„Vagabundierende Einkaufswagen“: Mieterrat sieht Ordnungsamt in der Pflicht und prangert Kulturverständnis von „Gästen aus dem Morgenland“ an

Massenhaft in Grünflächen und auf Gehwegen herumstehende Einkaufswagen sind vor allem in den Großwohnsiedlungen in Halle (Saale) ein Problem. Die Stadtverwaltung hatte kürzlich erklärt, sie dränge bei den Betreibern auf eine nachhaltig funktionierende Sicherung. Einige hätten den Einsatz von Wachschutz angekündigt.

Doch das reicht dem Mieterrat nicht. „Vagabundierende Einkaufswagen“ seien schon lange zu einem Verkehrshindernis im öffentlichen Bereich geworden. Man habe sich deshalb im August an die Wirtschaftsförderung der Stadt Halle gewendet und habe Lösungsvorschläge unterbreitet. In anderen Städten gebe es beispielsweise Blockiersysteme, so dass die Wagen gar nicht von den Parkplätzen der Märkte fortbewegt werden können. Allerdings ist die Umrüstung der Wagen mit einer fünfstelligen Summe verbunden.

„Auch stellten wir fest, daß sich die vagabundierenden Einkaufswagen verstärkt in jenen  Stadtbezirken konzentrieren,  in denen  der Einwohneranteil von Gästen aus dem Morgenland besonders hoch ist“, heißt es in einem Schreiben des Mieterrats. „Tagtäglich erreichen uns Hinweise auf ein mißverstandenes Kulturverständnis, demzufolge auch Einkaufswagen Eigentum des jeweiligen Handelsunternehmen ist und zu jenem Abstellplatz wieder zurückgebracht werden müssen, den der Händler vorgesehen hat.“

Man stelle sich „die Frage, ob die Stadtverwaltung bereit ist, ein solches Kulturverständnis den neuen Mitbürgern zu vermitteln.“ Zudem gebe es Beschlüsse des Stadtrats, „denen zufolge eine Verteilung bestimmter homogener Bevölkerungsgruppen auf das gesamte  Stadtgebiet  angestrebt werden solle. Stichwort: Durchmischung der Bevölkerung.  Bei konkreter Umsetzung derartiger Beschlüsse ließen sich sicherlich viele Bürgerbeschwerden in den bisher betroffenen Schwerpunktvierteln vermeiden.“