Wie wirkt Suchtberatung? Ergebnisse einer Umfrage der Suchtberatungsstelle der AWO Halle-Merseburg

Im Oktober 2021 führte die AWO Suchtberatungsstelle Halle – Saalekreis eine Umfrage unter ihren Besucherinnen und Besuchern durch. Ziel war es, herauszufinden, wie Suchtberatung ihre positive Wirkung entfaltet. Die anonyme, schriftliche Befragung fand in allen fünf Standorten in Halle und dem Saalekreis statt. Insgesamt 45 Ratsuchende beteiligten sich daran.
Anlass der Umfrage ist der 2. bundesweite Aktionstag Suchtberatung zum Thema „Suchtberatung wirkt“, der am 10. November 2021 stattfindet.
Wirkungen der Suchtberatung
Die Umfrage brachte eine Vielzahl von Wirkungen zu Tage, die die Klientinnen und Klienten und deren Angehörige dank der Suchtberatung wahrnehmen. Zum Beispiel der wertschätzende, vorurteilsfreie Austausch, den sie als aufbauend empfinden und bei dem sie sich ohne Scham öffnen können.
Im geschützten Rahmen der Suchtberatung können sie darüber reflektieren, wofür es sich lohnt, weiter zu machen und nicht aufzugeben. Dabei erleben sie ein Gefühl von Verständnis, Geborgenheit und Unterstützung seitens der Suchtberaterinnen und Suchtberater.
Durch die Suchtberatung nehmen sie eine verbesserte Lebensqualität wahr. Sie schätzen die gute Beratung und die Vorschläge, wie z.B. mit Suchtmittelverlangen umgegangen werden kann und dass die Suchtberatungsstellen in Notsituationen gut erreichbar sind.
Mit Hilfe der Suchtberatung gelingt es Betroffenen, eine Tagesstruktur wiederherzustellen und die Stressbewältigung zu verbessern. Sie lernen, sich selbst nicht zu vergessen, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern.
Auch der Austausch mit anderen Betroffenen über Erfahrungen und Strategien zur Vermeidung von Rückfällen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen, ist ihnen wichtig.
Stimmen von Betroffenen sowie Angehörigen
„Der Besuch meiner Suchtberatungseinrichtung in Merseburg gibt mir immer wieder die Möglichkeit, mich ständig mit meinem Problem der Alkoholabhängigkeit auseinanderzusetzen.“
„Mir hilft die Suchtberatung als Angehörige, meine Position in einer Situation zu sehen und zu erkennen, dass ich nicht schuld an der Situation bin, in der der Suchtkranke steckt.“
„In der Suchtberatungsstelle wird sich Zeit für Dich genommen. Du wirst nicht alleine gelassen.“
„Seit 2014 besuche ich regelmäßig die Selbsthilfegruppe der Suchtberatung. Das ist mir sehr wichtig, denn nur hier kann ein offener Austausch über Probleme und Gefühle erfolgen, die andere Menschen in meiner Umgebung nicht nachvollziehen können.“
„Das angenehme und kompetente Verständnis hilft mir sehr, weiterhin trocken zu bleiben. man kann sich ohne Scham öffnen und man weiß, es wird einem geholfen.“
„Ich bin in den Gesprächen soweit aufgebaut worden, dass ich wieder arbeiten kann und den Umgang mit meiner Sucht im Griff habe.“
Wirklich hilfreich die Arbeit die dort getan wird
Muss echt schwer gewesen sein, ein passendes Artikelbild zu finden. 😀
Vor deiner Wohnung?
Ich finde es recht erstaunlich, dass Leute ihren Glasmüll tatsächlich zu den Containern bringen. 😲
Im November 2011 wurde die SHG Glücksspiel Halle (Saale) – Game Over gegründet, mit Hilfe und Unterstützung der AWO Suchtberatung Halle-Merseburg. Seit nun mehr zehn Jahre schätzen wir jede einzelne Mitarbeiterin und jeden einzelnen Mitarbeiter. Uns begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sehr kompetent, empathisch, die Betroffene und Angehörige mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Kooperation zwischen Selbsthilfe und der AWO-Suchtberatung Halle-Merseburg funktioniert einwandfrei. Durch die Zustimmung des Glücksspielstaatsvertrag sollen Sachsen-Anhalt die Suchtberatungsstellung aufgewertet und vernetzt werden. Allerdings erst ab 2023. Wie und in welcher Höhe die Vernetzung durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert wird, ist dem Koalitionsvertrag nicht zu entnehmen. Zumal es auch immer ein Finanzierungsvorbehalt gibt. Bleibt also abzuwarten, wie ernst es der Landeregierung mit der Sucht-Prävention ist.