Statt Umbenennung vom Universitätsring: CDU will Gebäude am Steintor-Campus nach Anton Wilhelm Amo benennen

MitBürger, Grüne, Linke und SPD wollen einen Abzweig des Unirings in Halle (Saale) nach Anton Wilhelm Amo benennen. Einige Anwohner sind aber dagegen. Die CDU in Stadtrat schlägt stattdessen vor, dass die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität ein geeignetes Gebäude auf dem Steintor-Campus auswählen soll, welches künftig den Namen Anton-Wilhelm-Amo-Haus tragen soll.
Eine Ehrung von Amo halte man auch für sinnvoll, so die Christdemokraten. „Wir sind jedoch der Überzeugung, dass die Umbenennung eines Teil-Straßenstücks keine angemessene Ehrung für Herrn Amo ist und zu unnötigen Komplikationen führt“, heißt es von der CDU.
Es müssten nicht sämtliche Stadtpläne und Melderegister aktualisiert werden, so die CDU. Sie geht von geschätzten Kosten bis zu 60.000 Euro aus, zum Beispiel durch Ummelde-Vorgänge inklusive Arbeitsstunden. Die mehr als 70 betroffenen Haushalte und Unternehmen mit rund 150 Einwohnern wären nicht gezwungen alle persönlichen Unterlagen und Adressen zu aktualisieren. „Erhebliches Frustpotential würde vermieden werden. Das Risiko einer Anwohnerklage und somit die Verknüpfung des Ehrungsprozesses mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung wäre ausgeschlossen“, so die CDU.
„zu unnötigen Komplikationen führt“
Der Campus ist mit diesen Navis auch noch nicht zu finden.
Nennt es einfach Wilhelm Tell! So ein Aufriss! Kümmert euch um Wichtigeres. Nur Geschwurbel.
Die sollen einen Arbeitskreis bilden, der sich das ganze Jahr, vom 1.Januar bis zum 31.Dezember rund um die Uhr ausschliesslich mit Strassennamen befasst. Ehrenamtlich natürlich.
Am 1.April dürfen sie dann ihre wichtigen Erkenntnisse im Stadtrat vortragen, wobei den Stadträten die Anwesenheit frei gestellt ist.
Das wäre die beste Lösung für alle Seiten.
Lasst es doch einfach so wie es ist! Es gibt genug andere, WICHTIGE dinge.
Ja, z.B. Rechtschreibung.
Das politisch motivierte herumbasteln an Straßennamen und altbekannten Plätzen und Gebäuden unserer Stadt, ist nichts Anderes als ein Versuch als Partei, Verein oder Institution in der öffentlichen Diskussion zu bleiben und damit eine besondere Wichtigkeit zu verdeutlichen.
Ist der Stadtrat jetzt Partei, Institution oder Verein. 🤔
„MitBürger, Grüne, Linke und SPD wollen …“
„CDU will Gebäude am Steintor-Campus…“
Will sie das einfach so, ohne Anlass?
Hast du Uhu nichts weiter zu tun als hier herum zu labern?
Ja, auch!
Hä?
Wäre auch lieber bei Stalinallee geblieben.
Die Erfolgsaussichten von Klagen gegen Straßennamenänderungen sind eher gering, da die Stadt dabei ein großen Ermessensspielraum hat und politische Erwägungen zulässig sind. Die Erfolgsaussichten sind nur dann gut, wenn die Umbennenung willkürlich sein könnte. Die bloße einmalige Umbenennung wird das jedoch selten sein.
Es gibt keinen sinnvollen Grund für eine Umbenennung eines Teils des Unirings. Solche Entscheidungen sind gegen die Bürger und werden – so sie denn umgesetzt werden – nach der nächsten Kommunalwahl rückgängig gemacht. Schon erstaunlich, wie die beteiligten Stadträte gegen die Mehrheitsmeinung entscheiden.
Solange keiner der Stadträte dort selbst wohnt und eigenes Geld für die ganze Bürokratie einer Ummeldung ausgeben muss ist es den Stadträten sch… egal was die Anwohner und Firmen dazu sagen oder denken.
Was würde passieren, wenn dort einer der Stadträte wohnt?
Deswegen ist „die CDU“ u. a. auch dagegen und bringt „das Risiko einer Anwohnerklage und somit die Verknüpfung des Ehrungsprozesses mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung“ ins Spiel.
Allein schon der verwirrende Umstand eines nur wenigen Hallensern bekannten Seitenastes des Unirings ist Grund genug für eine Umbenennung.
Also, wenn dann wie die CDU vorschlägt ein Uni-Gebäude so nennen. Aber nicht den Universitätsring. Das ist eine viel zu wichtige Benennung zur Orientierung, neutral und passend…weil da nun mal die Uni ist, und außerdem historisch gewachsen. Da jetzt identitätspolitisch rumzubasteln, führt nur zu Verwirrung…trust me, ich habe in den USA gelebt und weiß, wovon ich rede.
Johnny, das müsste dann aber die Universität machen. Die untersteht nicht der Stadt.
Wenn die Stadt eine Ehrung vornehmen will, muss sie das selbst machen.
Außerdem wette ich, warst du noch nie (bewusst) in dem Straßenabschnitt, der umbennant werden soll. Die Uni ist da außerdem nicht am Universitätsring. Historisch gewachsen ist auch nicht wirklich richtig. Heißt noch nicht mal 100 Jahre so, am heutigen Universitätsplatz ist die Uni aber schon seit 1836.
Der heutige Universitätsplatz heißt auch noch nicht 100 Jahre so.
Potztausend!
Und die Fläche der Uni gehört.
Dann wäre das Land (die Uni) in der Pflicht zu entscheiden.
Bei Gott, das hat doch ein Bart, das ist doch steinalt dieser Vorschlag
Manch einer hat GESTERN zum ersten Mal davon gehört!
Die Benennung eines Uni-Gebäudes ist doch okay und hat dann auch den Bezug. Warum nicht gleich so.
Was für einen Bezug?
Ihr Melkgerät natürlich.
Man sollte das Löwen-Gebäude in Amo-Gebäude umbenennen.
„Man sollte“
Brauchst du wieder eine Übersetzung in leichte Sprache?
Keener kannte Amo. Also sucht Eenen aus den man kennt! So ein Schwachsinn.
Zum Beispiel Friedrich von der Klia, Erfinder der Holzjacke in Halle.
Weißt du inzwischen, welchen Teil des Unirings die anderen meinen?
Blöde, wenn man keine Ahnung hat und auch noch vorgeführt wird, ne?
Na ja, aber du wusstest nicht, welcher Teil des Unirings umbennant werden soll und hast immer wieder gejammert, dass der „Ring“ ein Ring bleiben soll, obwohl der Ring-Teil gar nicht gemeint war.
Das war kein Sarkasmus. Das war „stupid“.
Die Puschkinstraße hieß vorher schon Albrechtstraße, und zwar auf ihrer gesamten Länge quer über den damaligen Friedrichplatz, der ebenso mutwillig wie die Friedrichstraße aus politischen Gründen nach August Bebel benannt wurde. Die Kosten spielten nur in der DDR keine Rolle, bei der Willy-Brandt-Straße (mit ß) gab es genauso wie beim Bahnhofsvorplatz, der aus politischen Gründen nach Genscher benannt wurde, riesen Diskussionen, auch ums Geld. Nur bei der Umbenennung der Taubenstraße nach Heinrich Pera war es relativ still. Da waren auch nur wenige Anwohner betroffen, und die hatten nicht mal einen besonderen Status im Stadtleben.
„Und über die Kosten hat auch keiner geklagt.“
Was ist jetzt anders?
Gibt’s in Halle nichts Wichtigeres zu tun? Dazu fällt einem genervt Hallenser nichts mehr ein als den Kopf zu schütteln.
Hoffentlich fällt er nicht ab, der kleine leere Nischel. 🙂
Stadträte sind dazu da um gegen die Bürger zu stimmen, wann begreift ihr das endlich
Schon klar, Trothaer, die gesamte Stadtverwaltung kann sich seit Wochen mit nichts anderem beschäftigen als mit der Umbenennung einer Straße.
Kann man sich hervorragend vor den echten Problemlösungen drücken.
Dan gab es ja auch noch diverse Vorschläge der CDU von Kohl bis Rauen für Straßenbenennungen. Könnte alternativ ein Gemüsestand am Markt nach H. Kohl benannt werden? Ist fast kostenneutral und stört keine Anwohner*innen.
Wie passend, absolute Zustimmung. In Anlehnung dieser Idee hätte man die Straße zur Feuerwache Willi Brandt Straße nennen können. Gibt bestimmt noch mehr Anregungen in diese Richtung und wäre als Prinzip echt originell. Partei, übernehmen sie.
Ich wäre dafür, den Eierstand des Hühnerhofs Steuden nach Helmut Kohl zu benennen. 😆
Notiert. Kommt vielleicht in der nächsten Stadtratssitzung.
„MitBürger, Grüne, Linke und SPD“
Also ein Minderheiten-Antrag?
Ein Antrag.
Die Entscheidung trifft der gesamte Stadtrat. Wie immer.
Wenn die Uni eine Ehrung an den Stadtrat „abschieben“ kann, warum soll der Stadtrat diese Aufgabe nicht „zurückschieben“ dürfen?