Zoff um Wolff-Denkmal: Kulturausschuss will sich nicht überraschen lassen
Neben dem Stadtmuseum in Halle (Saale) soll ein Denkmal für den Frühaufklärer Christian Wolff aufgestellt werden. Eine Initiative hat für das Denkmal Spenden gesammelt und eine Bronzeplastik beim halleschen Künstler Bernd Göbel in Auftrag gegeben.
Der Kulturausschuss hat der Aufstellung des Kunstwerks zugestimmt. Doch zuvor wurde noch darüber diskutiert. Insbesondere gab es Kritik daran, dass dem Ausschuss das Aussehen der Plastik nicht bekannt ist. Kathleen Hirschnitz, Sachkundige Einwohnerin der SPD, sagte, das sei nach der Eichendorff-Plastik schon der zweite Fall, in dem der Ausschuss über die Aufstellung einer Plastik entscheiden soll, das Aussehen aber noch gar nicht kennt. Auch vermisste sie eine Ausschreibung “Der Rat sollte nicht außen vor gelassen werden, vor allem wenn es um eine städtische Liegenschaft geht.” Ähnlich sah es Ulrik Rühlmann, Sachkundige Einwohnerin der Grünen, die das Vorgehen “befremdlich” nannte. “Es ist kein städtisches Auftragswerk”, meinte Kulturdezernentin Judith Marquardt. Die Initiative selbst sei für die Gestaltung zuständig, immerhin habe diese auch die Mittel gesammelt. Allerdings sei es für die Ausschussmitglieder durchaus möglich, Bildhauer Bernd Göbel in seiner Werkstatt aufzusuchen und sich dort den Entwurf anzusehen.
Grundsätzliche Kritik daran, dass wieder einmal Bernd Göbel für die Gestaltung der Plasti zuständig ist, übte Inés Brock (Grüne). “Es wäre richtig gewesen, auch einmal anderen Künstlern die Chance zu geben.” Es gebe in Halle genügend Nachwuchskünstler, auch Frauen. Göbel sei ein renommierter Künstler, verteidigte Kay Senius (SPD) die Wahl des Vereins für den Künstler.
“Mich befremdet diese Debatte”, sagte Katja Müller (Linke). “Wir können als Politiker nicht in ein Kunstwerk eingreifen.” Olaf Schöder (FDP) erinnerte daran, dass das Thema Gestaltung ein wiederkehrendes sei. Möglicherweise sei ja für künftige Fälle ein öffentliches Gremium möglich.
Trotz der Kritik stimmte der Ausschuss der Aufstellung des Kunstwerks zu, einzig Inés Brock war dagegen.
Wolff ist zwar nicht in Halle geboren. Doch in jungen Jahren kam er in die Saalestadt, hat hier viele Spuren hinterlassen. Sein einstiges Wohnhaus in der Großen Märkerstraße beherbergt heute das Stadtmuseum. Deshalb soll die Aufstellung auch auf dem Platz davor erfolgen.
Nachdem man nicht mal weiß, wie das Denkmal aussehen soll und Herr Göbel wieder im Gespräch ist könnte es wieder so ein Reinfall werden wie das Eichendorff Denkmal. Also erst mal den Entwurf unbedingt ansehen und dann entscheiden, es gibt auch noch andere Künstler in Halle, das stimmt wohl.
Das Eichendorff-Denkmal ist ein Reinfall? Sollte man als Kommentator nicht wenigstens die Größe besitzen einzuräumen, dass es sich dabei um eine ganz subjektive Einschätzung handelt?
Frau Brock hätte wohl lieber was gendergerechtes aus Stöcken und Schlamm dahin gestellt… 🤦♂️
Was in der Öffentlichkeit auf kommunalem Grund aufgestellt werden soll, sollte auch vorher bekannt gemacht werden. Bei Göbel ist nun zwar die Gefahr eines optischen Fehlgriffs nicht zu erwarten, aber es geht ums Prinzip.
Ist man sich überhaupt sicher, dass Christian Wolff sich nicht mal irgendwann abfällig über Minderheiten geäußert und gar das böse „M-Wort“ in den Mund genommen hat? 😮 Ich wäre erstmal für einen Untersuchungsausschuss.
P. S.: Das war Ironie.
Als Politiker äußert man sich zu einem Kunstwerk am besten gar nicht, diesen Rat hat Katja Müller beherzigt.
Bei allem Respekt für Herrn Professor Göbel. Der Mann ist Rentner. Gebt jungen Künstlern eine Chance. Es gibt hervorragende Bildhauer aus Sachsen-Anhalt. Göbel die gesamte Stadt mit Denkmälern „zupflastern“ zu lassen (und ihm minimum 50.000€ pro Werk zu bezahlen) ist kein gutes Kulturkonzept.
Na hoffentlich macht nicht der Herr Göbel dieses Denkmal, dann sieht man wahrscheinlich dieses mal die Genitalen vollständig weil er gerade aus der Sauna kommt oder warum auch immer. Besser ihr guckt euch den Entwurf vorher an. Denn ein Dichter mit so einer Dauetlatte reicht ja wohl für Halle finde ich
Die Art und Weise, wie das schon wieder gelaufen ist, ja nun gut. Aber, was mich mehr beunruhigt ist, dass wohl keiner Frau Dr. U.Wünscher gefragt hat, wie beim Planetarium, ob das auch alles in Ordnung ist. Man bedenke“ Aufklärer „und dann der Name Wolf? Mmmmm…….
Oh je, guckt es euch ja vorher an und lasst mal einen anderen Künstler ran, Herr Göbel macht zu geile Figuren finde ich
An dem abgebildeten Platz verläuft eine Regenrinne vom Dach des Museum bis ganz nach unten. Da kann das Denkmal also so nicht hin. Außer man verlegt die gesamte Regenrinne des Museums von dieser Ecke an eine andere Stelle. Aber das kostet Geld! Da der Kleine Berlin für die Feuerverkehr freigehalten werden muss, um hier im Ernstfall im Museum und den anschließenden Häusern zu agieren, könnte man auch den Bereich des Biergartens dieser indischen Kneipe nutzen für das Denkmal und mehr Grün. Das Gelände ist ja eh städtisches Gebiet. Und mehr Grün in der Innensstadt ist doch das oberste Ziel von so manchen Stadträten und gut für uns alle.
Na, ich denke, wer das bezahlt, hat auch das Recht die Gestaltung zu bestimmen. oder wieviel geld ginbt der kulturausschuß oder sog. „Sachkundige Bürger“ dazu ? Es ist traurig, daß der Kulturauschuß nicht selbt auf die Idee gekommen ist.
Und was die Kritk zu dem Auftrag an Herrn Göbel anbelangt, da war wohl in der Stasiunterlagenbehörde nichts zu finden ? Die IM-Keule wird doch jedesmal gerne geschwungen, wenn es keine anderen triftigen Argumente gibt.
Mir jedenfalls gefallen die Werke von Herrn Göbel immer sehr gut.
Die Stadt gibt 25% der Kosten dazu. Steht in den öffentlich einsehbaren Unterlagen 😉