“Warum Russland ein Terrorstaat ist”: Ausstellung “Labyrinth der Freiheit” auf dem Marktplatz in Halle (Saale) prangert Russlands Verbrechen an

Der Marktplatz von Halle wurde am Montag zur Bühne für eine eindrucksvolle und zutiefst bewegende Freiluftausstellung: „Labyrinth der Freiheit“, organisiert vom österreichischen Verein Mrija, machte im Rahmen ihrer bundesweiten Tour Station in der Saalestadt. Die Ausstellung zeigt erschütternde Fotografien, die die verheerenden Folgen des seit fast drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dokumentieren.

Zwischen Passanten, Markthändlern und neugierigen Besuchern eröffnete sich ein visueller Raum des Innehaltens: zerstörte Wohnhäuser, zerbombte Schulen, halbverschüttete Leichen und von russischen Projektilen entstellte Körper – all diese Bilder verdeutlichen die brutale Realität, mit der sich Millionen Ukrainer täglich konfrontiert sehen. Die Botschaft der Ausstellung ist klar und eindringlich: Krieg ist Terror – und Russland sei, wie auf einem der Plakate unmissverständlich formuliert, ein Terrorstaat.

Die Freiluftausstellung macht nicht nur auf die menschlichen Tragödien aufmerksam, sondern auch auf die gezielte Zerstörung ziviler Infrastruktur durch russische Truppen: Laut den gezeigten Informationen wurden bisher rund 115.000 zivile Objekte vernichtet, darunter 3.500 Schulen, 600 kulturelle Einrichtungen wie Museen, Kirchen und Theater sowie 700 kritische Versorgungsanlagen. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf geschätzte 138 Millionen US-Dollar. Besonders tragisch: Mehr als 5 Millionen Kinder sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen, über 10.000 Zivilisten haben durch den Krieg bereits ihr Leben verloren.

Ausstellung als Appell an das demokratische Gewissen

Doch das „Labyrinth der Freiheit“ will mehr als nur schockieren – es ist auch ein politischer Appell. Die Ausstellung ruft zur aktiven demokratischen Teilhabe auf, gerade im Vorfeld der Europawahlen. Sie will die Menschen in Deutschland daran erinnern, wie wertvoll Frieden, Freiheit und Demokratie sind – und wie fragil diese Grundpfeiler sein können.

„Gerade jetzt, wo Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen stehen, ist es entscheidend, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ihrer Verantwortung bewusst werden und sich aktiv an der Gestaltung einer freien Gesellschaft beteiligen“, so die Initiatoren der Tour.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher zeigten sich nach dem Rundgang durch das „Labyrinth“ tief bewegt. Viele berichteten von einem neu geweckten Bewusstsein für die Bedeutung politischer Partizipation und demokratischer Verantwortung. Allerdings sorgte auch für Kritik, dass ein Demonstrationszug der pro-russisch eingestellten „Bewegung Halle“ direkt an der Ausstellung vorbeigeführt wurde, von dort kamen auch Beschimpfungen und abfällige Bemerkungen. Beim Verein war man aber auf diese Feindseeligkeit der „Putin-Schergen“ eingestellt. Russland habe schon mehr als 2.500 Desiformationskampagnen in Deutschland durchgeführt, heißt es von Verein.

Verein Mrija: Stimme der Ukraine im Herzen Europas

Hinter der Ausstellung steht der 2022 in Wien gegründete Verein Mrija, eine Initiative ukrainischer Aktivisten. Ziel des Vereins ist es, die Ukraine als zukünftiges Mitglied der Europäischen Union im politischen Diskurs sichtbarer zu machen und Brücken zwischen ukrainischer und europäischer Zivilgesellschaft zu schlagen.

„Wir wollen nicht nur informieren, sondern auch inspirieren. Mit unseren Projekten stärken wir die europäische Solidarität mit der Ukraine und fördern ein neues Bewusstsein für gemeinsame demokratische Werte“, heißt es von Seiten des Vereins.