Tag der Bibliotheken: Sachsen-Anhalt hat 184 Bibliotheken – Onleihe-Verbund wächst – Land legt Förderprogramm auf
Heute ist der Tag der Bibliotheken. in Sachsen-Anhalt gibt es 184 öffentliche Bibliotheken. Viele davon befinden sich in kleineren Kommunen und sind dort ein elementarer Bestandteil des öffentlichen Lebens, Kommunikations- und Veranstaltungsort, der zentrale Treffpunkt. Die Stadt Halle (Saale) verfügt über eine reiche Bibliothekslandschaft. Da sind natürlich die Stadtbibliothek mit ihren Zweigbibliotheken, die Universitäts- und Landesbibliothek oder die Musikbibliothek. Neben der Marktkirche befindet sich mit der Marienbibliothek die älteste und größte ununterbrochen öffentlich zugängliche Bibliothek ihrer Art in Deutschland in der Saalestadt. Die Franckeschen Stiftungen verfügen über eine Kulissenbibliothek,
Trotz Corona haben im vergangenen Jahr wieder rund 1,25 Millionen Sachsen-Anhalter rund 5 Millionen Medien ausgeliehen. Und um attraktiv zu sein, werden immer wieder neue Wege beschritten. Vor 10 Jahren haben die ersten 11 Bibliotheken damit begonnen, eMedien an ihre Nutzer zu verleihen. Jetzt, genau 10 Jahre später sind es bereits 41 Bibliotheken, die diese Möglichkeit anbieten. Der onleihe-Verbund stellt mittlerweile ca. 80.000 Titel zur Nutzung bereit.
Im Manifest der UNESCO 1994 heißt es:
„Die Öffentliche Bibliothek als lokaler Zugang zum Wissen stellt eine Grundvoraussetzung für lebenslanges Lernen, unabhängige Entscheidungsfindung und kulturelle Entwicklung des Einzelnen und von sozialen Gruppen dar.“
„Bibliotheken sind Treffpunkte, an denen Informationen ausgetauscht werden, Bildung und Kommunikation stattfinden, sich Vertreter aller Generationen wiederfinden können und wohl fühlen. Hier findet Medienbildung, Demokratiebildung und Leseförderung statt, Bibliotheken sind Orte der Nachhaltigkeit. Sie sind Orte mit hoher Aufenthaltsqualität.“, erklärt die Leiterin der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken Sachsen-Anhalt Ulrike Reichmann.
Aber auch sie haben einige Herausforderungen zu bewältigen. Öffentliche Bibliotheken müssen sich einer starken Konkurrenz erwehren. „Der Tag hat eben nur 24 Stunden, man muss sich ganz gezielt entscheiden, wie oder besser gesagt, womit man seine Freizeit verbringt. Das Surfen im Internet ist zunehmend ein großer Zeitfresser geworden, hinzu kommen die sozialen Medien, auch das Fernsehen, Sport, Kino, um nur einiges zu nennen. Man muss seine kostbare Zeit auf viele Angebote und Bedürfnisse aufteilen. Das Lesen ist eine Freizeitbeschäftigung unter vielen.“, so Reichmann weiter.
Und wie sieht die Zukunft aus?
„Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir – nicht nur wegen Corona – eine Ausleihe unabhängig von konkreten Öffnungszeiten, dazu kontaktarm und automatisiert – anbieten können. Dazu haben wir ein Förderprogramm aufgelegt, welches die Anschaffung entsprechender Systeme unterstützt.“, so Reichmann abschließend.
Der Tag der Bibliotheken am 24. Oktober wurde 1995 unter der Schirmherrschaft Richard von Weizsäckers von der deutschen Literaturkonferenz ausgerufen. Er erinnert an die von Karl Benjamin Preusker (1786-1871) am 24. Oktober 1828 in Großenhain (Sachsen) eingerichtete Schulbibliothek für Lehrer und Schüler, die 1832 nach Preuskers Plan zur ersten deutschen Bürgerbibliothek (Stadtbibliothek) erweitert wurde, die unentgeltlich von allen Bürgern benutzt werden konnte.
Die Landesfachstelle ist eine Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt und ist im Landesverwaltungsamt, Referat Kultur, Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken integriert. Die Tätigkeit der Landesfachstelle umfasst die konzeptionelle Planung und fachliche Begleitung der Bibliotheksentwicklung und Bibliotheksförderung sowohl öffentlicher Bibliotheken als auch Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt.
Die Landesfachstelle ist der Fortbildungsveranstalter für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in öffentlichen Bibliotheken im Land. Sie berät Bibliotheken und Bibliotheksträger in allen spezifischen Bibliotheksbelangen. Darüber hinaus ist sie Ansprechpartner für Sondereinrichtungen des Bibliothekswesens, zum Beispiel Fahrbibliotheken und Patientenbibliotheken.
Das Bild erinnert eher ans historische Stadtarchiv. Da gibt’s bestimmt nichts zum ausleihen
…eher die Kulissenbibliothek in den Frankeschen Stiftungen.
Bibliothek heißt ja nicht immer gleich ausleihen.