Universität Halle richtet Forschungsstelle für Migrationsrecht ein
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) bündelt ihre juristische Expertise im Bereich Asyl und Migration und gründet eine Forschungsstelle für Migrationsrecht. In dieser arbeiten Juristen aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam an aktuellen Fragen des Asyl-, Migrations-, und Aufenthaltsrechts. Die neue Forschungsstelle wird am Montag, 14. November, um 13 Uhr im Hallischen Saal in der Burse zur Tulpe feierlich eröffnet. Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff nimmt an der Veranstaltung teil.
„An deutschen Hochschulen gibt es einige Initiativen, die sich mit dem Themenkomplex Migration und Asyl befassen. Forschungsstellen für Migrationsrecht gibt es, neben der in Halle, aber nur an vier weiteren Universitäten in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Winfried Kluth von der MLU. Der Jurist beschäftigt sich selbst seit über 20 Jahren mit der Thematik und ist unter anderem Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik. Neben ihm und seinen Mitarbeitern wirken auch weitere Rechtswissenschaftler an der neuen Forschungsstelle mit, so etwa Prof. Dr. Dirk Hanschel, der sich mit dem Schutz der internationalen Menschenrechte befasst, und der Sozialrechtler Prof. Dr. Reimund Schmidt-De Caluwe.
„Durch die Einrichtung der Forschungsstelle können wir unsere wachsenden Aktivitäten in den Bereichen Forschung, Lehre, Beratung und Wissenstransfer bündeln und besser nach außen vermitteln“, so der Jurist weiter. Die Mitglieder der Forschungsstelle sind nämlich nicht nur in Forschung und Lehre tätig: Sie beraten etwa den Bundestag bei Gesetzgebungsverfahren sowie Behörden und Verbände in Fragen des Asylrechts. Auch der Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern innerhalb der MLU sowie mit dem Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle spiele eine wichtige Rolle, so Kluth.
Außerdem engagieren sich Jurastudierende gemeinsam mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der Uni Halle im „Praxisprojekt Migrationsrecht“: Hier bearbeiten die Studierenden reale Fälle und leisten so eine Art kostenlose Rechtsberatung für Geflüchtete. Die Teilnehmer halten weiterhin Vorträge über die Rechte und Pflichten von Flüchtlingen. Das Praxisprojekt wurde mehrfach für seine Aktivitäten ausgezeichnet, zum Beispiel mit der „Hochschulperle des Monats“ des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft.
Das aktuell sehr gefragte Gebiet des Migrationsrechts hat am Juristischen Bereich der MLU bereits eine mehrjährige Tradition: 2005 wurde das Fach durch Winfried Kluth als Gegenstand von Forschung und Lehre an der MLU etabliert. Zunächst fanden vor allem vereinzelte Vorlesungen und Seminare statt. Mittlerweile ist das Migrationsrecht als Vertiefungsbereich in der halleschen Juristenausbildung verankert. Außerdem bieten Kluth und seine Mitarbeiter Vorträge und Workshops zu aktuellen Rechtsentwicklungen an. Diese sind auf der Videoplattform „Open Lecture“ der MLU frei zugänglich: http://openlecture.uni-halle.de
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