Sterben die Geowissenschaften in Sachsen-Anhalt aus? Protest gegen Kürzungen an der Uni Halle
Die Kürzungspläne an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg treffen auch das Institut für Geowissenschaften und Geographie. Am einzigen Standort in Sachsen-Anhalt mit dem Studienfach Geowissenschaften soll künftig eine der vier Professuren wegfallen.
Diese Kürzung ergebe sich weder aus der geringen Forschungslast, noch aus zu geringen Studierendenzahlen, sondern sei scheinbar willkürlich und aus finanziellen Gründen getroffen worden, kritisiert der Fachschaftsrat. Kritik übt auch das bundesweite Geowissenschaftliche Studentische Erfahrungs- und Interessensnetzwerk (GeStEIN) e.V.
Dabei betont die Universitätsleitung gleichzeitig, welches Potential in der interdisziplinären Forschung steckt und welche Relevanz diese für die Region hat. Noch im letzten Grundsatzbeschluss zum “Plan zur Profilschärfung und Haushaltskonsolidierung der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg” aus dem Mai 2021 wurde hervorgehoben, wie wichtig Fachkompetenzen aus den Bereichen Geowissenschaften und Geographie im Zusammenhang mit dem Strukturwandel sind.
Als Teil des Mitteldeutschen Braunkohlereviers wird sich besonders die Region um Halle im Rahmen des Kohleausstieges mit den Bergbaufolgelandschaften beschäftigen müssen. Auch im gesamten Bundesgebiet werden die Geowissenschaften immer weiter an Relevanz gewinnen. Ressourcengewinnung, wie z.B die Gewinnung von strategischen Metallen wie Lithium für grüne Technologien, die Energiewende, z.B durch Lösungen der Geothermie und auch weitere nachhaltige Ansätze für die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft, werden immer weiter in den wissenschaftlichen, aber auch in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Gleichzeitig ist neben der Bekämpfung und Eindämmung des Klimawandels, zum Beispiel die Suche und Ausweisung eines atomaren Endlagers in Deutschland, eine anstehende Herausforderung, für die Geowissenschaftler*innen dringend benötigt werden.
Da die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg der einzige Standort in Sachsen-Anhalt ist, der Geowissenschaften als Studienfach anbietet, reden wir bei der geplanten Kürzung einer Professur, um eine Verkleinerung der Geowissenschaften um ein Viertel. Diese immer wiederkehrende Kürzungspolitik sorgt dafür, dass die Komplexität der Geowissenschaften nicht mehr annähernd abgebildet werden kann. Sie führt zu einer Beeinträchtigung der Qualität von Forschung und Lehre und wird dazu führen, dass die Belastung für die Einzelne zunehmen wird. Mittelfristig wird zudem ein Wegfall der universitären geowissenschaftlichen Ausbildung in Halle wahrscheinlich, da die Lehre mit den übrigen drei Professuren nicht mehr adäquat bewerkstelligt werden kann.
Durch eine Minderung der Attraktivität oder sogar durch den Wegfall der geowissenschaftlichen Ausbildung in Sachsen-Anhalt, werden auch potenzielle Absolvent*innen wegfallen, die qualifiziert sind, die erwähnten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben bewerkstelligen zu können. Vor dem Hintergrund der hohen Nachfrage am Arbeitsmarkt nach jungen Geowissenschaftler*innen, würde dies zu einem regionalen Fachkräftemangel im Bereichen der Geowissenschaften führen.
Die Unterzeichner*innen raten daher entschieden davon ab, die betroffene Stelle in den Geowissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu streichen. Vielmehr fordern wir die Akteur*innen in Sachsen-Anhalt auf, ganz getreu dem Landesmotto #moderndenken und dem Motto des Koalitionsvertrages 2021 „Wir gestalten Sachsen-Anhalt. Stark. Modern. Krisenfest. Gerecht.“ die wissenschaftlich und gesellschaftlich zukunftsweisenden Themen in Lehre und Forschung zu stärken. Dafür ist es perspektivisch dringend notwendig, dass die finanzielle Ausstattung des Instituts mittel- und langfristig gesichert ist. Nur so kann die Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich diesen zukünftigen Herausforderungen stellen können nachhaltig gewährleistet werden.
“Unser Institut hat 2013 bereits enorm gekürzt und damit substanziell zum „Bernburger Frieden“ 2013 beigetragen. Diese erneute Kürzung ist unbegründet und wurde ohne Blick auf den nun drohenden Wegbruch der gut ausgelasteten geowissenschaftlichen Studiengänge in Sachsen-Anhalt getroffen.” (Christopher Conrad, Geschäftsführender Direktor am Institut für Geowissenschaften und Geographie). Dabei betont die Universitätsleitung gleichzeitig, welches Potential in der interdisziplinären Forschung des Instituts steckt und welche Relevanz diese für die Region hat.
Relevanz der Geowissenschaften
Geowissenschaftliche Fragestellungen werden perspektivisch immer weiter in den wissenschaftlichen und auch den gesellschaftlichen Fokus rücken. Klimawandel, Energiewende, Endlagerung, Ressourcenknappheit sind nur einige der zukünftig wichtigen Themen, mit den sich die Gesellschaft und besonders die Geowissenschaftler*innen in ganz Deutschland beschäftigen müssen. Allein in dem Strategiepapier “Roadmap tiefe Geothermie für Deutschland” von verschiedensten renommierten Forschungseinrichtungen wird davon ausgegangen, dass in den kommenden Jahren tausende Vollzeitäquivalentstellen gebraucht werden. (1) “Vor diesem kommenden Fachkräftemangel ist die Wegrationalisierung der Geowissenschaften in Sachsen-Anhalt nicht zu rechtfertigen.” (Tom Fieguth, Studierendenvertreter am Institut für Geowissenschaften und Geographie).
Wir fordern ein Umdenken!
Um das Aussterben der Geowissenschaften in Sachsen-Anhalt zu verhindern, haben Studierendenvertreter*innen aus Halle zusammen mit dem Geowissenschaftlichen Studentischen Erfahrungs- und Interessensnetzwerk (GeStEIN) e.V. ein Stellungnahme verfasst, die von verschiedenen geowissenschaftlichen Verbänden aus dem gesamten Bundesgebiet unterstützt wird. “Wir fordern die Akteur*innen in ganz Sachsen-Anhalt auf, ganz getreu dem Landesmotto #moderndenken und dem Motto des Koalitionsvertrages 2021 „Wir gestalten Sachsen-Anhalt. Stark. Modern. Krisenfest. Gerecht.“ die wissenschaftlich und gesellschaftlich zukunftsweisenden Themen in Lehre und Forschung zu stärken.“ (Ellen Mallas, Studentin an der Universität Halle-Wittenberg und Vorsitzende des GeStEIN e.V.) .
Geologie ist keine Wissenschaft!
Geoooooode
😆
Diese Akronyme immer; da müssen sich ja anscheinend immer Leute hinsetzen, sich ein geeignetes Schlagwort ausdenken und dann einen passenden Namen drumrumkonstruieren. Ich habe neulich mal das Magazin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt gelesen, da wird auch für jedes Projekt irgendein Akronym entwickelt. Wissenschaftlern scheint da echt einer abzugehen.
Die Sparpolitik diese Landes ist einfach zum Kotzen!
Schafft das Betrügerland Sachsen-Anhalt endlich ab.
Was verhandelt ihr mit Lügnern, die Magdeburg seit Bestehen dieses Bundeslandes subventionieren und am Rest sparen. So muß das auch kommuniziert werden.
Wie viel Gender-Studies hat die MLU eigentlich? Da könnte man sicher einiges sparen
Keine. Schaff erstmal einen Schulabschluss, bevor du dir Sorgen um Studienfächer machst.
Ihr Grünen habt doch keine Abschlüsse und deshalb schafft ihr solche Pseudowissenschaften. Und natürlich hat die Uni Ressourcen für so etwas. Also auch Sparpotenzial.
https://www.rektor.uni-halle.de/stabsstelle/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/
Wie viel Gender Studies sind das nun?
Na soll er etwa bei den Theologen oder Juristen anfangen ? dann würde er ja seinen eigenen Lehrstuhl abschaffen.
Wer ist denn der ominöse „er“ mit dem Lehrstuhl für Theologie-Jurismus?
Wissenschaft ist nicht mehr nötig, Ideologie reicht völlig aus.
An Geowissenschaften glaubst du, an Medizin nicht. Interessant.
Besser an Geowissenschaften glauben als an Kaffeesatz.
Richtig.
Da liest man gerade dass Intel in Magdeburg baut und tausende Arbeitsplätze entstehen. Der Magdeburger Bürgermeister spricht von 30 bis 40.000 neuen Einwohnern. Wofür man Schulen und Kindergärten bauen muss. Intel ist bestimmt nicht nach Magdeburg gekommen weil es da so schön ist. Da sind bestimmt eine Menge Subventionen zugesagt worden die woanders fehlen werden, auch an unserer Uni. Hier schafft man es nicht einmal eine Grundschule zu sanieren weil vom Land das Geld verweigert wird.
Du musst noch mehr durcheinander bringen und noch lauter heulen. Sonst passiert gar nichts!
@ anonymer Internetkommentar, wie immer kommentierst Du überall unter einen andern Namen, inhaltlos und ohne Verstand.
Viiiel mehr noch!
Mit Dir spielt keiner. Arme S…
Luft schon raus?
Sagi, du hast wohl schon wieder deine Gruppentherapie geschwänzt?