Waldzustandsbericht: „Waldschäden erreichen historisches Ausmaß“
Den Wäldern in Sachsen-Anhalt geht es so schlecht wie noch nie. Das geht aus dem neuesten Waldzustandsbericht hervor. So gibt es eine Kronenverlichtung bei 25 Prozent aller Bäume. Große Schädlinge sind der Borkenkäfer und der Eichenprozessionsspinner. Pilze spielen auch eine zunehmende Rolle, wie zum Beispiel die durch Pilze hervorgerufene Rußrindenkrankheit .
Der Anteil starker Schäden liegt für den Gesamtwald bei 10,1 % (langjähriges Mittel 3,1 %). Mit 29,6 Prozent ist die Fichte besonders betroffen. Und auch die Absterberate der Bäume liegt mit 1,8 Prozent über dem Mittel von 0,5 Prozent.
Dalbert betonte: „Der Wald ist das erste Opfer der Klimakrise. Die Klimaveränderungen und daraus folgende Extremwetterereignisse wie Stürme und Trockenheit stellen eine ernste Gefährdung für unsere Wälder dar. Eine Verschlechterung des Waldzustandes mindert die Abwehrfunktionen von Waldökosystemen. Deshalb müssen wir alles dafür tun, jetzt klimastabile Mischwälder aufzubauen.“
Die massiven Niederschlagsdefizite in den nicht ausreichend wasserversorgten Waldstandorten führen zu einer Schwächung aller Waldbaumarten. Die allgemeine Gefährdungslage für die Forstbetriebe bleibt sehr hoch. „Die Waldzustandserhebung 2020 weist als Gesamtergebnis für die Waldbäume in Sachsen-Anhalt eine mittlere Kronenverlichtung von 25 Prozent aus und bleibt damit auf dem schlechten Niveau des Vorjahres (2019: 26 Prozent). Mittlerweile werden auch bei Laubbäumen eine Zunahme der Schäden sowie ein Absterben vieler Bäume verzeichnet. Pilze spielen dabei eine zunehmende Rolle. Sie treten zusammen mit rinden- und holzbrütenden Schadinsekten auf, zum Beispiel Borken- und Prachtkäferarten und sie verschärfen den Schadensverlauf“, fasst die Ministerin einige Ergebnisse der Waldzustandserhebung zusammen. Die Kronenverlichtung gibt an, wie transparent die Krone eines Baumes in der Vegetationsperiode ist.
„Die derzeitigen Umfänge der Waldschäden mit etwa 25.000 Hektar Blößen hat für unser Land ein historisches Ausmaß eingenommen. Das entspricht fünf Prozent der gesamten Holzbodenfläche. Damit gehört Sachsen-Anhalt zu den sechs am stärksten betroffenen Bundesländern in Deutschland“, stellte die Ministerin abschließend fest.
Prof. Eichhorn bestätigte: „Seit 2018 haben extreme Witterung mit Hitze, Trockenheit und heftigen Stürmen zu Schäden in den Wäldern geführt, wie sie seit Jahrzehnten nicht zu beobachten waren. Wir müssen alles daransetzten, die Wälder klimaangepasst und standortgerecht neu aufzubauen.“
Das Tätigwerden im Rahmen der Wiederaufforstung setzt ein waldbauliches Konzept voraus. Die in Sachsen-Anhalt erarbeiteten Merkblätter geben einen detaillierten Überblick über Maßnahmen zur Wiederaufforstung. Darüber hinaus stellt das Land den Waldbesitzenden finanzielle Mittel zur Beräumung von Schadflächen und deren Wiederaufforstung zur Verfügung.
Sehr gut. Der deutsche Wald reinigt sich selbst. Minderwertes, schnellwachsendes Nadelholz verschwindet, Buchen und Eichen bleiben stehen.
Alle Klimakrisenerzähler können sich nun einen Beruhigungstee kochen gehen.
Du hast den Bericht nicht gründlich genug gelesen und warst offenbar seit Jahren in keinem Wald.
Nur komisch, dass die Reinigung nun ausgerechnet mit den nicht weg zu diskutierenden und sich seit 2018 rasant verschlechternden Rahmenbedingungen (Trockenheit, zunehmende Wasserknappheit) zusammen fällt. Und wenn Sie mal bei einem Tässken Tee den Absatz zu den Laubbäumen lesen und auch da eventuelle Zusammenhänge erkennen, eventuell dämmert es dann. Kleiner Tip am Rande noch: Auch die Neuaufforstungen in Laubmischwald benötigen vor allem eines, Wasser und die darin gebundenen Nährstoffe. Wenn das von den Bäumen nicht erreicht wird können Sie pflanzen Was Sie wollen, dass Nichtgelingen ist vorprogrammiert. Da können sich die Leugner meinethalben auch gern selber beruhigen wie es beliebt, die Natur fängt jetzt auch spürbar an sich selbst zu Reinigen, von ihrem größten Ausbeuter, Peiniger und Vergewaltiger.
Und du räumst die Toten Bäume aus dem Wald
Ich glaube die Schädlinge wären auch ohne Klimakrise gekommen
Etwas zu glauben und etwas zu wissen, macht einen großen Unterschied.
Könnte nicht die vielen Flüchtlinge dir noch immer nicht arbeiten dürfen den Wald aufräumen wieder neue Bäume anpflanzen, da könnten sie sich nützlich tun und ihren Helfern beweisen, wie dankbar sie sind
Könnten sie, aber das werden die wenigsten machen, die bekommen doch alles ohne was dafür zu tun
Auch hier: Die Schnittmenge der fremdenfeindlichen Kommentare mit denen der Klimawandelleugner ist groß. Wer weiß, vielleicht fällt es ja wirklich schwer, einen Bericht, wie den Waldzustandsbericht einfach mal zu lesen.
Die Lage des Waldes in Zeiten der Klimakatastrophe ist übrigens erschreckend ernst und selbstverschuldet. Auch hier sind sich die Wissenschaftler einig.
Ihr Kommentar zeugt nicht von viel Sachverstand, natürlich sind das auch Ergebnisse der DDR-Forstwirtschaft, die rein aus ökonomischen Gründen gehandelt hat. In anderen Ländern und Regionen hat man nicht so künstlich in den Wald eingegriffen wie vor allem in Ostdeutschland. Und vielleicht schauen Sie sich mal die ökologischen Zustände vor über 30 Jahren an, ich erinnere mich da an sauren Regen.
Das ist falsch und politisch einseitig. Sicher hat auch die DDR-Forstwirtschaft nach ökonomischen Gesichtspunkten gehandelt. Schaut man sich den Ressourcenverbrauch – ob industrielle Forstwirtschaft, industrielle Landwirtschaft, Flächenverbrauch u.a. durch Straßenbau usw. in ganz Deutschland und weltweit an, ist Ihre Aussage nicht haltbar. Die meißten Waldflächen in den alten Bundesländern gleichen Plantagen und haben mit einem natürlichen Wald nichts gemein. Das hat viele, vor allem ökonomische Gründe, denn die Forstwirtschaft möchte möglichst schnell viel hochwertiges Holz ernten. Das geht selbst in einem auch nur halbwegs naturnahen Wald nicht. Das Problem, das wir jetzt haben ist nicht die DDR, sondern: Beherrschen (Eigentum), Verwerten (Güter), Erschöpfen (Arbeit) und Zerstören (Leben), also das Verwertungsprinzip des Kapitalismus von dem wir uns verabschieden müssen, wollen wir überleben.
Die jetzt befallenen Bäume in Sachsen-Anhalt sind für Ihre Kapitalismuskritik leider schon zu alt. Ich habe in der DDR weit Schlimmeres erlebt, Sie anscheinend nicht.
Beide Daumen hoch, @Bürger für Halle!!! Die Klimaproblematik wird unweigerlich nur über die Frage einer Neudefinition von Gesellschaft und Wirtschaft zu lösen sein. Sie wird letztlich unter den immer tiefer greifenden Widersprüchen des kap.Systems das beschleunigen, was Marx/Engels als „Revolutionäre Situation“ beschrieben haben.
Oh Gott. Die ewig gestrigen treffen sich jetzt digital.
Wenn Sie sich mit der Problematik wirklich beschäftigt hätten, würden sie nicht so platt schreiben. Die Sache ist aber zugegebener Maßen sehr komplex, greifen doch Philosophie, Geschichte, Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik ineinander.
Was momentan geschieht, sind lediglich „Reparaturmaßnahmen“, die aber nichts am Verwertungsprinzip der heutigen Wirtschaftsform ändern. Und genau von dieser zerstörerischen Wirtschaftsform müssen wir (möglichst schnell) wegkommen, hin zum menschenfreundlichen, achtsamen und nachhaltigen Wirtschaften. Bleibt die Frage, ob und wie der Kapitalismus reformierbar ist. Wer sich nicht mit diesen Zukunftsfragen beschäftigt, ist nicht nur ewig gestrig sondern weltfremd.