Geld zur Wahlunterstützung. Das sollte man berücksichtigen, bevor man solche Vorwürfe in dieser Form erhebt.
Na, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
https://dubisthalle.de/auch-ob-kandidat-alexander-vogt-beruft-sein-kompetenzteam
》Mehr als die Beschwerde über fehlende Antworten hätten uns die gegebenen Antworten interessiert.《
Der Link steht zwar am Ende des Artikels, für Sie aber gern in der Wiederholung:
Zu den Antworten vom Kerstin Godenrath und Egbert Geier.
https://www.stadtelternrat-halle.de/news/news.php?id=131
Und sind die Antworten befriedigender als die Antwortverweigerei? Macht das in Ihren Augen irgendwas besser, was dort steht?
Das dürfen Sie nicht mich fragen, sondern die Eltern, von denen wir die Fragen haben.
Mal ganz ehrlich? Wo verstehen Sie Ihre Aufgabe als StER? Ist das wirklich der Kernauftrag eines StER eine Entscheidungshilfe in der OB-Wahl mit einem merkwürdig anmutenden widersprüchlichen Fragekatalog anzubieten? Es ist beschämend, vorallem weil Sie keine formulierten Ziele aufzeigen, sondern einfach eine Reihe von widersprüchlichen Fragen. Wo soll bitte da ein OB-Kandidat eine Position herausfiltern, was Sie sich für die Eltern wünschen? Das ist eine unreflektierte Arbeit des StER.
Wenn der StER seine Aufgabe allein in der Weitergabe von Fragen sieht, welche eigene Position vertritt er dann überhaupt? Wo bleibt die echte Interessenvertretung der Eltern, die im Schulgesetz gefordert wird? Der StER sollte sich nicht darauf beschränken, Fragen zu transportieren, sondern vielmehr als kompetenter Ansprechpartner agieren, der die Anliegen der Eltern in realistische Forderungen überführt, Prioritäten setzt und aktiv an Lösungen arbeitet. Mit dem Fragekatalog haben Sie sich selbst in Frage gestellt.
Ähm.
“Warum haben die Kandidaten, insbesondere die Lehrkräfte unter ihnen, unsere Fragen nicht beantwortet?”
Das ist in meinem Fall recht einfach zu beantworten: Weil sie mir nicht gestellt wurden, ich also die Fragen überhaupt nicht bekommen habe.
Ja, ich habe in allen Email-Postfächern nachgeschaut.
Es ist schon lustig zu beobachten, wie sich unzählige sich inhaltlich oft wiederholende Wahlforen in dieser Stadt aneinanderreihen und die Kandidaten das alles mitmachen, in der Angst das entscheidende zu verpassen. Natürlich ist aus demselben Grund eine Abstimmung unter den Kandidaten, sich auf eine sinnvolle Auswahl zu einigen, nicht möglich.
Dass es nun ausgerechnet der Stadtelternrat ( mal wieder) in der eigenen Bedeutungsdefinition übertrieben hat, passt doch eigentlich herrlich zu Halle dazu.
》Dass es nun ausgerechnet der Stadtelternrat ( mal wieder) in der eigenen Bedeutungsdefinition übertrieben hat, passt doch eigentlich herrlich zu Halle dazu.《
Kleine Nachhilfe:
Schulgesetz Land Sachsen-Anhalt
§ 55
Allgemeines
(1) Elternvertretungen sind unabhängige, von den Erziehungsberechtigten selbst gewählte oder gebildete Gremien, die die Erziehungsberechtigten über ihre Arbeit informieren und sie dafür interessieren, an der Verbesserung der inneren und äußeren Schulverhältnisse mitzuarbeiten, diesbezügliche Vorschläge und Anregungen der Erziehungsberechtigten aufnehmen, beraten und an die Schule und den Schulträger herantragen sowie das Verständnis der Öffentlichkeit für die Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Schule stärken.
So und nun lesen Sie mal genau, was Ihre Aufgabe ist (kleine Nachhilfe für den StER):
„Vorschläge und Anregungen der Erziehungsberechtigten aufnehmen, beraten und an die Schule und den Schulträger herantragen“
Das Schulgesetz fordert nicht nur die bloße Entgegennahme und Weiterleitung von Fragen aus der Elternschaft, sondern ebenso eine inhaltliche Beratung und strukturierte Aufbereitung, um einen zielführenden Dialog mit den zuständigen Stellen zu ermöglichen. Dazu gehört es, Widersprüche zu erkennen, sachgerecht zu bewerten und die Anliegen in eine realistische und umsetzbare Form zu bringen.
Mit der aktuellen Vorgehensweise haben Sie Ihre eigentliche Funktion als Interessenvertretung verfehlt und sich auf die Rolle eines reinen Übermittlers reduziert. Anstatt eine klare Position zu entwickeln, haben Sie es versäumt, die Elternanliegen auf ihre Schlüssigkeit und Umsetzbarkeit zu prüfen. Ihre Aufgabe ist es nicht, jede einzelne Forderung unreflektiert weiterzuleiten, sondern zielgerichtete und tragfähige Vorschläge oder Fragen zu erarbeiten.
Damit werden Sie Ihrer gesetzlichen Verantwortung nicht gerecht. Eine effektive Elternvertretung bedeutet, Anliegen nicht nur zu sammeln, sondern sie in einen konstruktiven Diskurs zu überführen und mit einer klaren Strategie an die richtigen Stellen heranzutragen. Andernfalls entsteht nur Verwirrung statt einer echten Mitgestaltung schulischer Rahmenbedingungen.
Sie sind sauer? Ich auch… auf den StER.
Also ich sehe keinen für die Stadt als OB . Sorry