Steinschüttungen am Saaleufer: was hat der Stadtrat beschlossen?

Zwei Jahre ist es her, dass der Stadtrat von Halle (Saale) die Fluthilfe-Baumaßnahmen am Saaleufer beschlossen hat – einstimmig. Aktuell sorgen die Maßnahmen für Diskussionen. Die hellroten Porphyrsteine an der Uferlinie fallen auf.

“Immer klarer wird, dass die erfolgte Ausführung dem Beschluss zur Beseitigung von Hochwasserschäden widerspricht”, sagt Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag. “Auch die Plandarstellung in den Beschlussunterlagen zeigt deutlich, dass Steinschüttungen weit unterhalb der Böschungs Linie erfolgen sollten. Zu erkennen sind auch die vom Sonarboot festgestellten schadhaften Bereiche. Nur hier dürften Steinschüttungen sichtbar sein.” Deshalb fordere man den Rückbau.

Doch was haben die Stadträte damals beschlossen? Zumindest sind auf den Planunterlagen auch Steinschüttungen am Amselgrund und an der Peißnitz eingezeichnet – jeweils 2 Meter breit und 40 Zentimeter dick.

Dass Maßnahmen nötig sind, negiert niemand. Allerdings bemängeln Kritiker das Ausmaß der Arbeiten. Das sei so aus der Vorlage nicht hervorgegangen. heißt es. Das Papier der Stadtverwaltung, dass der Stadtrat beschlossen hat, führt hierzu aus: “Die Ergebnisse der Gewässermessungen zeigen, dass entlang der erfassten Messbereiche ca. 18.000 m2 schadhafte Schüttung vorhanden sind.” Das Hochwasser im Jahr 2013 habe die Deckschichten teilweise abgetragen oder Steine bereichsweise verlagert. “Es ist vorgesehen die schadhaften Deckschichtbereiche in den Böschungen durch Schüttungen mit Wasserbausteinen gem. DIN EN 13383 i. V. mit den „Technischen Lieferbedingungen Wasserbausteine“ (TLW) in der Steinklasse CP 90/250 instand zu setzen. Eine andere Variante, als die Wiederherstellung mit Wasserbausteinen, kommt nicht in Betracht.”

Doch nicht nur am Umfang stören sich die Kritik, sondern auch an der Anlegung der Schüttungen. Immer wieder ist zu hören, die Steinschüttungen sollten bis zur Wasserlinie erfolgen. Das sei aber nicht der Fall, stattdessen seien die Steine oberhalb der Wasserlinie angelegt worden – und sind dadurch für alle sichtbar, stören die Ästhetik. Doch diese Tatsache ist einfach der Tatsache geschuldet, dass die Saale derzeit etwa einen halben Meter unter dem Mittelwasserwert liegt. Und diese Höhe ist ebenfalls in der Vorlage enthalten.