Vollversammlung der IHK Halle-Dessau: Wirtschaft verliert Hoffnung auf Wachstumsimpulse
Anlässlich der Herbstsitzung der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) am 25. September 2024 in Bad Lauchstädt äußerte sich IHK-Präsident Sascha Gläßer zur stark angespannten Situation der Unternehmen im südlichen Teil Sachsen-Anhalts, insbesondere bezogen auf die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.
„Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation und die ausbleibenden Investitionen bei unseren Unternehmen lassen Schlimmes erahnen. Die vielen Negativmeldungen großer deutscher Unternehmen wie VW, Thyssen Krupp und BASF sind ebenfalls alles andere als Mutmacher, ganz ähnlich die vorerst geplatzte Intel-Ansiedlung“, zeigt sich Gläßer besorgt. Dies alles zeige „überdeutlich“, dass die erforderlichen Impulse aus der Industrie als dem eigentlichen deutschen Konjunkturmotor schon viel zu lange auf sich warten ließen. Dies indiziere eine abnehmende Wettbewerbsfähigkeit, die im Grunde das gesamte verarbeitende Gewerbe betreffe, allen voran jedoch die für die Region sehr bedeutsame energieintensive Industrie. „Unser Blick ist auf Berlin gerichtet – die Wirtschaftspolitik ist gefragt!“, mahnt der IHK-Präsident an.
Die so genannte Wachstumsinitiative der Bundesregierung indes, die diesem Trend entgegenwirken solle, bleibe weit hinter den Erwartungen zurück. Das führe dazu, dass sich die Wachstumsprognose nicht bessere. „In den Bereichen Energiesicherheit und -bezahlbarkeit, Fachkräftesicherung und Entbürokratisierung sieht die IHK auch weiterhin wesentliche Ansatzpunkte, die Stagnation zu überwinden“, so Gläßer abschließend.
Einen lösungsorientierten Impuls zur Fachkräftesicherung setzte im Anschluss Professor Michael Behr von der Westsächsischen Hochschule Zwickau mit seinem Vortrag „Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt – Mitteldeutschland als herausgefordertes Chancenland“.
Die IHK-Vollversammlung tritt viermal im Jahr zusammen, bestimmt und legitimiert als oberstes Gremium maßgeblich die Arbeit der IHK. Sie entscheidet über grundlegende Fragen, die für die Unternehmerschaft im IHK-Bezirk von Belang sind. So legt die Vollversammlung wirtschaftspolitische Positionen fest, beschließt den IHK-Haushalt und bestimmt damit das Budget der IHK sowie auch die Höhe der Mitgliedsbeiträge. Auf diese Weise wird der Rahmen der IHK-Arbeit gesetzt.
Nur die Waffenindustrie hat Hochkonjunktur und die Bundesregierung verschenkt dann alles mit Steuergeldern der Bürger aus Deutschland
Die Vertreter der Privatwirtschaft rufen nach Unterstützung durch den Staat – das kann sich nicht mal PaulusHeuchler ausdenken. 🤦♀️
„Unser Blick ist auf Berlin gerichtet – die Wirtschaftspolitik ist gefragt!“, mahnt der IHK-Präsident an. – Aber doch keine rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik, wie es sich die IHK und deren fossile Lobbyisten vorstellen. Mit dieser destruktiven, ideologiegetribenen Lobbyarbeit schadet die IHK der gesamten Wirtschaft, setzt sie doch auf alte fossile Techniken, egal ob im Verkehrs – Landschafts, oder Industriebereich und gibt die völlig falschen Impulse, die wir gerade jetzt überhaupt nicht brauchen. Hier bräuchte es vielmehr einen klugen, innovativen Ideenaustauch und keine Propaganda. Gerade die Vertreter, die öffentlich nach einem schmalen Staat schreien, verlangen hinter vorgehaltener Hand das ganz große Stück vom Steuerkuchen. Darüber hinaus finanziert sich die IHK von den Pflichtbeiträgen ihrer unfreiwilligen Mitglieder. Das ist wirklich verrückt.