Umweltverband: A143 ist ökologische Mogelpackung

Der Eigentümer von Grundstücken im Saalekreis, über die der Weiterbau der A143 führen soll, hatte vor Gericht eine Schlappe einstecken müssen, ein von ihm angestrengtes Eilverfahren wurde abgelehnt. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) meldet sich nun erneut zu Wort und spricht von einer „riesigen ökologischen, landschaftlichen und siedlungspolitischen, aber auch rechtlichen Mogelpackung.“ Auch wenn sogenannte Grünbrücken eingeplant worden seien und man Tunnel in der Planung verlängert habe, würde das erste Urteil zum Baustopp immer noch unterlaufen.
Auch das an der bisherige Trasse weitergehend festgehalten werde zeige, „dass es keine Alternativplanung gibt, welche nicht zur Schädigung bzw. Vernichtung von großen Teilen ökologisch bedeutsamen und schützenswerten Natur- und Landschaftsbestandteilen führt.“ Es handele sich um einen ökologisch und landschaftlich arten- und strukturreichen Raum. Im Umkreis von zwei Kilometern befinden sich zwei Landschaftsschutzgebiete, 5 Naturschutzgebiete, 23 flächenhafte Naturdenkmale und 4 geschützte Landschaftsbestandteile befinden, 2 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete, ein Naturschutzgebiet, 1 flächenhaftes Naturdenkmal, 2 Geschützte Landschaftsbestandteile und 2 Landschaftsschutzgebiete.
Es gebe verkehrstechnische Alternativen wie im Westen die B86/B 180 und die B 180 im Raum Sangerhausen und Eisleben. Diese würden zusammen mit den geplanten und bereits gebauten Ortsumgehungen eine Verbindung zwischen der A38 und der A14 sorgen. Im Süden und Osten böte die A9 eine Umgehung der Stadt Halle (Saale). Der AHA erklärt zudem, derartige Autobahnen würden zu einer Vermehrung von Autoverkehr sorgen. Auch seien die veranschlagten Baukosten von 38 Millionen Euro allein für das Bauprojekt im Raum Salzmünde für den Erhalt des Schienennetzes der Bahn und den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs besser aufgehoben.
Man fordere „die politischen und medialen Befürworter der Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft im unteren Saaletal und angrenzender Landschaften sowie Verfechter einer klima-, natur- und landschaftszerstörenden Verkehrs-, Planungs- und Baupolitik auf, den rechtsstaatlichen Weg zu respektieren und daher Einschüchterungsversuche, Enteignungsdrohungen und unsachliche Berichterstattungen zu unterlassen“, erklärt der AHA weiter.
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