Supermarktkasse statt Biertheke – 600 Mitarbeiter haben die Branche gewechselt: massiver Personalschwund in Hotels und Gaststätten in Halle (Saale)

Monatelang waren Hotels und Gaststätten wegen Corona dicht. Viele Mitarbeiter haben deshalb die Branche gewechselt, um nicht von Kurzarbeit betroffen zu sein. Allein in Halle (Saale) haben innerhalb des vergangenen Jahres rund 600 Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte dem Gastgewerbe den Rücken gekehrt – das ist jeder siebte Beschäftigte der Branche, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf jüngste Zahlen der Arbeitsagentur mitteilt.
Angesichts weiterer Lockdowns bis in den Mai hinein dürfte sich der Personal-Schwund bis heute nochmals zugespitzt haben, befürchtet Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau. „Viele Menschen schätzen es, nach langen Entbehrungen endlich wieder essen zu gehen oder zu reisen. Aber ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebe schlicht das Personal, um die Gäste bewirten zu können“, so Most. Für die Lage macht der Gewerkschafter insbesondere die Einkommenseinbußen durch die Kurzarbeit verantwortlich: „Gastro- und Hotel-Beschäftigte arbeiten sowieso meist zu geringen Löhnen. Wenn es dann nur noch das deutlich niedrigere Kurzarbeitergeld gibt, wissen viele nicht, wie sie über die Runden kommen sollen.“
Wenn die gut ausgebildeten Fachkräfte in Anwalts- oder Arztpraxen die Büroorganisation übernehmen oder in Supermärkten zwei Euro mehr pro Stunde verdienen als in Hotels und Gaststätten, dürfe es niemanden überraschen, dass sich die Menschen neu orientierten. „Schon vor Corona stand das Gastgewerbe nicht gerade für rosige Arbeitsbedingungen. Unbezahlte Überstunden, ein rauer Umgangston und eine hohe Abbruchquote unter Azubis sind nur einige strukturelle Probleme. Die Unternehmen haben es über Jahre versäumt, die Arbeit attraktiver zu machen. Das rächt sich jetzt“, kritisiert Most.
Wirte und Hoteliers hätten nun die Chance, die Branche neu aufzustellen. Zwar seien viele Firmen nach wie vor schwer durch die Pandemie getroffen. Doch wer künftig überhaupt noch Fachleute gewinnen wolle, müsse jetzt umdenken und sich zu armutsfesten Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen. Dazu seien Tarifverträge unverzichtbar, unterstreicht Most: „Am Ende geht es um einen Kulturwandel. Auch Servicekräfte haben ein Recht darauf, vor dem Dienst zu wissen, wann Feierabend ist. Sie haben Anspruch auf eine anständige Bezahlung – unabhängig vom Trinkgeld. Und auf eine faire Behandlung durch den Chef.“
Gastronomen, die das Mittagessen so günstig anböten, dass sie davon das Personal nicht mehr bezahlen könnten, machten ohnehin grundsätzlich etwas falsch. „Viele Gäste sind durchaus bereit, ein paar Cent mehr für die Tasse Kaffee zu bezahlen – gerade jetzt, wo den Menschen bewusst geworden ist, dass der Besuch im Stammlokal ein entscheidendes Stück Lebensqualität ist“, so Most.
Die Gewerkschaft NGG verweist zudem auf die umfassenden Finanzhilfen des Staates für angeschlagene Betriebe. So können sich Hotels und Gaststätten im Rahmen der Überbrückungshilfen in diesem Monat bis zu 60 Prozent der Personalkosten bezuschussen lassen, wenn sie Angestellte aus der Kurzarbeit zurückholen (Restart-Prämie). „Klar ist: Köchinnen, Kellner & Co. freuen sich darauf, endlich wieder Gäste empfangen zu können. Viele arbeiten mit großer Leidenschaft im Service. Auf diese Motiviation können die Betriebe bauen – und sollten das Personal nicht erneut durch prekäre Löhne und schlechte Arbeitszeiten verprellen“, so Most weiter.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigte das Hotel- und Gaststättengewerbe in Halle zum Jahreswechsel 3.692 Menschen. Genau ein Jahr zuvor – vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie – waren es noch 4.296. Damit haben innerhalb von zwölf Monaten 14 Prozent der Beschäftigten die Branche verlassen.
Ich hatte mehrere Gespräche mit Restaurantbetreibern, die ihre Öffnungszeiten einschränken mußten, da sie kein Personal finden. Allerdings handelt es sich bei allen um kleine Familienbetriebe.
Ich stamme selbst ursprünglich aus dem meist traditionellen Familienbetrieben im Hotel- und Gaststätten-Gewerbe aber im Westen sind bekanntlich schon lange so ziemlich alle Gaststätten kaputt gegangen. Die Covid-Pandemie hat bundesweit die ersten von den letzten Sargnägeln in die Holzkiste gehauen. Zuverlässiges Personal zu finden ist in dem Gewerbe enorm schwierig und dadurch wird es nicht einfacher. Vielleicht mal bei den Asiaten erkundigen. Die wissen offenkundig wie man gutes und günstiges Personal bekommt. Vielleicht gibt es auch noch die eine oder andere Heiratsurkunde dazu.
„Wirte und Hoteliers hätten nun die Chance, die Branche neu aufzustellen.“ Das ist auch im Westen vielen zum Verhängnis geworden. Wenn man traditionell über 60 Jahre Gastronomie betreibt dann muss man definitiv mit der Zeit gehen und sich nicht im Jahr 2020 noch auf dem Stand der Nachkriegszeit, Smokies, Beatles und Hippizeit befinden. Zu den damaligen Zeiten hatten die guten alten Konzepte funktioniert aber die Zeiten ändern sich und es kommen nun einmal keine kanadischen Besatzungssoldaten mehr mit ihren kanadischen US-Dollars und auch die gute alte Stammkundschaft der „alten Kameraden“ und ihren Kindern verweilt inzwischen nicht mehr unter uns. Jede Epoche der Zeit fördert auch neue Zielgruppen und die kann man heutzutage nun einmal nicht mit einem Wunder von Bern aus dem Schwarz-Weiß Fernseher begeistern.
Aha und die Mehrzahl der Gaststätten wird von internationalen Großkonzernen betrieben oder was willst du damit sagen? Das ist normal das es immer kleine Familien Betriebe sind immer!
Klar Wer will das denn den Leuten verdenken?
„Klar ist: Köchinnen, Kellner & Co. freuen sich darauf, endlich wieder Gäste empfangen zu können.“
Freuen sich die Kellnerinnen nicht darauf Gäste empfangen zu können?
Und auch Gästinnen?
Die freuen sich nur auf Gästinnen.
Kochende und Kellndernde freuen sich alle gemeinsam. Biste nun zufrieden?
Peter, dann bewirb dich als Kellner. Sie werden dich mit Kusshand einstellen.
In der heutigen Zeit, wollen die Bürger sichere Arbeitsplätze haben.
Danke Frau Merkel, Spahn und Söder für die sichere Zukunft.
Die junge Generation kann nicht mehr für die Zukunft planen, auch wenn noch so viel Werbungen in den Staatsmedien gemacht werden.
Das war aber zu erwarten. Ich bin selber 3 Jahre in einem Restaurant als Koch tätig gewesen und bin Anfang April abgewandert.
Solamge es noch Lockdowns gibt werden noch viele mehr gehen.
Viele haben den Arbeitsplatzwechsel als Verbesserung empfunden. Corona sozusagen als glückliche Fügung. Wie siehst du das als Betroffener?
„Solamge es noch Lockdowns gibt“ na beim leisen coronalen Infekt sofort.
Viele Servicekräfte kamen erst gar nicht in den Genuss von Kurzarbeitergeld, weil sie auf 450 €-Basis tätig waren.
Kenne noch schlimmere Varianten; eine ist die Arbeit auf selbständiger Basis: Scheinselbständigkeit. Damit umgeht der „Wirt“ dann noch die letzte Hürde.
Eine andere Möglichkeit war der Null-Stunden-Vertrag, Arbeit auf Abruf.
und die Abrufzeit wurde sicherlich auch nicht vergütet oder wenn, dann nur minimal ?
Ich kann schon nachvollziehen, dass Viele, die gewechselt sind, auch dort bleiben, weil sie besser planen können und schon im Voraus wissen, welche Schicht sie haben und wie lange die geht.
Es war schon ein paar Jahre vor Corona ein Problem Personal zu bekommen in dem Gewerbe.
Wundert auch nicht. Für 450€ bis spät in die Nacht andern das Essen und Getränke bringen um dann verächtlich angesehen zu werden.
Meins wäre es nicht.
Es gibt aber auch Wirte/Inhaber die mit Gewalt reich werden wollen.
„Zwöö“ 0,5 ltr. Jever = 3,80 und den Vogel schießt die „Alte Post“ ab = 4,50.
Da frage ich mich, das sind Bierkneipen und keine 5 Sterne Hotels !!!
Brauchen sich doch nicht zu wundern wenn das Personal lieber zu Netto oder Rewe geht.
Denn es gibt auch Gegenbeispiele: „Heidequelle“-Kröllwitz mit 2,40 wiederum für 0,5 ltr. Jever.
Wegen Leuten wie dir sind die Löhne so niedrig weil du einfach geizig bist kauf dir ne Flasche Öttinger und stell dich bei Netto zu deinen Kumpels da kommst mit 35 Cent pro 0.5 Liter weg.
Was soll denn so eine dämliche Antwort !
a) kennst Du meine finanziellen Verhältnisse nicht
und b) Du kaufst also im Supermarkt alles ohne Preisvergleich ein ????
Das hat nichts mit mir zu tun, sondern damit das diese überhöten Preise eben nicht beim Personal landen.
Immer erst mal nachdenken stattt dämlich loszuplautzen !
Ach ja wie hoch ist denn der Stundelohn im Zwöö, in der Alten Post und in der Heidequelle? Dann Beweise mal deine Lügen!
„Du kaufst also im Supermarkt alles ohne Preisvergleich ein ????“ Ja klar ich kauf doch nicht irgendwelchen Rotz billig ein der nicht schmeckt, Lebensmittel werden bei mir nach Geschmack gekauft! Aber viel spaß mit deinem billig Fleisch und dem ganzen Rotz!
Haste nun endlich fertig gerotzt? Vielleicht mal mit deinem ganzen Rotz auf Corona testen lassen, das ist doch nicht mehr normal! 😛
Sag mal warum drehst Du denn so durch ?
Och nee heute kommt wieder die Creme de la Creme der verblödeten aus ihren Löchern. Und ihre gespaltenen Persönlichkeiten. Du schreibst hier unter zig Namen und führst Selbstgespräche als falscher XXX und richtiger XXX einfach nur lächerlich!
Wie immer deine Kommentare total sinnfrei einfach nur Dummheit in sinnlosen Wörtern verfasst sollte es eventuell lustig sein oder kommt da noch irgend ein sachlicher Inhalt hinterher? So Typisch Niveau 14/15 Jähriger.
„Du schreibst hier unter zig Namen und führst Selbstgespräche als falscher XXX und richtiger XXX einfach nur lächerlich! “
Und selbst? 😛
Bei Netto gibt es kein Öttinger. Jedenfalls nicht unter diesem Markennamen.
Schade für dich dann musst du bis in den nächsten Laden latschen für die Plürre…
ob du ein Bier von Öttinger in einer Kneipe oder an der Haltestelle trinkst ist doch Wurst.
Beides schmeckt gleich gut/schlecht.
Der Unterschied ist für das Dach überm Kopf an der Haltestelle zahlt die Stadt, für das Dach wenn du in der Kneipe sitzt zahlt der Eigentümer!
Und wenn Leute da nicht mal bis 3 Zählen können und merken das in Richtung Innenstadt nun mal die Mieten/Pachten einfach viel höher sind als in Kröllwitz!
Dazu noch ein kleines Bistro welches nicht mal eine Webseite hat mit Kult/Scene Lokalitäten zu vergleichen ist echt einfach nur DUMM!
Genau diese typischen Leute die dann sagen was Schnitzel mit Champis und Kroketten für 13.90€ boar teuer das Kauf ich bei Aldi alles für 3 Euro ein! Da reicht es im Gehirn einfach nicht mal NACH ZU DENKEN DU DEPP und dann wird behauptet ach die Betreiber wollen ganz schnell reich werden!
Ich gehe nur in einer echte deutsche Kneipe,wo der Zigarettenqualm an der Decke steht.
Wo die besoffenen Gäste vor die Tür gehen und sich eine auf die Nase hauen.
So wie vor 30-40 Jahren.Da war noch Leben in der Kneipe.
Heute muss alles schickimicki sein.