Thälmann-Gedenken in Halle
Mit der Wende verschwanden viele “Star-Namen” der kommunistischen DDR-Führung aus dem Straßenbild. Straßen und Plätze wurden umbenannt, Denkmäler abgebaut.
Doch das Denkmal für Ernst Thälmann steht noch immer in Halle, auf einem Hügel an der Franckestraße mit Blick zu dem Platz, der zu DDR-Zeiten seinen Namen trug – Thälmannplatz / Riebeckplatz.
Und dort konnten Autofahrer am Samstag eine Gedenkfeier beobachten. Vertreter der DKP und des Bundes der Antifaschisten BDA hatten sich dort versammelt, um an die Ermordung des Kommunistenführers zu erinnern. Am 18. August 1944 wurde er im KZ Buchenwald getötet.
Thälmann hat also auch heute noch einige Verehrer. Und weil Thälmann in der DDR als Kämpfer gegen den Faschismus verehrt wurde, zieht Frank Oettler von der DKP Halle Parallelen zu heute. “Auch heute stehen die Wegbereiter des Faschismus in Form einer angeblichen Alternative für Deutschland neben den alten Bekannten Geschäftsführern der deutschen Imperialisten von CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne, auf Wahlzettel”, so Oettler. “Dem sich entgegen stellen und eines Tages zur überlegenen Kraft werden, kann nur ein breites und großes Bündnis aus Revolutionären, Antifaschisten, Internationalisten und klassenkämpferischen Arbeitern, alle gemeinsam in einem festen Bund: dem Internationalistischen Bündnis in Deutschland.”
Die Granit-Büste wurde von Otto Leibe geschaffen und im November 1981 eingeweiht. Vor 13 Jahren gab es Diskussionen, das Denkmal einzulagern. Anlass war der Bau der Prof.-Friedrich-Hoffmann-Straße. Zumindest die zehn Bronzetafeln rund um das Denkmal wurden abgenommen.
Am 13. März 1925 hatte Thälmann seinen wohl bekanntesten Auftritt in Halle. Er trat bei einer Wahlkampf Veranstaltung der Kommunistischen Partei KPD im Volkspark.propagandistisch ausgeschlachtet wurde. Die Schutzpolizei wollte die Veranstaltung auflösen. Mit Gummiknüppeln wurden die Menschenmassen aus dem Saal getrieben. Schüsse fielen, 10 Menschen kamen ums Leben. Darunter Fritz Weineck, dessen Geschichte zu DDR-Zeiten als “Kleiner Trompeter” propagandistisch ausgeschlachtet wurde.
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