Weniger Insolvenzen in Sachsen-Anhalt

Bei den Insolvenzen in Sachsen-Anhalt schlägt die Corona-Krise noch nicht durch. Nach Angaben des Statistischen Landesamts sind die Insolvenzen im Monat Mai 2020 sogar auf 27 zurückgegangen, 12 weniger als ein Jahr zuvor und deutlich weniger als der langjährige Durchschnitt.
Die Beantragung eines Insolvenzverfahrens erfolgte in 20 Fällen durch die Unternehmen selbst und in 7 Fällen durch die entsprechenden Gläubiger. Letztendlich wurden 20 Verfahren (74,1 %) eröffnet und 7 Verfahren (25,9 %) mangels Masse abgelehnt. 15 Unternehmen gaben die Zahlungsunfähigkeit als Eröffnungsgrund an. In 12 Fällen trafen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung zu. Die Gläubigerinnen und Gläubiger meldeten voraussichtliche Forderungen gegenüber den insolventen Unternehmen in Höhe von 6 Mill. EUR an. Das waren 6,6 Mill. EUR (-52,4 %) weniger als im Mai 2019 mit 12,6 Mill. EUR. Den größten Anteil mit 5,3 Mill. EUR (88,3 %) an voraussichtlichen Forderungen hatten die Gesellschaften mit beschränkter Haftung.
Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren im Mai 2020 insgesamt 160 Beschäftigte betroffen. Das waren 8 mehr Beschäftigte als im Mai 2019. Für den Wirtschaftsbereich Erbringung sonstiger Dienstleistungen bangten 44 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um ihre Arbeitsplätze. Darunter zählen Verbände, Vereinigungen, politische Parteien oder Organisationen der Kultur. Jeder Fünfte (35) der betroffenen Beschäftigten kamen aus dem Wirtschaftszweig des Verarbeitenden Gewerbes.
Der erwartete Anstieg der Insolvenzverfahren im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie blieb weiterhin aus. Als Ursachen werden weiterhin die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht (bis vorerst zum 30. September 2020), die staatlichen Finanzhilfen für Unternehmen sowie der eingeschränkte Betrieb der Insolvenzgerichte und/oder Schuldnerberatungsstellen angeführt. Außerdem gelten die Insolvenzen durch die reguläre Bearbeitungszeit bei den zuständigen Amtsgerichten als nachlaufender Konjunkturindikator.
Es ist noch viel zu zeitig jetzt schon Prognosen aufzustellen.Erst mal bis Jahresende warten.
Die Toten werden immer erst am Ende der Schlacht gezählt.
Genau. Zeitmässig noch kein Grund, positiv zu berichten. Das wirkliche, erschreckende Ergebnis zeigt sich frühestens zum Ende des Jahres.