„Wir-sind-laut-Tour“: Stadtmuseum bietet weitere digitale Ausstellung im Projekt „Stadtklima Halle“

Das Stadtmuseum Halle zeigt bis zum 23. September digitale Exponate im zweiten Teil des Projektes „Stadtklima Halle“. Die „Wir-Sind-Laut-Tour“ zeigt, wo und wie sich Hallenserinnen und Hallenser in den letzten 40 Jahren für saubere Luft und Wasser und für die globalen Klimathemen der Gegenwart eingesetzt haben. Im Stadtraum und an der Saale werden hallesche Klima- und Umweltproteste früher und heute vorgestellt. Unterschiedliche Generationen von Klimaaktivisten aus Halle haben an den Exponaten aktiv mitgewirkt. An originalen Schauplätzen in der Innenstadt und an der Saale sind per Smartphone zwölf virtuelle Objekte zu erleben, die mittels Augmented-Reality (AR)- Technologie in das reale Umfeld projiziert werden. Fotos, Texte, Audioaufnahmen sowie dreidimensionale Objekte können erlebt werden. Den Zugriff auf die Inhalte auf der Webseite www.stadtklimahalle.net erhalten die Ausstellungsbesucher über am Boden geklebte QR-Codes.
Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums: „Die Ausstellung zum Stadtklima ist unsere erste digitale Ausstellung dieser Art. Sie zeigt auf technologisch zeitgemäße Art vor allem Herausforderungen und Visionen zum Klimawandel. Sie beleuchtet außerdem Formen zivilen Ungehorsams. Diese Themen sind durch Klimastreik und Klebe- Blockaden nicht nur Gegenstand aktueller gesellschaftspolitischer Debatten, wir greifen als Museum mit unserer Ausstellung auch in die Expertendiskussionen ein. Teile dieser Ausstellung werden wir in unsere kommende Jahresausstellung, Streit, Zoff und Beef‘ integrieren.“
Die digitale Ausstellung des Stadtmuseums wurde bereits im vergangenen Jahr gestartet und zeigte im ersten Teil städtebauliche Visionen am „Hallmarkt der Zukunft“.
Seit dem 23. März ist sie mit dem Start der „Wir-Sind-Laut-Tour“ wieder vor Ort aufrufbar.
Das Projekt Stadtklima Halle versteht sich als Debattenbeitrag zu Transformation und Zukunft in der Stadtentwicklung. Es lädt zum generationsübergreifenden Dialog zu Klima- und Protestthemen ein. Damit knüpft die Ausstellung an das kulturelle Themenjahr der Stadt Halle an, das in diesem Jahr unter dem Motto Streitkultur und Zusammenhalt steht.
Begleitend zu den beiden Augmented-Reality-Ausstellungen haben Studierende des Masterstudiengangs Multimedia und Autorschaft der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg vier klimajournalistische Formate erarbeitet. Das digitale Storytelling „Grüne Generationen“ fragt nach Perspektiven von Klimaaktivistinnen und -aktivisten verschiedener Generationen in Halle. Das Video-Format „Hitzig“ geht auf YouTube Frust und Wut angesichts von Klimathemen nach, „Stadtklima“ spürt auf Instagram Klimafolgen vor Ort in Halle auf. Das Twitter-Format „Gemeinsame Sache“ widmet sich gemeinsamen Klima- und Arbeitskämpfen.
Ich kann nicht verstehen, wie Leute, denen ich eine halbwegs vorhandene Intelligenz unterstelle, ernsthaft die immer mehr grassierende Abhängigkeit von Smartphones und asozialen Medien durch solche Aktionen auch noch guten Gewissens fördern, festigen und verstärken können? Wie verblöded muss man denn sein, wenn der einzige Weg, der einem einfällt, der ist, dem jetzt schon unüberhörbaren multimedialen Grundrauschen und ständigen Informationsüberfluss noch mehr überflüssige Information hinzuzufügen?
Und dann reden die noch von „Streitkultur und Zusammenhalt“, wenn sie durch solche Entwicklungen genau mit zum Gegenteil dessen beitragen, indem jeder für sich in seiner „erweiterten Scheinrealität“ lebt und an der Welt nur noch durch Klicks und Swipes über bunte Bilder und billige Animationen teilnimmt. 🙄
Die Stadt hat gar kein Klima mehr