Zertifizierte Waldflächen in Sachsen-Anhalt auf 10.000 Hektar erhöht
Derzeit kämpft die Forstwirtschaft mit Extremwetterereignissen der zurückliegenden Jahre. Stürme, Trockenheit und Insektenschäden gefährden regional die Waldexistenz. Gleichzeitig sollen die Wälder klimastabil gemacht und nachhaltig bewirtschaften werden. „Wir wollen artenreiche, naturnaher Wälder, die den Auswirkungen der Klimakrise Stand halten“, sagte Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert heute auf einer Informationsveranstaltung des Landesforstbetriebes zur FSC-Zertifizierung im Landeswald. „Mit der FSC-Zertifizierung setzen wir die nachhaltige Waldbewirtschaftung in die Tat um“, erklärte sie.
Für eine FSC-Zertifizierung müssen bestimmte Voraussetzungen bei der Bewirtschaftung erfüllt werden. Das Land hat eine Maßgabe der FSC-Strategie durch vier zusätzliche Assistenzreviere bereits umgesetzt: Mit Reviergrößen zwischen 1.600 und 1.800 Hektar ist die Empfehlung des FSC-Deutschland erreicht.
Dalbert: „Mit dem heutigen Tag wird die Waldfläche mit der Zertifizierung nach dem FSC-Standard im Land Sachsen-Anhalt auf rund 10.000 Hektar erhöht. Diese Erweiterung ist Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen von Landesforstbetrieb und FSC zur Ausdehnung der Zertifizierungen um die Landeswaldreviere Südharz und Zollhaus. Den Landesforsten danke ich für die Initiative, mit dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz das erste Großschutzgebiet im landeseigenen Wald nach FSC-Standard entwickelt zu haben. Ich weiß, hier wird unseren Forstleuten viel abverlangt. Doch ich bin überzeugt: Das ist der richtige Weg, um unseren Wald umweltgerecht, sozial verträglich und ökonomisch sinnvoll zu bewirtschaften. So sichern wir unsere Wälder dauerhaft als Ökosystem und der Rohstoff Holz wird aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bereitgestellt. Das erwarten auch die Bürgerinnen und Bürger von uns.“
Sachsen-Anhalt verfügt nunmehr über 5 Forstreviere mit FSC-Zertifikat. In diesen Revieren wird künftig einheitlich der Wald FSC-konform nach dem Waldstandard 3.0 bewirtschaftet. Darüber hinaus werden bis 2021 zehn Prozent des Landeswaldes aus der Bewirtschaftung herausgenommen sein.
Mit einem Waldanteil von 25 Prozent gehört Sachsen-Anhalt zu den waldärmeren Bundesländern. Das Bundesland setzt auf Zuwachs; so erreichte der Wald bereits die 532.000-Hektar-Marke. Mit einem Zuwachs von mehr als 65.000 Hektar ist das im Vergleich der Bundesländer die höchste Steigerung in den vergangenen 20 Jahren (Quelle: Statistisches Bundesamt). Die Ministerin lobte das Engagement der Waldbesitzenden und des Landesforstbetriebes: „Die Forstwirtschaft trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Ich freue mich sehr, dass wir langfristig mehr Wald aufbauen konnten. Jetzt steht der Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern im Mittelpunkt.“
„Die CDU-Fraktion unterstützt das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt des Waldes. Zukunftsperspektivisch müssen wir verantwortungsbewusst den Generationswechsel in der Forstwirtschaft vorantreiben und jungen Absolventen berufliche Chancen bieten“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Bommersbach.
„„Mit dem heutigen Tag wird die Waldfläche mit der Zertifizierung nach dem FSC-Standard im Land Sachsen-Anhalt auf rund 10.000 Hektar erhöht.“
10.000 von 532.000 – alle Achtung!
Warum fängt man erst jetzt damit an? Seit über 20 Jahren mahnen Forscher vor Klimawandel und raten zum Waldumbau, der das neue Klima besser verträgt. Nun reiben sich mal wieder alle verwundert die Augen, dass sie die Ereignisse überrollen. Wozu gibt es eigentlich kluge Köpfe, wenn dann kaum einer auf sie hören will?
Die Vorgänger von Frau Dalbert haben sich wohl nicht so sehr dafür interessiert.