Stadtrat beschließt Mietspiegel für Halle (Saale) – Durchschnittsmiete bei 6,44 Euro

Der Stadtrat hat am Mittwoch einen Mietspiegel für Halle (Saale) beschlossen. Über rund 103.000 Mietwohnungen verfügt die Saalestadt, rund 12.000 Haushalte wurden diesmal angeschrieben. Es gab 26 Ja, 6 Nein und 11 Enthaltungen.
Insgesamt haben sich 8.868 Befragte zurückgemeldet. Die Hälfte davon konnte aber nicht verwendet werden, unter anderem weil Angaben fehlten oder Daten nicht plausibel waren. Doch 1.558 Fragebögen wurden auch aussortiert, weil die Mieter in ihrer Wohnung schon mehr als 6 Jahre wohnen. Und genau dieser Zeitraum wird im Mietspiegel nicht betrachtet, darin geht es nur um Verträge, die jünger als 6 Jahre sind. Am Ende wurden 4.383 Fragebögen für den Mietspiegel ausgewertet, ein Viertel davon sind Mieter, der Rest Vermieter (Privat, Institutionen wie Genossenschaften).
Das arithmetische Mittel aller Durchschnittsmieten liegt bei 6,44 Euro pro Quadratmeter kalt. Die niedrigste angegebene Miete lag bei 2,59 Euro, die höchste bei 14,83 Euro.
Für den Preis im Mietspiegel spielen unter anderem die Ausstattung, der Sanierungsgrad oder die Wohnlage eine Rolle. Die besten Wohnlagen werden unter anderem für das Paulusviertel, Kröllwitz, Giebichenstein und Heide-Süd ausgewiesen, die schlechtesten Wohnlagen sind unter anderem Silberhöhe, südliche und westliche Neustadt, Landsberger Straße sowie das nördlichste Trotha.
Johannes Menke (Freie Wähler) kritisiert den Mietspiegel. Rechtlich gebe es zwar nichts einzuwenden, aber wirtschaftlich. Insbesondere geht es Menke um die Kosten der Unterkunft. Diese hohen Mietpreise für Jobcenter-Kunden fließen in die normalen Miethöhen mit ein. Der Mietspiegel sei ein Bumerang für Selbstzahler. Er könne nicht nachvollziehen, dass Heide-Nord als Wohnlage B gilt, sagte Andreas Heinrich (AfD).
Bodo Meerheim (Linke) sagte, der Mietspiegel liefere kein realistisches Bild über die tatsächlichen Mietverhältnisse, weil Bestandsmieten über 6 Jahre nicht mit einfließen. Durch den Gesetzgeber werde ein “politisch nicht ganz intakter Rahmen” vorgegeben.
Bestandsmieten nicht mit einzubeziehen macht die Sache überflüssig. Das Missverhältnis in bei den Befragten ebenso.
DDR Mieten hätte man auch einbeziehen sollen.
Alles ohne DDR Nostalgie ist nicht akzeptabel.
Nur der Standard muss dem Heute entsprechen.
da weiss man, wen man das nächste Mal wählt.
Was hast du denn das letzte Mal gewählt, Kecker-Uli?
Nun ist der Mietspiegel beschlossen und gültig.
Wir schauen mal was gutes daraus wird.
Mieter haben nun die Möglichkeit zu überprüfen ob sie zuviel zahlen und Vermieter können schauen ob sie zu wenig verlangen.
Leider ist der Mietspiegel kein wirksames Instrument für Mieter und Mieterinnen, die zu viel zahlen. Er kann lediglich zur Mieterhöhung, nicht zur MIetminderung, herangezogen werden. Alles in allem hat der Bundes-Gesetzgeber hier ein schlechtes Instrument geschaffen. Ohne Berücksichtigung von Bestandsmieten ist er (man könnte sagen leider, aber Zufall gibt es in der Gesetzgebung nicht), außer in Mietmärkten die extrem angespannt sind, ein Instrument für Vermieter zur Erhöhung von Mieten.
Wer hat das denn mitgewirkt?
Ich denke, dass das so auch Absicht war.
Klagen bis in die letzte Instanz . Hat in Berlin auch geklappt .
Da gilt derzeit übergangsweise ein einfacher Mietspiegel und nächstes Jahr gibt es erneut einen qualifizierten Mietspiegel. Kosten (auch die für die Klagen) tragen die Steuerzahler.
Nein hat nicht geklappt denn der Berliner Senat schreibt vor wie groß deinen Wohnung seien darf
Mieten sollten grundsätzlich frei sein, denn es gibt kein Grundrecht auf billigen Wohnraum. Von einem Mietspiegel profitieren Minderleister, die auf Kosten der Leistungsträger leben.
Bitte nicht immer die Verfassung vergessen! Sonst wird das nie was mit der Kommunalpolitik auf der Hinterbank.
Wieder so ein FDP Spruch
Gilt das auch für geistige Minderleister? (Ich frage für einen, der, äh, gern in einer besseren Wohnlage wohnen würde.)
Mäh, sollte natürlich an den Ursprungsposter gehen.
„Gilt das auch für geistige Minderleister? (Ich frage für einen, der, äh, gern in einer besseren Wohnlage wohnen würde.)“
Sehr geehrter Herr Bochmann,
ich weiß nicht, wie Sie einen geistigen Minderleister definieren und und wer die Person ist, die in einer besseren Wohnlage leben möchte.
Von daher versuche ich es mal mit dem Beispiel einer völlig fiktiven Person, die es in Halle vielleicht geben könnte:
Ein mehrfacher gescheiterter Studienabbrecher, der es gerade mal zu einer 2-jährigen Schmalspurausbildung gebracht hat und auf Grund dessen im Internet ständig Menschen mit anderen Meinungen beschimpft und beleidigt, wäre in meinen Augen ein geistiger Minderleister, der wegen seines geringen Einkommens und unseriösen Sozialverhaltens Schwierigkeiten hätte, eine Wohnung in einer guten Gegend von Halle wie dem Paulusviertel zu finden und bezahlen, weil es eben kein Grundrecht auf Beschimpfungen, Beleidigungen und billiges Wohnen gibt. 🙂
Hast du dich etwa selbst beschrieben Paulus? Klingt total danach.
Ach, was geht mich fremdes Elend wie von Dir beschrieben an. Mir ist hier in Giebichenstein ganz wohl.
Miete zahlt das Jobcenter. Läuft…
Laber nicht! Durchschnittlich zahlt jeder Bürgergeldempfänger pro Monat 80€ von seinem sogenannten Grundbedarf (Geld zum Leben) zu den Mietkosten dazu.
Gamer67
was für ein Blödsinn, dort bleibt alles beim alten
Es gibt einen tollen Mietspiegel Rechner für Halle unter https://mietspiegel-halle.de der die Auswirkungen des Mietspiegels für jeden und jede Mieterin der Stadt veranschaulichen kann.
„Insbesondere geht es Menke um die Kosten der Unterkunft. Diese hohen Mietpreise für Jobcenter-Kunden fließen in die normalen Miethöhen mit ein.“
Was genau wollte dieser Herr damit gesagt haben? Kein Jobcenterkunde hat hohe Mietpreise. Und nein, es werden keine Kosten der Untekunft in beiebiger Höhe gezahlt, ganz im Gegenteil. Die meisten Hartzer zahlen noch drauf.
Die Stadtkasse muss die Kosten der Unterkunft (KdU) für Menschen im Bürgergeld bezahlen. Dass heißt wenn die (Alt)Mieten durch den Mieterhöhungsspiegel teuerer werden, muss die Stadtkasse mehr dafür ausgeben und bei Halles klammer Finanzlage, schießt sich der Stadtrat damit ins eigene Bein.
75% der KdU zahlt der Bund!
Das Problem ist leider dass wenn die aktuelle Miete über dem Mietspiegel liegt gibt es keine rechtliche Möglichkeit die Miete senken zulassen. Wenn nun aber die aktuelle Miete unter dem Mietspiegel liegt kann dieser sehr rechtssicher die Miete bis zum Mietspiegel erhöhen, 20% alle 18 Monate. Dass bedeutet das alle günstigen Altmietverträge ziemlich schnell an den Mietspiegel angehoben werden, aber niemand eine günstigere Miete durch den Mietspiegel einfordern kann wird er zum Mieterhöhungsspiegel. Solange nur Mietverträge die nicht älter als 6 Jahre sind mit einfließen, kann dieser nur zum Nachteil für die Mieter werden, solange es bundesweit zu wenige Wohnungen gibt und man nehmen muss was man bekommt, auch wenn diese über dem Mietspiegel liegt. Es dürfen ja weiter Mieten, die über dem Mietspiegel liegen angeboten werden, die Leute wissen dann halt nur dass sie „freiwillig“ eine zu hohe Miete zahlen. Super Danke !
Was wollen Sie damit sagen?
Die Vermieter sollen teuer bauen und billig vermieten?
Seit wann bauen denn Vermieter ständig? Sie kassieren ständig, das ist richtig. Aller Jubeljahre wird vielleicht mal was saniert, worauf natürlich die Miete auch erhöht wird.
Wie sonst?
Dass der Mietspiegel , in dieser Form , kein sinnvolles Mittel ist Mietenhöhen zu steuern, da sehr viele Mietverträge bei seiner Erstellung nicht mit einbezogen wurden. Ich sehe das Problem, das du indirekt ansprichst. Aber dann könnte der Mietspiegel doch auch nur für Mietverträge die nicht älter als 6 Jahren sind gelten oder für den Erstbezug, bei letzteren würde es einen direkt Bezu zu den Baukosten geben.
Du hast ja richtig Ahnung vom Thema.
Oder eher nicht. Google mal Mietspiegel.
Warum sollte jemand die Möglichkeit haben, wegen einem Mietspiegel die Miete zu senken?
Der Wohnungsmarkt ist offen zugänglich für alle und damit die Mietpreise auch, warst du schonmal im Internet? 🙂
Dort könntest du dich über die Mietpreise informieren.
Wie soll man wenn der Mietspiegel nur für Verträge die nicht älter als 6 Jahre sind, die Mieten für für Altmietverträge erhöhen? Welche Begründung?
Ja, Kapitalismus ist hart.
Hart erkämpft.
Wie ist es denn ohne Mietspiegel?
Genau so.
@insider:
Du siehst den Wohnungsmarkt ausschliesslich aus der Perspektive des Mieters. Für den Vermieter sieht das anders aus.
Letztlich will man mit eingesetztem Kapital Gewinn erzielen, bzw. mindestens die Inflation ausgleichen und das ist mit diesen mickrigen Mieten nicht möglich. Dazu der ganze Aufwand: Verträge, Wohnungsbesichtigungen, Abnahmen, Nebenkostenabrechnung, Steuererklärung.
Es geht viel einfacher:
Wohnung verkaufen, Aktien oder Anleihen (gerne ausländische) kaufen, schwupps, der Rubel rollt und alle sind zufrieden.
Alle? Nein, nicht alle. Diejenigen, die keine billige Wohnung mehr finden, weil das Angebot verknappt wird, die sind nicht zufrieden. Geht mir aber am Arsch vorbei.
Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist eben im Arsch und wird immer arscher…
Wie wird denn das Angebot verknappt, wenn eine Wohnung von Eigentümer 1 an Eigentümer 2 verkauft wird?
Viel zu hoch, ihr spinnt wohl alle
Endlich kann man Einmal namentlich sehen, wer für so hohen mietspiegel gestimmt hat.
Warum haben die kommunalen Wohnungsunternehmen bisher nicht die Miete erhöht, um sich zu sanieren und liquide zu halten? Geht ohne Mietspiegel sogar besser (und schneller).
Haben sie nicht?
Laut Fachexperten aus dem Internet werden sie es erst jetzt mit dem gesetzlich gewollten Mietspiegel tun.
Nur gut ,dass ich mein Gartenhaus habe.
Mich kann kein Kapitalist ausbeuten.
Gibt es denn nun auch eine entgültige Fassung?
Eine endgültige gibt es.