Ver.di meldet DRK-Rettungsdienst bei der Gewerbeaufsicht

Die Situation beim DRK-Rettungsdienst in Halle spitzt sich zu. Die Gewerkschaft ver.di hat sich jetzt in die Debatte um Überstunden eingemischt und die Hilfsorganisation bei der Gewerbeaufsicht gemeldet. In einem Schreiben wirft die Gewerkschaft dem DRK vor. Gegen Arbeitszeitvorschriften und das Arbeitszeitgesetz zu verstoßen. Teilweise kommen Mitarbeiter auf 60 Wochenstunden, Rettungswagen sollen teilweise nur mit Rettungssanitätern statt mit Assistenten besetzt sein.
Die Stadt selbst gibt sich wortkarg. „An Spekulationen beteiligt sich die Stadt nicht. Die Personalverantwortung obliegt den Leistungserbringern“, so Tobias Teschner, Fachbereichsleiter Sicherheit. „Eine Mitteilung, dass zur Erfüllung der Verträge nicht ausreichend Personal zur Verfügung steht, liegt nicht vor.“
Um den Personalmangel zu kompensieren, hat das DRK vor wenigen Tagen eine neue Ausschreibung gestartet. Gesucht werden Rettungssanitäter in Vollzeit. Man biete „einen Arbeitsplatz mit hoher Eigenverantwortung und einem großen selbständigen Betätigungsfeld.“ Vergütet werde nach Haustarif inklusive üblicher Sozialleistungen und Zuschläge, heißt es. Allerdings hatten Mitarbeiter bereits die geringe Bezahlung kritisiert, die unter denen eines Verkäufers liegt. Daraufhin hatte das DRK einen Maulkorb erteilt.
Die „Stadt“ glaubt doch wohl selbst nicht, daß da eine Mitteilung kommen könnte? Sowas geht unter der Hand durch… wenn sich die Mitarbeiter oder ihre Gewerkschaft nicht dagegen wehren. Da werden Tricks und Kniffs gezogen, da wird auch mal Schwarzgeld angeboten, daß man die Klappe hält; notfalls wird entlassen.
Allerdings entschärft das nicht das vorliegende Problem… auch nicht das des DRK.
Fachkräfte für ein Apfel und ein Ei gibt es nicht mehr.
Und wenn man meint sein Personal behandeln zu müssen wie Anfang der 90er, kommt so was dabei raus.