Stadtschülerrat verteidigt Heimpläne für Nietleben
Der Stadtschülerrat übt Kritik am Verhalten der Einwohner von Nietleben bei einer Bürgerversammlung zur geplanten Clearingstelle für unbegeleitete Minderjährige Flüchtlinge. Anwohner hatten Sorgen vor Übergriffen geäußert. Zudem wurde vor Parkplatzproblemen gewarnt, ein Stacheldrahtzaun gefordert und erklärt, für die Grundschule und den Hort wäre das Gebäude als Erweiterung ebenfalls geeignet.
„Flucht ist kein Tourismus“, erklärt das gewählt Schülergremium. „Wenn 16 Minderjährige ohne Eltern in Deutschland ankommen, dann sind sie entweder schon alleine gereist oder sie haben auf der Strecke ihre Eltern verloren. Diese Kinder sind froh, dass sie leben“, heißt es in der Erklärung. „Warum sollten also 16 Minderjährige einen Stadtteil unsicher machen? Wir finden diese Kinder sollten nach ihrer anstrengenden und gefährlichen Flucht aus Krisenregionen ein neues friedliches Leben beginnen dürfen. Und dabei ist es egal, woher sie kommen.
Oder hat Ihnen schon schon mal die Feuerwehr gesagt: „Bleiben Sie ruhig im Haus, es brennt nur der Dachstuhl.“
Fluchtgründe gebe es viele, in manchen Augen auch viele unberechtigte, „aber wir sollten uns vor Augen führen, dass niemand freiwillig seine Freunde, Familie, sein Haus oder Wohnung, seine Heimat verlässt, wenn er oder sie noch irgendwie da leben kann“, so der Stadtschülerrat weiter. „Und wer wirklich flüchtet, will nicht auch noch Stress im sicheren Land.
16 Kinder – das sind solche, wie wir bei uns im Stadtschülerrat.“
Wie sollen die Schüler es auch besser wissen, ihre Lehrer waren auch nie in den Ländern, aus denen die Flüchtlinge kommen.
Viele junge Männer begeben sich auf die Flucht, um Wohnung mit Zentralheizung, Auto und einen Arbeitsplatz zu bekommen. Mit dem Geld sollen zu Hause die Familien ernährt werden. Einfach mal Urlaub in Pakistan oder Bangladesch und nicht auf Mallorca machen.