Versäumnis bei Feuerwehrübung? Kinder in Badekleidung stehen vor der Tür

Die Feuerwehrübung in der Schwimmhalle Neustadt vom Samstag könnte ein Nachspiel haben. Zumindest kündigen dies Eltern von Kindern des Olympiastützpunktes an. Im Rahmen der Übung war die Schwimmhalle evakuiert worden, ein Brand wurde simuliert. Während die Mitglieder der Jugendfeuerwehren als Statisten bereits umgezogen waren, wurden Kinder und Trainer des Olympiastützpunktes von dem Alarm überrascht. Dies hatte zur Folge, dass die Kinder mit nassen Haaren und Badebekleidung vor die Tür mussten, nur geschützt durch große Badetücher. Eine Situation, die wohl so auch bei einem echten Brand so geschehen wäre.

Doch die Kinder mussten nach dem Feueralarm vor der Schwimmhalle ausharren, und das bei Nieselregen und kühlen 10 Grad. Ein beheiztes Zelt wurde nicht aufgestellt. Auch heiße Getränke gab es nicht. „Ein Einsatzleiter mit einer gelben Weste sagte wohl zu den nassen Kindern, dass sie sich bewegen sollen weil das warm hält“, beklagt eine Mutter. Für sie sei das Verhalten Körperverletzung und sie werde deshalb Anzeige erstatten, erklärte sie gegenüber dubisthalle.de.

Auch ein Evakuierungsbus bei der HAVAG wurde nicht bestellt, in dem sich die Kinder hätten aufwärmen können. Dabei hilft hier Paragraph 26 das Brandschutzgesetzes Sachsen-Anhalt weiter. „Eigentümer und Besitzer von Fahrzeugen, Löschmitteln sowie anderer zur Brandbekämpfung oder Hilfeleistung geeigneter Geräte und Einrichtungen sind verpflichtet, diese auf Anforderung der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen“, steht in Absatz 4. Theoretisch hätten hier also ein sogar ein Bus oder eine Straßenbahn für den Notfall angehalten werden können. Sechs Busse fuhren im Übungszeitraum an der Schwimmhalle vorbei, Straßenbahnen sogar 18. Auch in den ebenfalls vor Ort befindlichen Mannschaftswagen von Feuerwehr und DRK hätten die Kinder zum Aufwärmen untergebracht werden können, was ebenfalls erst recht spät geschah.

Die Stadtverwaltung wird sich voraussichtlich am Montag zu den Vorwürfen äußern.