“Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus”: Gedenkkranz für Kurt Koch – von den Nazis wegen homosexueller Kontakte ins KZ gesteckt

Am Montagmorgen ist in der Uhlandstraße durch die Stadt Halle (Saale) ein Kranz niedergelegt worden. Das Gebinde erinnert an Kurt Koch. Anlass ist der “Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus”, der jährlich am 27. Januar begangen wird. An jenem Tag 1945, also vor 80 Jahren, wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.
In der Uhlandstraße wurde bereits vor drei Jahren ein Stolperstein für Kurt Koch verlegt. Er wurde 1939 wegen homosexueller Kontakte zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nach Verbüßung der Haft wurde er von der Kripo Halle am Heiligabend 1940 in Vorbeugehaft genommen. Anfang 1941 erfolgte die Deportation in das KZ Buchenwald. Dort musste Koch schwerste Zwangsarbeit im Steinbruch leisten. Im September 1942 wurde er dann in das KZ Groß Rosen deportiert, wo er Zwangsarbeit in einer Chemiewaffenfabrik zur Herstellung der Nervengase Sarin und Gabun leisten musste. Anfang 1945 wurde er in das KZ Mittelbau bei Nordhausen gebracht, es folgte eine Verlegung in das Kranken- und Sterbelager Boelcke-Kaserne. Nach dem Krieg kam er zurück nach Halle.
Zwar hat Koch mehrere Konzentrationslager überlebt, erhielt aber nach 1945 keine Anerkennung als Opfer des Faschismus. Er starb 1976 kinderlos in seiner halleschen Wohnung im Alter von 71 Jahren. Der zu seinem Gedenken verlegte Stolperstein war der erste in Halle für einen verfolgten Homosexuellen.

Es gab doch aber nicht nur Kurt Koch in Halle. Was ist mit den anderen?
Fang an zu forschen und informiere uns dann.
…es steht auch dir frei, z.b. kränze zu legen.