Stadträte befassen sich mit Zustand der Feuerwehr-Gerätehäuser
Vor vier Jahren hatten sich im Rahmen des Brandschutzbedarfsplans etliche Mängel an den Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehren in Halle (Saale) offenbart. Da war von Schimmelbildung die Rede, einem unzureichenden sicherheitstechnischen Zustand und maroden Sanitäranlagen die Rede. Die Stadtverwaltung und die die ehrenamtlichen Löschkräfte haben in den vergangenen Jahren in die Verbesserung des Zustands investiert. Nun hat sich der Ordnungs- und Umweltausschuss noch einmal mit der Thematik befasst und eine aktuelle Bestandsaufnahme eingefordert.
Für 2,1 Millionen Euro hat die Freiwillige Feuerwehr Halle-Trotha einen Neubau erhalten, der im vergangenen Oktober bezogen werden konnte. Das neue Gerätehaus bietet Platz für drei Einsatzfahrzeuge, zudem wird es im oberen Bereich Schulungsräume geben. Auf dem Gelände selbst werden 18 Parkplätze für die Feuerwehrleute geschaffen, damit diese ihre Privatautos abstellen können, wenn es zum Einsatz geht. Die Rolltore können per Fernbedienung geöffnet werden. Installiert wurde eine Absauganlage für die Abgase der Einsatzfahrzeuge, wenn diese in der Halle stehen. Auch eine neue Küche wurde eingebaut. Modern ist auch der Schulungsraum mit mobilen Trennwänden sowie einer Beschallungsanlage. Es war der erste Gerätehausneubau seit 15 Jahren und er war dringend nötig. Im alten Gerätehaus am Nordbad waren die heutigen DIN-Anforderungen und die der Unfallkasse an Feuerwehrhäuser in keinster Weise erfüllt. So gab es hier keine getrennten Umkleiden für Männer und Frauen. Die Fahrzeughalle gab keine Gewähr für eine ordnungsgemäße Unterbringung der Fahrzeuge und Löschtechnik. Außerdem wurde die Ausfahrt am Nordbad von Badegästen ständig zugeparkt, im Winter klemmte das Tor.
Große Mängel gibt es auch am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Dölau. Doch auch hier ist ein Neubau vorgesehen, die Planungsphase läuft. 2 Millionen Euro hat die Stadt in den Haushalt eingestellt. Denn das derzeitige Gebäude entspricht nicht der DIN 14092. Die Bausubstanz und die haustechnische Infrastruktur befinden sich derzeit in einem völlig unzureichenden Wartungszustand. Der Zustand wurde bereits 2010 durch die Feuerwehrunfallkasse und die Arbeitssicherheit gerügt. Mängel im Bestandsgebäude gibt es einige. So sind die Stellplätze für die Feuerwehrautos zu klein, die Tore sind zu schmal und zu niedrig. Im Fußbodenbereich fehlen Ablaufrinnen, die Lampen hängen ungünstig. Daneben stelle die Lage des Feuerwehrhauses einschließlich des erforderlichen Stauraumes vor den Hallentoren einen Bereich mit Gefährdung dar. Für die Rettungskräfte gibt es zu wenig Parkplätze, um ihr Privatauto im Einsatzfall abstellen zu können. Die Nebeneingangstür ist undicht. Im Sanitärbereich fehlen eine Herrentoilette und zwei Urinale. Bei den Umkleideräumen gibt es derzeit keine Trennung von weiblichen und männlichen Angehörigen.
Ebenfalls in diesem Jahr beginnen die Planungen für einen Neubau der Freiwilligen Feuerwehr Büschdorf. Aller Voraussicht nach wird der Löschtrupp mit in die geplante neue dritte Wache der Berufsfeuerwehr in einem abgetrennten Bereich nutzen. Auch hier ist der Neubau nötig. So gibt es in den Umkleiden keine Trennung von weiblichen und männlichen Angehörigen, zudem ist kein ausreichender Platz für weitere Spinde vorhanden, wurde im Ausschuss erläutert. Auch die fehlende Schwarz/Weiß-Trennung wurde bemängelt.
Eine Sanierung plant die Stadtverwaltung für Diemitz, jedoch gibt es hier noch keinen konkreten Zeitplan. So gibt es in den Umkleideräumen keine Trennung von weiblichen und männlichen Angehörigen. Die erforderlichen Verkehrswege neben und hinter den Fahrzeugen sind nur teilweise vorhanden. Zudem hat sich ein Querriss im Schlauchturm gebildet. Auch gibt es keine Schornsteinabdeckung an den drei nicht mehr benötigten Schornsteinen, die Abdeckung sei bereits in Planung, so die Stadt. Der Hof ist nicht befestigt. Bereits beschlossen ist die Anschaffung von Aufsteckfiltern, weil es keine Absaugeinrichtung gibt. Auch hier gibt es eine fehlende Schwarz/Weiß-Trennung. Die Tore wurden dagegen schon ausgebessert, so die Stadt.
Einen Neubau oder eine Erweiterung sieht die Stadt für Lettin vor, auch hier gibt es jedoch noch keinen Zeitplan. Nötig seien die Modernisierung von Stellplätzen, Toren, Verkehrswegen und der Durchfahrt sowie die Möglichkeiten zur Schaffung eines Raumes für die persönliche Schutzausrüstung und Schaffung von Parkplätzen. Geprüft wurde dies schon, doch noch sind im Haushalt keine finanziellen Mittel dafür eingestellt. Ausgebessert wurde dagegen schon der sanierungsbedürftige Fußboden im Erdgeschoss. Noch nötig sind Arbeiten im Sanitärbereich, die Trennung von weiblichen und männlichen Angehörigen im Umkleidebereich sowie die Schwarz/Weiß-Trennung.
Auch für Neustadt sieht die Stadt einen Neubau oder die Sanierung vor, auch hier gibt es aber noch keinen Zeitplan. Der verschlissene Fußboden im Schulungsraum wurde ausgebessert, jedoch sind weitere Maßnahmen nötig. Wie auch bei anderen Wehren gibt es keine Trennung von weiblichen und männlichen Angehörigen in der Umkleide, ebenso fehlt eine Schwarz/Weiß-Trennung, auch sollen die Sanitäranlagen ausgebessert werden. Geprüft wird ein Anbau am Gerätehaus zur Schaffung eines zusätzlichen Raumes der Jugendfeuerwehr.
Für Nietleben sieht der Verwaltung ebenfalls einen Neubau vor. Zwar wurden kurzfristige Maßnahmen erledigt, wie ein Verschluss der Arbeitsgrube mit Holzbohlen. Nötig wären Maßnahmen im Sanitärbereich, in der Umkleide und die Herstellung einer Schwarz-Weiß-Trennung. „Behebung erfolgt bei Neubau“, so die Stadtverwaltung. Wann diese erfolgt, steht aber in den Sternen.
In Kanena sollen in diesem Jahr Malerarbeiten im Innenbereich durchgeführt werden. Laut Stadt läuft derzeit die Kostenschätzung. Die undichten Dachrinnen wurden repariert, der Fußbodenanschluss im Torbereich wurde erneuert.
Etliche Maßnahmen sind bei passendorf erfolgt. So wurden die Duschen und das Wehrleiterzimmer saniert, der Eingang und die Dachentwässerung erneuert. Noch nötig ist eine Herstellung der Schwarz/Weiß-Trennung. Die Arbeitsgrube wurde provisorisch mit Holzbohlen abgedeckt und soll komplett verschlossen werden.
In Reideburg wurden der Fußboden in der Fahrzeughalle sowie Schäden an den Torwangen der Fahrzeughalle beseitigt. Weitere Schäden gibt es laut Stadt nicht. Die Wehr in Tornau ist nicht mehr aktiv, der Einsatzbereich wurde den Wehren Trotha und Diemitz zugeordnet.
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