Wohneigentumsquote in Halle (Saale) bei 15,8 Prozent
Schlechte Chancen auf ein Wohnen in den eigenen vier Wänden: Vom Einfamilienhaus über das Reihenhaus bis zur Eigentumswohnung – in Halle (Saale) gibt es rund 21.500 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss. Denn ihre Eigentümer nutzen sie selbst. Die Wohneigentumsquote in Halle liegt damit bei rund 15,8 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt hervor, die das Pestel-Institut (Hannover) gemacht hat.
Darin geben die Wissenschaftler eine eher düstere Prognose, wenn es um das Wohneigentum in Halle geht: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es nach Angaben des Pestel-Instituts in ganz Halle (Saale) lediglich 23 Baugenehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 37 Baugenehmigungen. „Damit ist der Eigenheimbau innerhalb von nur einem Jahr um 38 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther. Der Leiter des Pestel-Instituts sieht „das Wohneigentum weiter auf der Rutschbahn“. Um eine Kehrtwende zu erreichen, müsse der Staat dringend ein effektives Wohneigentumsprogramm auf die Beine stellen.
„Der Traum vom eigenen Haus, von der eigenen Wohnung – er platzt gerade in Serie. Wenn es um das Anschaffen von Wohneigentum geht, ist auch Halle quasi in eine Schockstarre verfallen“, sagt Katharina Metzger vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der die Wohnungsmarkt-Untersuchung beim Pestel-Institut in Auftrag gegeben hat. Nur wenige Menschen könnten sich die eigenen vier Wände heute noch leisten. „Hohe Zinsen, hohe Baulandpreise, hohe Baukosten, die vor allem auch durch hohe Klimaschutz-Auflagen nach oben getrieben werden: Wohneigentum scheitert am Geld“, so Metzger.
Die Wissenschaftler vom Pestel-Institut sprechen sich in ihrer Untersuchung deshalb für ein „Bundes-Baustartkapital“ aus. „Wer heute neu bauen will, der braucht vor allem eines: günstiges Geld. Notwendig ist deshalb ein Bundes-Baudarlehen mit höchstens 1,5 Prozent Zinsen als Startkredit fürs Wohneigentum. Der Staat sollte den Menschen den festen Niedrigzins für 20 Jahre bieten – und das für einen Kredit in Höhe von bis zu 4.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche“, fordert Wohnungsmarktforscher Matthias Günther. Dadurch ließe sich der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, von Eigentumswohnungen und Reihenhäusern auch in Halle wieder pushen. „Mit der Garantie eines langfristig kalkulierbaren und günstigen Kredits würde der Bund den Menschen die Chance geben, zu ‚Neubau-Startups‘ zu werden“, so Günther.
Um mehr Wohneigentum möglich zu machen, sei deshalb ein mehrere Milliarden Euro schweres Darlehenspaket des Bundes notwendig. Die bestehende, erst in diesem Jahr neu eingeführte Wohneigentumsförderung des Bundes erklärt das Pestel-Institut für gescheitert: Mit 350 Millionen Euro ließe sich bestenfalls der Neubau von 2.000 Eigenheimen anschieben. Das Ziel des Bundes sollte es aber sein, 100.000 neu gebaute Eigenheime pro Jahr zu schaffen und damit an frühere Kapazitäten bei der Bildung von Wohneigentum anzuknüpfen. „Außerdem geht die aktuelle Wohneigentumsförderung der Ampel völlig an der Lebensrealität vorbei: Wer sie in Anspruch nimmt, braucht ein niedriges Einkommen. Er muss aber gleichzeitig genug Geld auf der hohen Kante haben, um sich bei hohen Grundstückspreisen und hohen Baukosten einen Neubau leisten zu können“, so Institutsleiter Matthias Günther.
„Ins Geld geht vor allem der Energiespar-Zwang. Hier muss der Bund einen Gang zurückzuschalten“, sagt die Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, Katharina Metzger. Wer heute für sein Wohneigentum die Förderung vom Bund nutzen wolle, müsse nach dem „extrem ehrgeizigen Effizienz-Standard 40“ bauen. „Das ist aber auch extrem teuer. Also macht es kaum einer. Der Staat muss endlich davon wegkommen, nur ‚Super-Klimaschutzhäuser‘ zu fördern. Denn die hohen Standards machen das Bauen richtig teuer“, so Metzger. Und das bei einer Kosten-Nutzen-Relation, die schon rechnerisch nicht passe. „Das Geld, das zusätzlich beim Neubau in den Klimaschutz gesteckt werden muss, holt auf Jahre hinweg keiner beim Energiesparen mehr heraus“, sagt die BDB-Präsidentin.
Anstatt sich einen zweit- oder gar Drittjob zu suchen, wohnen diese Nichtbesitzer von Wohneigentum immer weiter in ihren Mietshornsken und zahlen dabei so wenig Miete, dass sie ganze Wohnimperien in den Ruin treiben. Siehe HWG oder auch GwG Halle.
Unverständlich.
na wenn das die lobbyvertreterin meint, muss es ja stimmen.
Halle ist arm, aber sexy. Egal.
Den Hallensern geht Buntheit und Weltoffenheit über alles. Da fragt keiner nach Geld.
Da muss man dann halt sein Leben als Mieter in einer 2-Zimmer-Altbaubutze verbringen.
Es sei euch von Herzen gegönnt!
Gönnerhafter F…es gibt auch Oberflächlichkeit, gerade in den Kommentar von ihnen .
Sehr von oben herab.
Ich frage mich ob sie den Text verstanden haben oder ist ihnen das verstehen nicht gegönnt
Ich glaube er hat den Text besser verstanden, als du Armleuchter denkst.
Sie müssen nicht ein anderen Namen nutzen um Ihre Peinliche Situation zu rechtfertigen
Es hat in deutschen Städten immer mehr Mietwohnungen als Eigentum gegeben. Man sollte in den Geschichtbüchern mal nachlesen…
16% muss eine der niedrigsten Eigentumsquoten der EU sein. Selbst Rumänien ist vor Halle. Dabei hätte, wer statt Jahrzehnten Miete zahlt besser gekauft und Kredite getilgt, dann hätte man am Ende Eigentum ohne viel Mehraufwand. Aber wirtschaftliche Dummheit ist ja weit verbreitet hier. Jetzt ist es natürlich nicht der richtige Zeitpunkt zum Kaufen, der Absturz der Preise wird weitergehen, das Quaken der Lobbyisten ist verständlich aber sollte niemanden verleiten. Ab ca. 2026 ist vermutlich das Käufermarktoptimum, wenn man die übliche Hysterese nach der Rezession einrechnet. Aber nur, wenn die bürokratischen Auflagen massiv sinken, was zu bezweifeln ist. Grüne lieben Vorschriften.
Rumänien ist ein Land.
Grundvoraussetzung für den Bau eines Eigenheimes ist in erster Linie genügend zur Verfügung stehendes Kapital. Wenn man jahrzehntelang bei Lohn und Gehalt hinterherhängt, ist es nunmal nicht jedem vergönnt ein Haus zu bauen. Wenn der Grundstock zum Beispiel durch Eltern oder Großeltern geschaffen wurde, macht es das schon leichter.
Wirtschaftlich dumm ist es eher, sich hoch zu verschulden und dann auf Kante leben zu müssen.
Sich nebenher nichts mehr leisten zu können nur um zu sagen „Das Haus gehört mir.“
Auch liegen die Prioritäten bei jedem anders.
Viele möchten flexibel bleiben, was die Wohnortwahl angeht. Eigenheime gehen auch nicht mehr als Altersvorsorge durch und der Satz „Ich baue für meine Kinder.“ ist auch Nonsens.
Die ziehen meist woanders hin und wenn man die ganze Zeit nicht sparen konnte, weil man nur für das tolle Eigenheim gelebt hat, ist auch für spätere Renovierung und Sanierung nichts da.
Dann lieber schöne Urlaube, denn Kindern was gönnen und das Leben genießen.
Das ist eine persönliche Entscheidung, die man den Menschen einfach zugestehen sollte.
Diese Ansicht ist zu unterstreichen.
Es geht um Wohnungen, nicht Häuser! Und da konnte man vor der Hausse der letzten Jahre schon mit Beträgen analog der Mietzahlung Eigentum schaffen. Und natürlich ist Rumänien ein Land, steht irgendwo was anderes?
Halle (Saale) ist kein Land.
„Im Jahr 2021 lebten etwa 21,7 Prozent der Bevölkerung Portugals zur Miete und 78,3 Prozent lebten in selbstgenutztem Wohneigentum“ -Quelle Statista-
Noch Fragen zum wunderbaren Deutschland ?
o.g. Rumänien-die Häuser möcht man bestimmt nicht…….
Was bedeutet das (für dich)?
Auswandern!
Man sollte es so machen wie in Singnapur. Da kann man mit seiner Miete die Wohnung kaufen.
Das wird von sehr gut gefördert, das jeder die möglichkeit hat. Dort wohnen aber alle Schichten in einem Komplex.
Nicht wie im alten Europa, jeder stand für sich…