Waggonbau Ammendorf, Vertragsarbeiter in der DDR: Ausstellung “Weil wir jung sind – Was von der Zukunft bleibt” am Steintor

Wegen der Corona-Pandemie ist ein normaler Museumsbesuch nicht möglich. Deshalb ist der Platz am Steintor in Halle (Saale) jetzt ein Ausstellungsort. Noch bis Freitag ist hier auf großen Schauttafeln die Ausstellung “Die Bewegung Schreibender Arbeiter” zu sehen, danach folgt dann “Einheit, Arbeit, Wachsamkeit”.
Das zweiteilige Recherche- und Ausstellungsprojekt »Weil wir jung sind – Was von der Zukunft bleibt« setzt sich mit der Geschichte der Zirkel Schreibender Arbeiter und der Geschichte mosambikanischer Vertragsarbeiter*innen in der DDR auseinander und sucht nach heute noch vorhandenen Überresten einer vergangenen Ideologie der Arbeit. Deren Ambition und Widersprüchlichkeit streifen beide Themenbereiche.
Neben Recherchen in Archiven, Gesprächen mit Zeitzeug*innen und unter Rückgriff auf historische Forschungen sind vor allem die Erkundungen des Terrains rund um den ehemaligen volkseigenen Betrieb Waggonbau Ammendorf Ausgangspunkte für die Konzeption einer Ausstellung, die in mehrteiligen Präsentationen Spuren dokumentiert und neu zusammenfügt.
Die Ausstellung wird auf dem Platz Am Steintor und in dem zu einem Schaukasten umfunktionierten BLECH. Raum für Kunst Halle e.V. gezeigt. Der Titel »Weil wir jung sind« entstammt der gleichnamigen Erzählung des Ammendorfer Waggonbauers Günter Engelhardt aus dem Jahr 1966.
Am Freitag ab 13 Uhr sendet Radio Corax zudem sein Mittagsmagazin live aus der Ausstellung »Weil wir jung sind« im BLECH Raum für Kunst Halle, Am Steintor 12. Die tagesaktuelle Redaktion widmet sich in einer Sondersendung der Geschichte der Vertragsarbeiter*innen in der DDR, die in Halle unter anderem im Waggonbau tätig waren. Die Migrationsgeschichten der DDR werfen Fragen auf nach dem ideellen Rahmen und den Realitäten migrantischen Lebens in der DDR und Kontinuitäten des Rassismus.

Großen Respekt an die Organisatorinnen und Organisatoren dieses Projekts. Stadtgeschichte zu erforschen ist wichtig. Zu den Erzählungen von Günter Engelhardt: Gibt es da Möglichkeiten, sie zu lesen? Habe nach kurzer Recherche nichts finden können.
Radio Corax ist das Stalinismus oder Maoismus oder gleich Wurmfortsatz der Finanzoligarchie?
Corax ist ein zutiefst linksorientiertes ör radio format. In meinen Augen nichtmal mehr auf dem Boden des Grundgesetzes.
Objektive Berichterstattung ist dort per se nicht zu erwarten…
Sollte man wissen…
Das ist ein Bürgerradio. Da kann jeder mitmachen. Wenn du dort nur dir konträre Ansichten vertreten siehst, kennst du zumindest die Mehrheitsverhältnisse in der Gesellschaft.
Welche sendungen meinst du denn? Buchfink, wo alle 2 Wochen ein älterer Herr über Literatur spricht? Oder Radio Grünschnabel, wo Kinder für Kinder Radio machen? Und zum Glück spielt deine Meinung keine Rolle bei der Bewertung eines Radiosenders, der im Übrigen seit 20 Jahren ein tolles Programm liefert. Wenn es dir nicht passt, kannst du ja gern das Gedudel von SAW und Co. hören und dich schön einlullen lassen.
danke für die positive rückmeldung. die erzählung von günther engelhardt ist einem schmalen band entnommen, der ebenfalls den titel „weil wir jung sind“ trägt, den der fdgb 1966 veröffentlichte. enthalten sind erzählungen aus dem zirkel schreibender arbeiter im veb waggonbau. eventuell noch antiquarisch zu beziehen. sollten sie weitere fragen haben, wenden sie sich gerne an die kurator*innen über weilwirjungsind@gmx.net – herzliche grüße