Stadträte und OB Wiegand wollen Studentenwohnheim am Riebeckplatz verhindern
Oft sagt man ja dem Stadtrat und Oberbürgermeister Bernd Wiegand ein angespanntes Verhältnis zu. Doch bei der Zukunft des ehemaligen Maritim-Hotels am Riebeckplatz ziehen sie an einem Strang. Im Hauptausschuss stimmten sie dem Aufstellungsbeschluss für Bebauungsplan „Östliches Königsviertel“ zu. Es gab 7 Ja-Stimmen, 3 Nein sowie eine Enthaltung.
Man wolle die Aufwertung des Hauptbahnhofs nutzen, um auch den Bereich am Riebeckplatz zu entwickeln, sagte Baudezernent Uwe Stäglin. Ziel sei es, ein Kongress- und Hotelzentrum zu ermöglichen. Verhindert werden soll mit dem Bebauungsplan ein Studentenwohnheim. Denn es gibt einen Interessenten, der das alte Hotel zu einem Wohnheim umbauen will. „Das würde nicht dem Impuls entsprechen, den wir als Stadt erreichen wollen“, meinte Stäglin. „Das ist nicht die Nutzung, die an der Stelle die erstbeste Variante darstellt.“
Kritische blickte Christian Feigl (Grüne) auf das Vorhaben. Er wollte wissen, wie konkret die Ansiedlungserwartungen sind und ob es Gespräche mit dem Maritim gab. Wiegand sagte, er werde erst mit dem Aufstellungsbeschluss diesbezüglich mit dem Eigentümer des leerstehenden Hotels in Kontakt treten, vorher habe er dazu gar keine Grundlage. Auf Wunsch einige Stadträte wird er aber das Gespräch vorziehen und die Räte darüber vor der Stadtratssitzung nächste Woche informieren.
Wiegand sagte, sobald der Aufstellungsbeschluss gefasst sei, werde man ein Gutachten erarbeiten, ob es Sinn macht, ein Kongresszentrum zu errichten. Es gebe bereits lose Anfragen hierzu. Er selbst sei aber noch nicht endgültig überzeugt und wolle das Gutachten abwarten.
Tom Wolter (MitBürger) warf die Frage auf, ob ein Aufstellungsbeschluss nötig sei. Wie Baudezernent Stäglin sagte, wäre nach derzeitigem Stand studentisches Wohnen möglich. Dies könne man durch den Aufstellungsbeschluss untersagen. Und Oberbürgermeister Bernd Wiegand ergänzte die Dringlichkeit: „Wir gehen davon aus, dass nächsten Monat ein Antrag kommt.“ Und dann habe man keine Chance mehr, ein Studentenwohnheim an diesem exponierten Ort zu verhindern. Wolter meinte jedoch, man könne ein „so wichtiges Grundstück nur mit dem Eigentümer gemeinsam entwickeln. Das geht mit der Vorlage nicht.“ Und Christian Feigl meinte, es gebe am Riebeckplatz ja noch andere Potentialflächen für eine Entwicklung, wie der Bereich zwischen Volkmannstraße Bahn und sowie an der Magdeburger Straße.
„Wir werden zustimmen, sonst werden Chancen verbaut“, meinte Johannes Krause (SPD). „Eine studentische Nutzung ist keine Perspektive.“ Ähnlich äußerte sich Andreas Scholtyssek (CDU). „Auch wir sehen Entwicklungspotential.“ Man sehe zwar, dass es nicht funktionierende Kongresszentren in anderen Städten gebe. Doch genau deshalb sei ja eine Untersuchung sinnvoll.
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