Technologie-Unternehmen Twinner aus Halle: Vorläufiger Insolvenzverwalter verstärkt Investorensuche

Nach dem Insolvenzantrag des Halleschen Technologie-Unternehmens „Twinner GmbH“ hat der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther die Suche nach einem Investor verstärkt. Unterdessen läuft der Geschäftsbetrieb des Unternehmens weiter.
Twinner hat eine neuartige Scanner-Technologie entwickelt, mit der vollständige digitale Abbilder des Innen- und Außenraums von Autos angefertigt werden können. Diese Technologie hat das Potenzial, sowohl den Gebrauchtwagenhandel als auch die Begutachtung von Autos auf eine neue Stufe zu heben. Twinner betreibt bundesweit bereits 16 Scanner, u.a. bei namhaften Autohausketten. „Aufgrund des immensen Entwicklungsaufwandes konnte Twinner die Gewinnzone noch nicht erreichen“, stellt Flöther fest. „Das Unternehmen benötigt deshalb unbedingt einen neuen Investor, um sein zweifellos innovatives Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und langfristig profitabel zu machen.“
Die Twinner GmbH hatte Ende Dezember Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte bereits im vergangen Jahr einen internationalen Investorenprozess begonnen, um die Finanzierung des Unternehmens neu zu ordnen und das weitere Wachstum zu sichern. Die Zeit reichte jedoch nicht aus, sodass das Unternehmen Insolvenzantrag stellen musste. Flöther hat nun gemeinsam mit der Geschäftsführung den Investorenprozess intensiviert, um kurzfristig eine Lösung zu finden. „Für Investoren ist ein Einstieg in einem Insolvenzverfahren deutlich attraktiver“, betonte Flöther. „Sie können einen Geschäftsbetrieb übernehmen, der von Altlasten befreit ist, und anschließend neu durchstarten.“ Es laufen bereits Gespräche mit ernsthaften Interessenten.
Flöther hatte sich unmittelbar nach seiner Bestellung gemeinsam mit seinem Team ein Bild der Lage gemacht und prüft derzeit die Optionen. Zudem hat Flöther die Beschäftigten über die Situation und die weiteren Schritte unterrichtet. Die Löhne und Gehälter der deutschen Mitarbeiter sind bis zu drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert.
Der Hauptsitz der Twinner GmbH ist Halle (Saale). Hier sind 18 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen unterhält zudem zwei Tochtergesellschaften in Ungarn, die noch keinen Insolvenzantrag gestellt haben. Ingesamt beschäftig Twinner rund 65 Arbeitnehmer. Twinner wurde im Jahr 2017 gegründet.
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Naja, die haben in den letzten 2 Jahren ein 40 mio Investment verbrannt – und dazu auch noch öffentliche Mittel (EFRE). Leider scheint das Produkt, so gut es auch sein mag, den Markt nicht zu überzeugen. Wird schwer da nochmal jemand zu finden der Geld nachschießt.
Organisch wachsen ist heute kaum noch möglich. Denn die gut finanzierten Start-Ups aus USA und China schießen dann an den deutschen vorbei, erobern den Weltmarkt und verdränden die Deutschen vom Markt oder kaufen deren Technologie nach Insolvenz billig auf. Deshalb müssen start-ups (außer in Nischenmärkten) schnell wachsen, denn am Ende gewinnt im Internetzeitalter der Schnellste und Kapitalstärkste. nicht der Beste. Und an Kapitalstärke ( Wachstumsfinanzierung) mangelt es in Deutschland, und Schnelligkeit wird oft durch Bürokratie gebremst. Und: es ist auch normal, das 80% der start-ups den Bach runter gehen, dass ist normales unternehmerisches Risiko bei Tech Start-Ups. Das ist nur für Nichtunternehmer ein Aufreger. Die erfolgreichen 20% müssen das ausgleichen – man muss als Investor ( inkl. Staat) also nicht auf eine Firma schauen, sondern auf dier Portfolioperformance.
Alt-Dölauer,
Ihrem Beitrag stimme ich uneingeschränkt zu.