Studenten protestierten gegen Numerus Clausus und Anwesenheitspflicht

„Kein Gott, kein Staat, kein Rektorat“ und „Studium für Alle“ war auf Plakaten zu lesen: am Donnerstagnachmittag haben rund 20 Studenten am Steintor Campus gegen den Numerus Clausus und eine Anwesenheitspflicht für Studenten in den Vorlesungen protestiert. Ursprünglich hatten die Organisatoren mit einer dreistelligen Zahl an Teilnehmern gerechnet, weshalb auch die Polizei zwecks Straßensperrungen mit einem größeren Aufgebot vor Ort war.
Organisiert hatte die Demo unter dem Motto “Für die Freiheit – gegen den NC und andere Ungerechtigkeiten” der Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I. Der Stura, der AK Zivilklausel, die Juso-Hochschulgruppe Halle, die Offene Linke Liste sowie die Linksjugend solid Halle hatten die Proteste zudem unterstützt.
Anlass für den Protest ist die Verhandlung des „Numerus Clausus“ vor dem Bundesverfassungsgericht. „Egal wie dieses Urteil letztendlich fällt, es wirft erneut ein Licht auf die verheerenden Folgen dieser Praxis: 15 Semester Wartezeit sind der Durchschnitt in der Medizin, während es an Ärzt*innen fehlt. Nur wohlhabende Studienbewerber*innen können sich einklagen und die soziale Spaltung an den deutschen Universitäten nimmt zu“, heißt es in einer Erklärung.
Der Fachschaftsrat will die Abschaffung des NC und eine Öffnung der Hochschulen für alle. Hierzu brauch es aber die notwendige Finanzierung von der Landes- und Bundesebene, zudem die Bereitschaft der halleschen Universität, die eigenen Beschränkungen aufzugeben. Das falle der Uni aber offenbar schwer, was andere Ereignisse an der Uni zeigen. „Hier sperren sich ganze Fakultäten gegen die Vernunft und fordern von den Studierenden Anwesenheitspflicht und eine über einen Krankenschein hinausgehende „Prüfungsunfähigkeitsbescheinigung“ und beschneiden damit die Studierfreiheit sowie das Recht auf Privatsphäre immens.“
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