Wiegand, Rive und der Stadtrat
Das Verhältnis zwischen Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand und dem halleschen Stadtrat ist eher suboptimal. Wiegand legt gerne Widersprüche gegen Stadtratsbeschlüsse ein. Die Abgeordneten im Kommunalparlament sind aber auch nicht unschuldig am angespannten Verhältnis.
In der Stadtratssitzung im vergangenen Monat nahm die Eskalation neue Ausmaße an. Wiegand präsentierte Zitate des früheren Oberbürgermeisters Richard Robert Rive. „Wenn es sich um die Entfernung einer unliebsamen Persönlichkeit handelte, kannten die Stadtverordneten keine Sparsamkeit. Man verband sich gegen den OB und beschloss in geheimen Konventikeln gemeinsames Vorgehen und einheitliche Stimmabgabe.“ Und weiter: „Die Gegner gedachten, ihn (den OB) durch unaufhörliche Opposition mattzusetzen, so dass er wie sein Amtsvorgänger die Nerven verlieren würde. Der OB hingegen versprach ihnen, dass sie alle den Kampf verlieren würden, wenn sie es auf seine Nerven ankommen lassen würden“, zitierte er Rive weiter.
„Ich glaube, dass in Halle das nicht der Fall ist. Sollte es anders sein, würde ich auf das Zitat und das Leben Rives verweisen“, kommentierte Wiegand seinen Vortrag abschließend. Der Stadtratsvorsitzende Hendrik Lange verwies darauf, dass der Stadtrat vielen Vorlagen der Verwaltung zustimme. „Von echter Opposition gegen die Stadtverwaltung kann hier keine Rede sein.“ Wiegand dazu: „Dann ist ja alles gut…“
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