Weil die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt immer mehr sinkt: Linke fordern “Rettungsschirm” für die Schulen – Hilfskräfte sollen eingestellt werden

In Sachsen-Anhalt sinkt die Unterrichtsversorgung immer mehr ab. So liegt aktuell über alle Schulformen schon regulär nur bei 94 Prozent, kranke Lehrer sorgen für ein weiteres Absinken. Eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent würde bedeuten, dass zumindest laut Plan alle Unterrichtsstunden gegeben werden könnten. Doch von diesem Wert ist Sachsen-Anhalt seit Jahren entfernt. Mit 92,5 Prozent haben die Förderschulen die schlechteste Quote.
Die Landtagsfraktion “Die Linke” macht die Situation erneut zum Thema im Landtag. Das Parlament soll einen Rettungsschirm für die Schulen beschließen. Für die Schulen mit besonders viel Ausfall soll das Land insgesamt 500 pädagogische Fach- und Hilfskräfte einstellen. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sollen ab dem Wintersemester 2022/2023 jeweils 200 zusätzliche Studienplätze für das Lehramtsstudium geschaffen werden.
Denn mit den bestehenden Kapazitäten werden auf längere Sicht vor allem im Lehramt für Sekundarschulen in vielen Fächern nur etwa die Hälfte und teilweise nur ein Drittel oder nur ein Viertel des Lehrkräftenachwuchses ausgebildet, warnen die Linken. Die Ausbildung in dem als unattraktiv wahrgenommenen Lehramt für Sekundarschulen könne in der Konkurrenz zum Lehramt an Gymnasien nicht bestehen. Die Kapazitäten an der Martin-Luther-Universität seien deshalb auf ein gemeinsames „Lehramt für Gymnasien und Schulen der Sekundarstufe I“ zu konzentrieren.
Und woher sollen diese pädagogisch ausgebildeten Hilfskräfte kommen? Und was genau sollen die tun? Und weiß die Linke, wieviel Personal für 400 zusätzliche Studienplätze benötigt wird, wieviele Räumlichkeiten? Woher soll das auf einmal kommen? Und dass die Ausbildung 7 Jahre und mehr dauert und das aktuelle Problem nicht löst?
„Und woher sollen diese pädagogisch ausgebildeten Hilfskräfte kommen?“
Es geht nicht darum, dass Lehrer nach Sachsen-Anhalt kommen, sondern das keiner hier bleibt, weil die Stellen hier zu unattraktiv sind.
Und das kommt nicht „auf einmal“, sondern wird von den Linken schon seit einem Jahrzehnt gefordert. Der Lehrermangel war seit Ewigkeiten absehbar.
nein .. völlig überraschend und unvorhersehbar. ironie off
und gerade in SAH braucht man sich bei dem Bildungsminister nicht zu wundern, inkompetent durchsetzungsschwach und am stühlchen klebend.
Haben Sie die Landtagswahl mitbekommen? Wir haben jetzt eine Bildungsministerin.
Macht nur marginal Unterschied, vorher Tulli, Dorgerloh. Alles eine Soße. Und die Frau F. hat ja bei Tulli den Staatssekretär gemimt…
Die Karre ist seit Bullerjahn Dorgerloh absolut im Dreck, und mit Weisungskompetenz vom Herrn MP Haseloff
„In Sachsen-Anhalt sinkt die Unterrichtsversorgung immer mehr ab. So liegt aktuell über alle Schulformen schon regulär nur bei 94 Prozent“
Wenn von 100 Unterrichtsstunden 94 tatsächlich stattfinden, so ist das meines Erachtens völlig ok. Ich denke, die Quote gab es in meiner Schulzeit, die noch nicht solange zurückliegt, auch. Man sollte nicht jede ausgefallene Unterrichtsstunde unnötig aufblasen.
Falsch gedacht: Schon von vorherein werden nur 94 von 100 Prozent gewährleistet. Sprich: der Lehrplan sieht 100 Stunden vor, es werden aber nur 94 davon rein rechnerisch gewährleistet.
Da kommen dann aber noch erkrankte Lehrer hinzu.
Es gibt Schulen (gerade im ländlichen Raum), die kommen auf 80 Prozent…
Und nicht vergessen: In diese angeblichen 94% rechnen auch alle Vertretungsstunden rein, sowie auch Stunden z.B mit Stillbeschäftigung etc. D.h. wenn statt einer Mathestunde Geschichte unterrichtet wird, oder der Mathelehrer 3 Klassen betreut, indem er allen Aufgaben gibt, zählen diese Stunden als ordnungs- und plangemäß erteilt.
Statistiken schönen konnte man schon zu DDR-Zeiten ganz großartig.
Nur daß damals eben genügend Lehrer vorhanden waren; sprich, jede Schule hatte eine Deckung von ca. 103%
Dabei sind aber die 100 % an den Sekundarschulen tatsächlich nur 85 % denn 15 % des regulären Unterrichtsvolumens wurde in den letzten Jahren 3 x um jeweils 5 % mit der Begründung „können wir sowieso nicht sicherstellen, warum soll dann der Unterrichtsvolumen vorgehalten werden“ gekürzt.
Die 94 % sind nur noch an Gymnasien bestenfalls gegeben. Die tatsächliche Unterrichtsversorgung liegt deutlich darunter. Es gibt erste Schulen, die nur noch 4 Tage die Woche Unterricht erteilen, da kein Personal vorhanden.
@ eseppelt
Ah, ok. Das wusste ich nicht. Solcher Umstände ist man sich nicht bewusst, wenn man nicht mehr zu Schule geht.
Wenn Lehrer {mwd} dann noch den Schülern paar Aufgaben gibt und dann im Internet daddelt, kann nicht viel rauskommen.
In Halle werden eben die Dummen nicht alle, scheint doch etwas hausgemacht zu sein.
Zumindest ist die Grundwählerschaft damit immer gesichert und die Wahlergebnisse dürften dann heute schon wieder einmal feststehen.
Grundsätzlich der richtige Impuls. Fragt sich warum er hier so zerredet wird?
Knackpunkt wird das liebe Geld sein. Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Gerichte, Verwaltung, Sozialdienste, Erzieher, etc. und auch Lehrer gibt`s leider nicht gratis. Auch helfen Lamenti über versäumte Taten ehemaliger Minister (mach ich auch gerne mal) letztendlich nichts. Ganz kurzfristig sollte über vereinfachten Quereinstieg nachgedacht werden. Was ich von Leuten höre, die dies planen, scheint der Amtsschimmel hier viel zu verhindern. Und auch die Reaktivierung von Ruheständlern sollte unkompliziert ermöglicht werden. Vielleicht muß man kurzfristig unkonventionell handeln… mal sehen wie vital unsere neue Landesregierung ist.
„Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Gerichte, Verwaltung, Sozialdienste, Erzieher, etc. und auch Lehrer“
Alles Berufsgruppen, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend zusammengekürzt wurden.
Als man 2005 Lehrern Altersteilzeit angeboten hat und dies von den Lehrern gern angenommen wurde, warnte die GEW vor einem Lehrermangel in 10 Jahren. Jeder konnte nachrechnen, denn das Alter steht in den Personalakten und man wusste, dass Lehrer in die Rente gehen. Junge Lehrer, die kostenlos studiert hatten, wollte man nicht und ließ sie gehen, man wollte ja sparen. Der Sparkus rächt sich jetzt, genau wie in der Pflege.
Keine Hilfskräfte sondern Lehrer
Versuch es doch mal mit vollständigen Sätzen.