Weniger Gewerbeanmeldungen und Abmeldungen in Sachsen-Anhalt
Im ersten Halbjahr sind in Sachsen-Anhalt weniger Gewerbe angemeldet aber auch abgemeldet worden. Das hat das Statistische Landesamt ausgerechnet. 4.944 Gewerbe wurden abgemeldet, das sind 19,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zugleich wurden auch 4.787 Gewerbe neu angemeldet, 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Analog zu den Vorjahren war das höchste Meldeaufkommen (Gewerbeabmeldungen 1 081; Gewerbeabmeldungen 1 116) im Wirtschaftsabschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen zu verzeichnen. Für die Bereiche Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) wurden 787 An- und 784 Abmeldungen und im Gastgewerbe 451 An- und 520 Abmeldungen erfasst. Im Wirtschaftsabschnitt „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ wurden 638 An- und 668 Abmeldungen gezählt. In den Bereichen Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (-63,6 %), Kunst, Unterhaltung und Erholung (-29,2 %) und im Baugewerbe (-26,5 %) waren die Zahlen der Gewerbeanmeldungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.
Insgesamt wurden von den 4 944 Gewerbeabmeldungen 4 114 wegen einer vollständigen Aufgabe abgegeben und 492 aufgrund einer Sitzverlegung in einen anderen Meldebezirk. Von den 4 787 Gewerbeanmeldungen im 1. Halbjahr 2020 erfolgten 3 899 aufgrund einer Neugründung sowie 487 wegen eines Zuzuges aus einem anderen Meldebezirk. Die übrigen Gewerbeanmeldungen wurden wegen eines Rechtsformwechsels, Umwandlungen oder Gesellschafter- bzw. Inhaberveränderungen notwendig.
Der überwiegende Teil der An- und Abmeldungen erfolgte für Einzelunternehmen, gefolgt von den Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Meldungen für Einzelunternehmen wurden überwiegend von Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft abgegeben. 481 von 3 632 Gewerbeanmeldungen und 454 von 3 862 Gewerbe-abmeldungen für Einzelunternehmen wurden von ausländischen Staatsbürgern abgegeben. Den größten Anteil aller nichtdeutschen Gewerbean- (71) und -abmeldungen (77) bilden Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft, in den Vorjahren stellten Personen mit rumänischer Staatsangehörigkeit den größten Anteil.
Der starke Rückgang der Gewerbemeldungen stellt das allgemeine Gründungs- und Schließungsgeschehen im Land nur unvollständig dar. Ab Berichtsmonat März 2020 war bundesweit ein deutlicher Rückgang der von den Gewerbeämtern übermittelten Gewerbemeldungen zu verzeichnen. Insbesondere dürften die eingeschränkte Erreichbarkeit verschiedener Gewerbeämter sowie die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie einen wesentlichen Teil beigetragen haben.
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