Von Halle in den Harz und nach Bernburg: nach Abellio-Rückzug übernimmt die Deutsche Bahn-Tochter „Start“ das Dieselnetz Sachsen-Anhalt

Ein weiterer großer Schritt in Richtung Betreiberwechsel ist getan. Start Mitteldeutschland (Start GmbH), der Nachfolger der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH im Dieselnetz Sachsen-Anhalt, hat heute den entsprechenden Verkehrsvertrag in Magdeburg unterschrieben. Mit Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, Peter Panitz, Geschäftsführer NASA GmbH, Ralf Sygusch, Verbandsdirektor vom Regionalverband Großraum Braunschweig, Markus Brämer aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie Dirk Bartels und Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer der Start GmbH, waren alle beteiligten Akteure vor Ort.
„In enger Abstimmung mit unseren Partnern aus Thüringen und Niedersachsen ist es uns gelungen, dieses kurzfristige Ausschreibungsverfahren abzuwickeln und einen neuen Vertrag für unser Dieselnetz abzuschließen. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Nun bin ich zuversichtlich, dass die Start GmbH bis Dezember den reibungslosen Übergang für die Fahrgäste und das Abellio-Personal bewerkstelligt“, sagte Ministerin Hüskens bei der Vertragsunterzeichnung. Das Unternehmen stehe vor der großen Aufgabe, die bestehenden Verträge für Personal und Fahrzeuge inklusive Instandhaltung zu übernehmen.
Markus Brämer, stellvertretender Abteilungsleiter TMIL: „Ich gratuliere Dirk Bartels, Alexander Falkenmeier und Markus Hoffmann von der start GmbH herzlich und wünsche Ihnen persönlich und dem Unternehmen viel Erfolg. Die start GmbH konnte sich gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen und wird künftig das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II) bedienen, das auch bis in die Thüringer Landeshauptstadt führt. Gemeinsam setzen wir uns für einen guten länderübergreifenden Regionalverkehr ein. Es geht darum, nicht nur in den Städten, sondern auch in den ländlichen Gebieten ein gutes ÖPNV-Angebot auszubauen. Es geht darum, für annähernd gleiche Lebens- und Entwicklungschancen in Stadt und Land zu sorgen – und dazu gehört ein vernünftig ausgebauter Regionalverkehr. Mit dem heutigen Tag sind wir einen guten Schritt vorangekommen.“
Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands Großraum Braunschweig betont die Bedeutung des Streckenverlaufs auf niedersächsischem Boden: „Die schnelle und unbürokratische Reaktion aller Beteiligten hat eine gute Lösung ermöglicht. Auch wenn unser Teilstück nur ein sehr kurzes ist, hat es dennoch eine wichtige Funktion: Die Anbindung der Börde an Wolfsburg und die durchgängige Verknüpfung an den Nordharz von Halberstadt über Wernigerode nach Goslar haben eine hohe verkehrliche Bedeutung für uns. “
„Wir freuen uns sehr, dass start die Ausschreibung um das Verkehrsnetz gewonnen hat. Die Entscheidung unterstreicht das Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit“, so Dirk Bartels, Geschäftsführer Regionalverkehre Start GmbH. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst und wollen den Betriebsübergang im Dezember 2024 so reibungslos wie möglich gestalten. Deutschlandweit sind unsere fachlich breit aufgestellten Expertinnen und Experten unermüdlich im Einsatz, um die Inbetriebnahme voranzutreiben.“
Das Dieselnetz umfasst die meisten dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt mit einem Leistungsvolumen von circa 9,3 Millionen Zugkilometern pro Jahr, davon werden circa 8,4 Millionen Zugkilometer innerhalb der Landesgrenze zurückgelegt. Der Vertrag mit dem aktuellen DISA-Betreiber Abellio wird dieses Jahr vorfristig enden, nachdem das Unternehmen im Jahr 2021 in wirtschaftliche Schieflage geraten war und in ein Schutzschirmverfahren eintrat. Angesichts des Insolvenzverfahrens einigten sich alle Beteiligten auf eine Vergleichsvereinbarung, die zur vorzeitigen Neuausschreibung des Dieselnetzes führte. Abellio durfte sich auf diesen neuen Vertrag nicht bewerben.
Foto NASA GmbH
Absoluter Witz! Start Niedersachsen Mitte befindet sich ebenfalls in Schwierigkeiten. Dort droht ebenfalls der vorzeitige Verlust von Strecken. START ist ein 100%-iges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG. Die sollen sich mal nicht so aufblasen.
Blicken die eigentlich selber noch durch bei dem ständigen Anbieterwechselwirrwar? Bloß gut, dass wenigstens die Gleise immer dieselben bleiben.
Deutsche Bahn-Tochter „Start“
Wieso muss es ein Tochterunternehmen sein und nicht die Deutsche Bahn selber? 1998 wurde die Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte erhöht zur Finanzierung der Privatisierung eben dieser. ist das Geld etwa schon alle?
1998 wurde die Mehrwertsteuer (richtig: Umsatzsteuer) nicht um 3 Prozentpunkte erhöht. Die Erhöhung diente nicht zur Finanzierung der Privatisierung der Deutschen Bahn. Die Deutsche Bahn AG wurde 1994 gegründet.
Die MEHRWERTSTEUER wurde von seinerzeit 16 auf dann 19 Prozent erhöht mit der Begründung die Deutsche Bahn zu privatisieren.
Nein. Das ist schlicht falsch.
Dann informiere mal!
Eigentlich hätte der Staat mit einem Verkauf der DB einen guten Schnitt gemacht, die total überteuert verkaufte Telekom mit all den Werbetricks war das Vorbild dieses geplanten Deals.
So etwas klappt allerdings nicht zweimal.
Aber die Einnahme von damals wäre heute auch bloß futsch, das rot- grüne Säurefaß hätte auch diese Milliarden weggezaubert.
Wäre gerade die CDU an der Macht, würden die Milliarden genauso in die Ukraine fließen, was glaubst du denn?
„Wieso muss es ein Tochterunternehmen sein und nicht die Deutsche Bahn selber?“
Ihnen fehlt offenbar das Verständnis für den Aufbau großer Unternehmen. Die Deutsche Bahn AG ist eine Holdinggesellschaft, die über etwa 600 Tochterunternehmen verfügt. Das ist für einen Konzern mit mehr als 300.000 Beschäftigten eine notwendige Form, um ein so großes Unternehmen auch gut führen zu können. Sämtliche Großunternehmen sind so organisiert, um wirtschaftliche Risiken zu mindern, was gerade bei einem zu 100% staatseigenen Unternehmen wie der Bahn im Interesse des Steuerzahlers ist.
Staatseigenes Unternehmen? Wozu war dann eine Privatisierung nötig?
Damit das Unternehmen unternehmerisch geführt werden kann und nicht für jede Änderung erst der Bundestag abstimmen muss.
Um es an die Börse zu bringen und dort zu verkaufen, so wie es bei der Telekom einst brillant gelungen ist.
Man hatte die Braut mit unterlassenen Baumaßnahmen u.a. Finanztricks hübsch gemacht um sie so erfolgreich verkauft zu kriegen.
Wir Fahrgäste erleben aktuell den Morgen danach…mit Claudia Schiffer ins Bett und mit Hexe Baba Jaga aufgewacht.
Danke Tiefensee, Danke Mehdorn und vor allem dem schwarz lackierten Anstrichsanierer Schröder.
Schade, ich fahre gern mit Abellio. Wenn alle streiken, ist Abellio stets zuverlässig. Für Bauarbeiten an der Strecke können die nun wirklich nichts. Meine Termine konnte ich trotz Bahnstreik immer wahrnehmen können. Dankeschön Abellio
Das war von vornherein eine toxische Beziehung Abellio und DB Netz, so offen wie die aber auch andere private EVU bekämpft werden ist das fast schon als frech und plump zu bezeichnen.
Im alltäglichen Trassenkonflikt der staatlichen Regionalbahner mit dem verbrüderten Infrastrukturbetreiber werden die wesentlich bevorzugter behandelt als gleichwertige Marktanbieter wie Abellio oder die Mittelrheinbahn Transregio. Die letzteren läßt man sehr gern mal über die Klinge springen wenn ein schnellerer Güterzug noch mal vorgelassen werden muß weil er ein Bonus- Malus- Verkehr ist für den die Netzsparte extra kassiert was an sich schon eine absolute Sauerei ist, daß es solche Preismodelle gibt.
Nicht alle Trassenkunden sind gleich, das bleibt solange bis die DB Netzsparte endlich privatisiert ist, anders werden bestimmte Einzelkämpfer auch weiterhin ungestraft ihre wettbewerbsfeindlichen und parteiischen Aktivitäten in den anonymen Betriebszentralen durchziehen.
Es ist unvergessen wie man in der Anfangszeit der Abellio offensichtliche Falschmeldungen über die Zugläufe im DB Navigator einstellte wonach z. B. Züge im Ausfall standen die real planmäßig am Rollen waren oder Gleisänderungsmitteilungen einfach weggelassen wurden.
Es ist in der Tat sehr wichtig Verursacher auszumachen, da darf der Zugbegleiter oder Lokführer nicht der Prügelknabe sein.
Der Eintritt der Niederländer in den deutschen Bahnverkehr war ein Quantensprung in der Qualität der momentan schon wieder u.a. durch die politisch motivierte Flutung mit Billigticket- Fahrgästen und hypoeifriger Bautätigkeit zunichte gemacht wird.