ver.di ruft Amazon-Beschäftigte in Leipzig noch bis Mittwoch zum Streik auf
ver.di ruft die Beschäftigten von Amazon seit Montagmorgen 07:00 Uhr noch bis zum 28.06.2023, 06:00 Uhr zum Arbeitskampf auf.
Nach mehr als 10 Jahren Arbeitskampf verweigere das Unternehmen den Beschäftigten immer noch die nötige tarifliche Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen und Bezahlung. „Die Beschäftigten schreiben Geschichte. Sie fordern ungebrochen Respekt und Wertschätzung für ihre wertvolle Arbeit – seit mehr als zehn Jahren! Wo gibt es das sonst noch? Für diese Stärke und für den Mut gebührt ihnen der höchste Respekt und Anerkennung.“, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Ronny Streich.
Sie fordern den Abschluss eines Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel und eines Tarifvertrages für „Gute und gesunde Arbeit“.
Dabei zwingt der historisch lange und bedeutende Arbeitskampf durch die Streikenden Amazon auch zu Fortschritten: immer wieder Lohnerhöhungen, oft auf dem Niveau der Tarifabschlüsse im Einzelhandel, oder auch, wie aktuell, die Ersetzung der unsicheren Mitarbeiteraktien durch höhere stabile Sonderzahlungen (wenn auch noch nicht auf tariflichem Niveau) – das war immer wieder auch eine Forderung der Gewerkschaft –, wäre da nicht wieder das Gift der gewerkschaftsfeindlichen Haltung, die das Unternehmen auch dabei wieder zeigt: So soll nach dem Willen Amazons in einer Betriebsvereinbarung geregelt werden, dass für Beschäftigte, die ihr Grundrecht auf Streik wahrnehmen, die Sonderzahlung gekürzt wird. Aus Sicht von ver.di ist das eine unzulässige Maßregelung.
„Diesen neuen demokratiefeindlichen Angriff und das verzweifelte Bemühen des Unternehmens, ihre eigenen Beschäftigten damit unter Druck zu setzen, verurteilen wir scharf!“, so Ronny Streich. Und weiter: „Im Übrigen gehören Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld in Tarifverträgen mit der Gewerkschaft geregelt.“
Die Beschäftigten bei Amazon und die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel kämpfen für dasselbe Ziel: einen guten Tarifabschluss im Einzel- und Versandhandel. 2,50 € mehr pro Stunde Tariflohn bei 12 Monaten Laufzeit müssen drin sein. Zu den Forderungen gehören 250 € mehr für Auszubildende sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages. Auf diese Weise wäre er auch für Amazon bindend.
„In Zeiten der Pandemie haben die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel unter schwierigsten gesundheitlichen Bedingungen und Belastungen irre Umsätze und Gewinne für ihre Unternehmen erwirtschaftet. Gleichzeitig sind sie mit der niedrigen Bezahlung extrem durch die hohe Inflation belastet. Das niedrige Angebot ihrer Arbeitgeber – 3% für das erste Tarifjahr – sind ein Schlag in ihr Gesicht. In dieser Situation ist Streik nicht nur das Recht der Beschäftigten, es ist geradezu das Mittel der Notwehr, um für Gerechtigkeit und ein Leben in Würde zu kämpfen.“, bekräftigt Streich.
Mitarbeiter sollten prozentual am Gewinn wie auch am Verlust eines Unternehmens beteiligt werden. Das ist gerechter und stärkt außerdem das Gemeinschaftsgefühl.
auch am Verlust beteiligen???
„Nach mehr als 10 Jahren Arbeitskampf“
Obskure Vereinigungen begreifen eben nicht, dass Amazon keinen Tarifvertrag mit Verdi schließen will. Wer das nach 10 Jahren „Arbeitskampf“ nicht begriffen hat, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.
„verweigere das Unternehmen den Beschäftigten immer noch die nötige tarifliche Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen und Bezahlung.“
Das ist auch gar nicht notwendig, denn die Regelungen zur Bezahlung und Arbeitsbedingungen sind bereits im Arbeitsvertrag fixiert. Von daher ist ein Tarifvertrag völlig überflüssig.