Weniger Arbeitslose in Sachsen-Anhalt und Halle im Mai
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im Mai auf 82.955 Personen zurückgegangen, das sind 3.092 weniger als im April und 8.663 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 7,5 Prozent.
In Halle (Saale) waren 11.175 Arbeitslose gemeldet, 247 weniger als im April und 391 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 9,4 Prozent und damit deutlich über dem Landesschnitt.
Mit Blick auf die Arbeitslosenquote steht Sachsen-Anhalt im Ländervergleich aktuell gleichauf mit Nordrhein-Westfalen vor Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bremen.
Hinzu zu den Arbeitslosenzahlen kommen aber auch noch 32.378 Personen, die zum Beispiel in Maßnahmen stecken und deshalb als “unterbeschäftigt” gelten, aber nicht in der Gesamtzahl der Arbeitslosen aufgeführt sind.
„Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt erholt sich zunehmend von der pandemiebedingten Krise. Sinkende Inzidenzen, steigende Impfquoten, die damit verbundenen Öffnungen und die saisontypische Belebung wirken sich im Mai positiv auf dem Arbeitsmarkt aus. Viele Arbeitgeber blicken jetzt optimistisch auf die nächsten Monate und melden neue Stellen. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen geht zurück. Die Beschäftigtenzahlen sind nach unseren Hochrechnungen im Verlauf des Frühjahrs wieder leicht gestiegen. Gleichzeitig stabilisiert das Instrument der Kurzarbeit weiterhin die Wirtschaftsbereiche, die nach wie vor von Einschränkungen und der konjunkturellen Krise betroffen sind. Perspektivisch werden auch wieder mehr arbeitsmarktpolitische Maßnahmen angeboten werden können, weil bei einer positiven Entwicklung der Pandemielage Kontaktbeschränkungen wegfallen. Auch das wird zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit führen. Problematisch bleibt weiterhin das Thema Langzeitarbeitslosigkeit. Auch wenn wir am aktuellen Rand leichte Entspannungstendenzen registrieren, bleibt der Anteil der Langzeitarbeitslosen weiterhin sehr hoch. Häufig sind aber die Langzeitarbeitslosen diejenigen, die als letztes von einem Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren. Wir werden also lange brauchen, um wieder den positiven Trend bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu erreichen, den wir vor der Pandemie hatten“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Nach der verhaltenen Entwicklung während der Wintermonate setze sich der Erholungskurs fort. Die Aussicht auf deutlichere Lockerungen der Corona-Einschränkungen im Agenturbezirk lässt die Arbeitsmarkterwartungen positiver aussehen“, so Petra Bratzke, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.
Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt wieder
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Mai wieder leicht gesunken. So waren im Berichtsmonat 34.700 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren knapp 500 weniger als im April 2021 aber 6.400 mehr als im Mai 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Sachsen-Anhalt mittlerweile 41,9 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 30,9 Prozent.
Weniger Einstellungen aber auch weniger Entlassungen als im Vormonat
4.000 Menschen meldeten sich im Mai aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 900 weniger als im Vormonat und fast 2.000 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus der Zeitarbeit (knapp 600), dem Handel (knapp 600) und den wirtschaftlichen Dienstleistungen (rund 500). 5.100 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.100 weniger als im Vormonat und rund 1.400 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat fast 4.500 neue Stellen, das waren etwa 40 mehr als im Vormonat und 1.400 mehr als im Mai 2020, als es pandemiebedingt zu einem Einbruch der Stellenmeldungen kam. Knapp 26 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, 12 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, knapp 12 Prozent aus dem Handel und rund 9 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Frühjahr wieder leicht gestiegen
Mit Stand März 2021 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 798.400 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 3.500 mehr als im Februar 2021 und rund 900 mehr als im März 2020.
Etwas weniger Anzeigen auf Kurzarbeit
Bei den Arbeitsagenturen wurden im Mai rund 200 Anzeigen für etwa 3.000 Beschäftigte registriert. Im April waren es 300 Anzeigen für 3.300 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen war im Berichtsmonat der Einzelhandel mit 17 Anzeigen für rund 1.300 Mitarbeiter. Erste Hochrechnungen über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit zeigen die Effekte des zweiten Lockdowns zu Beginn des Jahres: So waren im Februar 2021 65.400 Beschäftigte in etwa 10.700 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Februar 8,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.
Unterbeschäftigung sinkt
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Mai 2021 bei 115.300. Das waren 2.400 weniger als im April 2021 und 8.900 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Berichtsmonat bei 10,2 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat.
Grundsicherung („Hartz IV“)
Im Mai haben etwa 100 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen, das entspricht in etwa dem Niveau des Vormonats. Rund 400 Menschen haben im Mai Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Auch das entspricht in etwa dem Niveau des Vormonats. Die Jobcenter in SachsenAnhalt betreuten im Mai insgesamt 132.000 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren etwa 1.100 weniger als im April und 11.400 weniger als vor einem Jahr.
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