“Uebergabe oder Vernichtung”: Erinnerung an das Kriegsende in Halle vor 76 Jahren
Schon zum zweiten Mal in Folge kann wegen der Corona-Pandemie nicht in großen Rahmen an das Kriegsende in Halle erinnert werden. Doch die Kirchenglocken und die Glocken des Roten Turms erinnerten am Montag an das Ereignis und läuteten.
Denn am 19. April 1945 exakt um 10:55 Uhr wurden die Kriegshandlungen in Halle beendet, vermerkt ist das im den amerikanischen Tagebüchern, den „after action reports“.
„Ich bin die Stimme, die Stimme des Lebens. Ich rufe euch, kommt, betet.“ So steht es als Inschrift auf der Friedensglocke der Marktkirche.
„Uebergabe oder Vernichtung“ stand auf Flugblättern, die amerikanische Soldaten über Halle abgeworfen hatte. Die Truppen hatten schon am 15. April 1945 die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatte damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert, unter ihnen auch der heute nicht unumstrittene Graf Luckner. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte dann am 17. April weitgehend kampflos die Saalestadt. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht. Dass Halle keine großen Schäden erlitt, wird Felix Graf von Luckner zugeschrieben, der zusammen mit dem Oberbürgermeister und einem Wehrmachtsoffizier die Stadt an die amerikanischen Truppen übergab.
Klar zivile Ziele sind erlaubt.
Man sollte halt nicht Krieg spielen. Macht nämlich alles kaputt und tut weh.
Das kommt halt davon, wenn nen Krieg beginnt – dann muss man mit dem Echo rechnen.
++++ Hinweis vom Admin ++++
Rechtsextreme Propaganda gelöscht. Da hat sich jemand als Adolf-Fan geoutet
Na aber, der Parteigenosse und mit überzeugteste Nationalsozialist der Stadt, SS-Standartenführer Oberbürgermeister Dr. Weidemann, war sicher nicht an der relativ friedlichen Übergabe dieser Stadt beteiligt… Da haben andere ihren Kopf dafür hergehalten
Wir ehren zwar Willy Brandt mit einer Hauptstraße, der mit Halle nie was zu tun hatte und die Stadt sicher nur als Autobahnwegweiser kannte, aber eine Graf-Luckner-Straße haben wir immer noch nicht.