Stadtrat beschließt Neubau für Freiwillige Feuerwehr Halle-Lettin

Die Freiwillige Feuerwehr in Halle-Lettin bekommt für rund 2,2 Millionen Euro einen Neubau. Der Stadtrat hat dazu am Donnerstag den Variantenbeschluss gefasst. Dieser enthält erst einmal nur die Festlegung auf einen Neubau. Wie dieser konkret aussehen wird, wird dann anhand der Ausschreibungsergebnisse und weiteren Planungen entschieden.
In diesem Zusammenhang gab es auch eine Mehrheit (44 Ja, 7 Enthaltungen) für einen Änderungsantrag der Linken. Ein ungenutztes Nachbargrundstück soll demnach auch der Feuerwehr zugeschlagen werden. Die Baracke darauf soll abgerissen werden und das anschließende Areal unversiegelt für den Ausbildungsdienst der Kinder- und Jugendfeuerwehr genutzt werden. “Wenn wir es schon machen, dann können wir es gleich richtig machen”, hatte Hendrik Lange (Linke) um Zustimmung gebeten. Zwar hatte die Stadtverwaltung mit den Zusatzkosten argumentiert, konnte sich mit dieser Auffassung aber nicht durchsetzen.
Derzeit wird durch das Rechtsamt noch geprüft, ob wegen des Abbruchs der Sitzung der Beschluss noch einmal in einer Präsenzsitzung wiederholt werden muss. Doch das Votum der Räte ist eindeutig, dass es auch bei einer Wiederholung des Beschlusses so ausfällt.
Gebaut wird ab Frühjahr. Vorgesehen ist der Abriss des alten Gerätehauses. Entstehen sollen ein neues Funktionsgebäude sowie eine Fahrzeughalle. Durch diese Variante verkürzen sich die Wegebeziehungen innerhalb des Komplexes, die Kameraden müssen nicht mehr quer über den Hof, um auf die Toilette zu gehen. Auch können die Feuerwehrfahrzeuge in beide Richtungen ausfahren. Zwölf Stellplätze für PKW entstehen zudem.
Für rund 1,9 Millionen Euro könnte zwar das Bestandsgebäude saniert und durch eine neue Fahrzeughalle ergänzt werden. Doch hier wäre für die Kinder und die Jugend kein Platz. Es komme hier aber zu langem Alarm wegen durch die eingeschränkten baulichen Möglichkeiten, begründet die Stadt die Ablehnung dieser Variante. Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, „dass bei der Sanierung des Bestandes im Hinblick auf Unterbringung der Flächenbedarfe, Raumanordnung und -nutzung, Abläufe der Einsatzkräfte und Baurecht Kompromisse zu Lasten der Nutzung und Einsatzbereitschaft eingegangen werden müssen.“
Im Erdgeschoss des Neubaus werden alle Alarmfunktionen positioniert. Dazu gehören die Fahrzeughalle mit zwei Einstellplätzen sowie die Umkleidebereiche mit Sanitärräumen und Werkstatt sowie Trocknung und Reinigung der Einsatzkleidung. Die Umkleide- und Sanitärräume werden auf kurzem Weg erreicht. Von diesen gelangen die Einsatzkräfte direkt in die Fahrzeughalle hinter die Einsatzfahrzeuge. Nach den Einsätzen können direkt hinter der Fahrzeughalle die Stiefel gereinigt, Einsatzkleidung im Trockenraum abgelegt sowie Wasch- und Umkleideräume erreicht werden (Schwarz-Weiß-Trennung).
Weitere Lagerflächen befinden sich im Obergeschoss des seitlichen Anbaus.
Der Neubau bekommt einen Schulungsraum sowie ein Büro für die Leitung der Kinder-und Jugendfeuerwehr und gesonderte Sanitärräume.
Der Neubau soll auch kein Fremdkörper im Gebiet sein. Zur Nordstraße hin werden die Materialien für Fassade und Dach sowie die geneigte Dachform dem Bestand und der vorhandenen Nachbarbebauung angepasst.
Ich dachte, das war längst klar