Wasserspringen und Tanzmäuse – der Laternenfest-Sonntag

Der Sonntag beim Laternenfest gehört traditionell den Familien. Für Eltern und Kinder gibt es hier viele Angebote, und das Gedränge vom Samstag ist auch nicht da. Diesmal präsentierten sich auf der Ziegelwiese verschiedene Tanzvereine aus Halle mit ihren Programmen. Und die Veranstalter hatten sogar mitgedacht und an den Bänken vor der Bühne Sonnenschirme aufgestellt, so dass die Besucher nicht in der prallen Sonne sitzen mussten. In der Saale konnten Hallenser wieder ihren Saaleschwimmschein ablegen. Der Zirkus Klatschmohn präsentierte sich Programm am Riveufer. Auf der Saale gab es Ruderwettkämpfe. Sogar die frischgebackene Olympiasiegerin Julia Lier war dazu vorbeigekommen.

Doch das Highlight war das Wasserspringen um den Olympia-Zweiten Andreas Wels. 5.000 Besucher hatten sich das Spektakel angesehen. Wels und seine Sportler sprangen dabei gekleidet in historischen Kostümen von der Giebichensteinbrücke in die Saale, präsentierten dabei alte Sprünge der Halloren. Denn die gelten als Mitbegründer der Wasserspringer. Und Wels plant schon für das nächste Jahr. Dann soll es das Springen wieder geben, denn es soll wieder eine Tradition in Halle werden. Vor dem Springen musste aber zunächst der Grund der Saale beräumt werden, einiges an Müll wurde herausgeholt. Zudem wurde eine Ölsperre aufgebaut, um die Springer vor Treibgut zu schützen.

1840 hatten die beiden Halloren Tychy und Lutz den ersten Wasserspringer-Verein „Tychische Frösche“ gegründet. Jener Verein der Salzwirker verfasste 1843 sozusagen das Manifest für die Wasserspringer. Darin enthalten waren bereits 89 verschiedene Sprünge wie Schrauben, Salti oder Sprünge durch den Reifen. Im Jahr 1889 wurden dann die ersten Europameisterschaften im Kunst- und Turmspringen durchgeführt. Und seit 1904 ist Wasserspringen Olympisch, seit 200 auch im Synchronspringen. 1980 hatten Falk Hoffmann und Martina Jäschke Gold für Halle bei Olympia im Wasserspringen geholt.