Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken? Hausärzteverband Sachsen-Anhalt lehnt neue Idee vom Bundesgesundheitsminister ab
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt schließt sich der Auffassung des Bundesverbandes an und kann den Schlingerkurs des Ministers nicht nachvollziehen. Nach Plänen des Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach sollen in Apotheken Vorsorgeuntersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes erfolgen können. Der „niedrigschwellige“ Zugang soll mit einem „Voucher“ erfolgen, der 25-, 35- und 50-Jährigen einmalig zugesandt wird, also 3 mal im Leben.
Dass den Volkskrankheiten Hypertonie und Diabetes sowie den Fettstoffwechselstörungen entschiedener begegnet werden muss, ist unstrittig. Ein frühes Erkennen und Therapieren wird Folgeerkrankungen und Folgekosten günstig beeinflussen. Der Zugang ist bereits jetzt ausgesprochen niedrigschwellig und die „neuen“ Angebote sind schon jetzt in der Versorgung vorhanden. Die Teile der Bevölkerung die den Weg zur Vorsorge nicht finden wollen, werden ihn auch nicht in den Apotheken suchen.
Hinzu kommt, dass die Apotheken bereits jetzt durch verschiedenste Probleme überlastet sind und wie alle Branchen unter Personalnot leiden. Die unverzichtbaren Kompetenzen der Apotheken werden woanders dringend benötigt. Das scheint der Minister vergessen zu haben. Die genannten Vorsorgeuntersuchungen gehören in die Hand der Hausärzteschaft. Warum? Weil wir es können und schon lange tun!
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt e.V. ist die Interessenvertretung der Allgemeinmediziner und Hausärztlichen Internisten im Bundesland und setzt sich für gute Arbeitsbedingungen in unseren Praxen und eine bestmögliche qualifizierte Versorgung der Patienten ein.
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