Weinernte in Sachsen-Anhalt lag 37 Prozent unter dem 10-Jahres-Schnitt, schlechtester Weinertrag seit 20 Jahren

Das vergangene Jahr war nicht nur von Corona geprägt, sondern auch von einem massiven Einbruch in Weinwirtschaft. Zwar ist die Zahl der Rebflächen leicht gestiegen. Doch der Ertrag ist drastisch gesunken.
So wurde eine Weinernte von 2,5 Millionen Litern eingebracht, die zweitgeringste Erntemenge seit 2010. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, lag das Weinjahr 2020 im Vergleich der letzten 10 Jahre um 37 % unter dem 10-jährigen Durchschnitt von 4,0 Mill. l.
Mit der Weinlese 2020 war, wie bereits in den Vorjahren, fast die gesamte Ernte für die Herstellung von Qualitätsweinen geeignet. 17 805 hl (70 %; 2019: 75 %) wurden als Qualitätswein und 7 491 hl (30 %; 2019: 25 %) der höchsten Qualitätsstufe „Prädikatswein“ erzeugt. In den letzten 10 Jahren lag der Anteil des Prädikatsweines bei rund 22 %.
2020 gab es mit 686 ha mehr ertragsfähige Rebfläche in Sachsen-Anhalt als 2019 (+12 ha). Angebaute Rebsorten auf Ertragsflächen waren unter anderem Müller-Thurgau (113 ha), Weißburgunder (103 ha), Weißer Riesling (65 ha), Grüner Silvaner (43 ha), Bacchus (48 ha), Kerner (34 ha), Grauburgunder (35 ha) und Blauer Spätburgunder (22 ha).
Es wurden teils aromatische und gehaltvolle Weißweine und teils kraftvolle Rotweine, die weit über dem durchschnittlichen Mostgewicht von 83 Grad Oechsle lagen, erzeugt. Die erreichten durchschnittlichen Mostgewichte betrugen bei Grauburgunder 93 Grad Oechsle, bei Weißem Riesling 88 Grad Oechsle und bei Kerner 87 Grad Oechsle, bei den Rotweinsorten war der Blaue Spätburgunder mit 95 Grad Oechsle hervorstechend. Im Jahr 2019 waren es durchschnittlich 82 Grad Oechsle.
Der Weinertrag von 36,9 hl/ha für 2020 verfehlte das 10-jährige Mittel von 61,5 hl/ha um 24,6 hl/ha. Damit wurde der geringste Weinertrag innerhalb der letzten 20 Jahre festgestellt (höchster Weinertrag 2011: 81,8 hl/ha).
Und woran lag es? Zu warm, zu trocken, zu wenig Trauben, zu viel Ungeziefer? Auf jeden Fall am Klimawandel denke ich. Da wird man sich was einfallen lassen müssen. Jammern gebührt da nicht.
Es war kälter und nasser, da fällt auch der Ertrag in Polarkreisnähe geringer aus. Im wärmeren Spanien war der Ertrag dagegen gut.
Die Eisheiligen haben den Reben den Rest gegeben.
„Zwar ist die Zahl der Rebflächen leicht gestiegen. Doch der Ertrag ist drastisch gesunken.“
Und warum? Das wäre für die breite Masse vielleicht interessanter, als mit reinen Fachbegriffen wie z.B. „Grad Oechsle“ zugetextet zu werden.
da hilft schon eine Erinnerung an die Wetterverhältnisse 😉
So einfach ist es nicht, da Wein durchaus „südlicheres Wetter“ mag. Soweit ich mich erinnere, war das Supertrockenjahr 2018 die Weinernte sogar besser als die vorigen Jahre (im Gegensatz zu den Erträgen der anderen landwirtschaftlichen Produkte).
Wo steht das was von „südliches Wetter“?
Bekanntlich sind Anfang des vergangenen Jahres zahlreiche Reben durch eine Frostperiode abgestorben, andere Reben waren bereits durch die Dürre des Vorjahres geschädigt
Siehste, genau das meine ich. Solche Infos hätten schon in den Artikel oben gehört.
Da wird sich Angela Channing aber nicht freuen …